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C&A startet Hilfsprogramme in Bangladesch

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Der Bekleidungsriese C&A macht nicht nur leere Versprechungen: Er startete gleich drei Initiativen in Bangladesh als Konsequenzen des Brands in der Textilfabrik Tazreen Fashion am 24. November 2012, eines der schlimmsten Industrieunglücke

Bangladeschs, bei dem 112 Arbeiterinnen und Arbeiter starben, die unter anderem auch Bekleidung für C&A herstellten.

Zur
Zeit führt das Unternehmen verstärkt Betriebsprüfungen durch, die im März abgeschlossen sein sollen. Diese konzentrieren sich im Rahmen des Brandschutzes besonders auf die Elektroinstallationen und den baulichen Zustand aller Produktionsstätten. Brandschutzschulungen sind ebenfalls geplant.

„Wenige Marken allein können den in Bangladesch erforderlichen grundlegenden Wandel beim Brandschutz nicht herbeiführen. Um zukünftig sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, müssen Initiativen entwickelt werden, in die möglichst viele Beteiligte eingebunden sind," betonte Phil Chamberlain, Leiter für nachhaltige Geschäftsentwicklung bei C&A.

Zusammen mit dem Hongkonger Handelshaus Li&Fung hat sich das Bekleidungsunternehmen deshalb verpflichtet, die Kinder auszubilden, die ihre Eltern in dem Großbrand verloren haben. “Zusammen mit Li&Fung und C&A wird der BGMEA die Basis bilden, um den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, die ihre Eltern in dem tödlichen Brand bei Tazreen verloren haben,” bestätigte ShafiuI Islam Mohiuddin, Präsident des Verbands der Bekleidungshersteller und Exporteure in Bangladesh (BGMEA) am gestrigen Mittwoch.

Der Verband hat bereits eine Liste mit Namen von 73 Kindern aus 46 Familien zusammengestellt, die ihre Eltern bei dem Brand verloren haben. Die beiden Bekleidungsunternehmen wollen für die Kosten von Ausbildung und medizinischer Versorgung der Kinder aufkommen, bis diese 18 Jahre alt sind. Der BGMEA fungiert dabei als Vermittler vor Ort.

“Eine Summe von 50 US-Dollar (4000 Taka) pro Monat wird jedem dieser Kinder zur Verfügung gestellt, bis sie 18 Jahre alt sind,” bestägte auch Thorsten Rolfes, Leiter für Unternehmenskommunikation bei C&A. Das Geld wird so aufgeteilt, dass der überlebende Elternteil oder Vormund der Kinder pro Monat 15 US-Dollar (1200 Take) für deren Ausbildung, medizinische Versorgung und anderes erhält und die verbleibenden 35 US-Dollar monatlich in ein speziell für die Kinder eingerichtetes Konto eingezahlt werden, auf das sie Zugriff haben, wenn sie 18 Jahre alt sind. Insgesamt will C&A fünf Millionen Euro für die Opferhilfe und den Brandschutz in Bangladesch zur Verfügung stellen.

Als dritte Initiative hat das Bekleidungsunternehmen mit Sitz in Düsseldorf und Brüssel eine weitere Berufsschule in Dhaka eröffnet, die allein von der C&A Foundation finanziert wird. Bereits im Jahr 2008 hatte C&A zusammen mit Grameen Shikkha eine Berufsschule in Dhaka eröffnet, die sich besonders der Ausbildung von finanziell unterprivilegierten Jugendlichen widmet.

Angesichts der relativ häufigen Brände gerade in Textilfabriken, die oft durch Kurzschlüsse und Systemüberlastungen ausgelöst werden, wird das neue Ausbildungszentrum auch einen Kurs anbieten, der sich mit der elektrischen Leitungsführung in Industriebetrieben und die damit verbundenen Sicherheitsvorkehrungen beschäftigt. Außerdem können sich die Studierenden in Klempnerei, Leitungsführung in Wohnungen, Modellbau, Nähen und der Reparatur von Mobiltelefonen ausbilden lassen. Zur Zeit kann das Zentrum 300 Studierende aufnehmen; in der Zukunft sollen die Kapazitäten aber auf 1,200 Studierende vervierfacht werden.

Foto: Melanie Ko
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