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Bangladeshs Bekleidungsindustrie weiterhin im Brennpunkt

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

In erneuten Kollisionen zwischen Polizei und Arbeitern wurde die Industriezone in Schwardi, im Westen Bangladeshs, erneut zum Schauplatz der Gewalt, als Proteste in zwei Bekleidungsfabriken mit Tränengas und Gummigeschossen

unterdrückt wurden.

Wie
der Einsatz paramilitärischer Truppen beweist, geht es um mehr als vereinzelte Proteste, nämlich den Schutz zweier wesentlicher Bestandteile einer erfolgreichen Formel, die Bangladesh eher unauffällig zu einem der führenden Bekleidungsexporteure für Europa und die USA gemacht hat: billige Arbeitskräfte und Auslandsinvestitionen.

Bangladesh hat bereits mit rund 37 US-Dollar (29 Euro) pro Monat die niedrigsten Lohnkosten der Welt und nach unten scheinen keine Grenzen gesetzt. Die Arbeiter oder besser gesagt Arbeiterinnen, denn ein Großteil der in der Textilindustrie Beschäftigten sind Frauen, produzieren Kleidungsstücke für Marken wie Tommy Hilfiger, Gap, Calvin Klein, H&M und andere am laufenden Band, müssten aber selbst einen Montaslohn oder mehr investieren, um sich auch nur ein Kleidungsstück leisten zu können. Zudem tut die Inflation ein übriges, um die bereits knappen Löhne der Arbeitskräfte, die kaum ihre Familien ernähren können, weiter zu kürzen.

Mit 80 Prozent aller Fabkrikationsexporte und über drei Millionen Beschäftigten ist der Bekleidungssektor absolut notwendig für die Wirtschaft Bangladeshs. Und diese für die Welt, denn nach China kommt schon Bangladesh, wenn es um Bekleidungsexporte weltweit geht. Internationale Einzelhändler wie Target und Walmart haben bereits ihre eigenen Einkaufsbüros in der Hauptstadt Dhaka.

Wie bereits vor einem Monat berichtet, streiken auch die Textilarbeiter im Industriegebiet Ashulia in der Nähe von Dhaka in regelmäßigen Abständen, um die Welt auf ihre schwindenden oder gar ausstehenden Löhne aufmerksam zu machen. Ob Knüppel, Tränengas und Gummigeschosse gerade langfristig Lösungen herbeiführen werden, ist allerdings mehr als fragwürdig.

Foto: Derek Blackadder
Bangladesh
textilexport