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Amazon spielt weiter nach eigenen Regeln

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Der scheinbar endlose Kampf von Amazon und ver.di hat ein neues Level erreicht. Amazon fordert nun deutsche Verlage dazu auf, Bücher über ausländische Versandzentren zu schicken. Mit dem Umweg über neue Logistikzentren in Polen und Tschechien will der Onlineriese der

Gewerkschaft ver.di offenbar den Wind aus den Segeln nehmen. Diese drohte nämlich mit gezielten Streiks zum Weihnachtsgeschäft, wenn Amazon der Forderung nach einem Tarifvertrag auf Niveau des Einzel- und Versandhandels für die Mitarbeiter nicht nachkomme.

Bereits im letzten Jahr legten die 'Amazonier' in Leipzig und Bad Hersfeld ihre Arbeit Ende November nieder. Amazons Logistikvorstand, Dave Clark, verglich dieses Verhalten der Gewerkschaft mit dem des 'Grinch', der Weihnachten gestohlen hat. Ver.di konterte, dass die Amazonier sich eher sorgen müssten, ob sie überhaupt genügend Geld für Weihnachtsgeschenke haben würden.

Amazon gegen die deutschen Standards

Amazon versucht sich nun scheinbar um den geforderten Tarifvertrag zu drücken – mit allen Mitteln. Höhere Kosten für die Verlage selbst und eine unnötige größere Umweltbelastungen, die durch die längeren Wege verursacht wird, interessieren Amazon offenbar nicht. Bei den deutschen Verlagen stößt der US-Konzern damit jedoch auf heftige Kritik. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels beklagt nämlich genau diese Punkte. Die Standards in Deutschland sind für Amazon zweifellos ein Dorn im Auge, für das amerikanische Unternehmen ist es jedoch an der Zeit, sich der dieser Politik anzupassen.

In den Medien spekuliert man bereits über mögliche Schließungen deutscher Amazon Standorte, was der Konzern jedoch klar verneint. Die neuen Logistikzentren ist Osteuropa sollen laut Amazon lediglich das Wachstum in Europa unterstützen.

Wann es in diesem Machtkampf eine Einigung geben wird, ist völlig ungewiss. Klar ist nur, dass ver.di nicht klein geben kann und Amazon wohl alles in seiner Macht stehende tun wird, um den Forderungen nach Sozialpartnerschaft und Tariflöhnen nicht nachzukommen.

In einer Mitteilung von Publik ver.di hieß es: „Es kann nicht hingenommen werden, dass Amazon keine Tarifverträge anwendet und sich zu Lasten der Beschäftigten Wettbewerbsvorteile verschafft", sagt Bernhard Schiederig, der Streik- und Verhandlungsleiter für Verdi in Bad Hersfeld ist. „Wir haben einen langen Atem und werden für Amazon unberechenbar bleiben."

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