Ahlers: Gewinneinbruch im ersten Halbjahr

Auch der Herforder Textilkonzern Ahlers AG hat in diesem Frühjahr unter dem schlechten Wetter gelitten. Trotz der weiterhin positiven Entwicklung bei den Premiummarken war der Konzernumsatz rückläufig. Aufgrund von hoher Investitionen in den

Ausbau von Retail und E-Commerce brach der Gewinn sogar regelrecht ein. Für die zweite Jahreshälfte ist das Unternehmen allerdings zuversichtlich.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 musste Ahlers einen Umsatzrückgang um 5,3 Prozent auf 115,2 Millionen Euro hinnehmen. Der Verzicht auf die Damenmodelinie der Marke Gin Tonic kostete fast drei Prozentpunkte, der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen sank um 2,4 Prozent. "Wetterbedingt zähe Geschäfte" hätten die Erlöse gedrückt, teilte das Unternehmen mit. Positiv entwickelte sich immerhin das Segment Premium Brands mit den Marken Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin, dessen Umsatz um 3,4 Prozent auf 73,5 Millionen Euro wuchs. Die Wachstumssparte steigerte damit ihren Anteil am Konzernumsatz von 58 auf 64 Prozent.

Der Umsatz der Premiummarken entwickelt sich weiter positiv

Die anderen Bereiche mussten allerdings Federn lassen. Im Segment Jeans & Workwear mit der Marke Pioneer sanken die Erlöse um 8,4 Prozent auf 30,5 Millionen Euro, was das Unternehmen auf "Auslieferungsverschiebungen und die temporär reduzierte Abnahme von Großkunden" zurückführte. Noch deutlicher abwärts ging es im Segment Men‘s & Sportswear. Das wurde durch die Aufgabe von Gin Tonic Women geschwächt, aber auch der Umsatz aus fortgeführten Geschäften sank hier um 18,4 Prozent auf 11,1 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis ging deutlich zurück. Neben den niedrigeren Umsätzen waren höhere Ausgaben für die Retail-Expansion der Premiummarken hierfür verantwortlich. So wurde in die Eröffnung neuer stationärer Shops und den Ausbau des Online-Angebots investiert. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank daher um 76,1 Prozent von 4,6 auf 1,1 Millionen Euro. Das Halbjahresergebnis fiel um 63,0 Prozent von 2,7 auf 1,0 Millionen Euro.

Für das zweite Halbjahr erwartet das Management allerdings einen Aufwärtstrend: Trotz der Aufgabe von Gin Tonic Women rechnet die Konzernspitze mit steigenden Umsätzen. "Diese Prognose basiert auf guten Auftragseingängen und mehr eigenen Einzelhandelsflächen und damit Retailumsätzen", erläuterte das Unternehmen. Da im Vorjahr hohe einmalige Kosten für die Restrukturierung der Marke Gin Tonic angefallen waren, "sollte das Ergebnis des zweiten Halbjahres 2013 spürbar über dem der gleichen Periode 2012 liegen", teilte Ahlers weiter mit. Insgesamt rechnet der Vorstand damit, im laufenden Geschäftsjahr das Vorjahresergebnis in Höhe von 7,3 Millionen Euro zumindest zu erreichen oder vielleicht sogar leicht zu übertreffen.

Foto: Baldessarini