Kik muss sich Vorwurf der Kinderarbeit stellen
Von FashionUnited
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Der Textildiscounter Kik muss sich wieder wegen schlechter
Arbeitsbedingungen seiner Zulieferer verantworten. Diesmal geht es um Kinderarbeit – ein Hauptlieferant in Bangladesch soll zwischen 10- und 14-Jahre-alte Kinder beschäftigt haben, um Exportware herzustellen, darunter auch für Kik.Laut RTL-Mittagsmagazin "Punkt 12" vom Dienstag hatte sich Reporter Alexander Römer als Textileinkäufer ausgegeben, um so Zutritt zu Fabriken in der Nähe der Hauptstadt Dhaka zu bekommen, die Exportware auch für den deutschen Markt produzieren. Mit versteckter Kamera ging es ans Werk und das Team fand in einem der Betriebe Kinder, die Kleidung herstellten, die für Kik bestimmt waren.
Der Textildiscounter bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa ein "illegales Subcontracting" von Seiten des Hauptlieferanten in Bangladesch. Dieser habe mit illegalen Methoden gearbeitet und bekomme jetzt eine Konventionalstrafe von umgerechnet 3.900 Euro aufgebrummt. Außerdem würden die Geschäftsbeziehungen sofort beendet, hieß es in der Stellungnahme von Kik.
Bereits Anfang Dezember 2012 war Kik Ziel einer TV-Reportage gewesen. In der Panorama-Sendung "Tod in der Fabrik: der Preis für billige Kleidung" vom 6. Dezember waren die Auswirkungen des Brandes bei Ali Enterprises untersucht worden, einer Textilfabrik im pakistanischen Karatschi, bei der am 11. September 2012 Textilarbeiter ums Leben kamen. Etiketten der Kik-Marke Okay waren am Brandort gefunden worden.
Als Reaktion auf die Sendung wies Kik jegliche Vearntwortung von sich und berief sich auf ein “branchenübliches Kontrollsystem”, das das Unternehmen eingehalten habe, wolle jedoch eigene Revisionsprozesse beginnen. Ein Hilfsfond für die Opfer war ebenfalls eingerichtet worden, jedoch zögerte sich die Auszahlung erster Raten bis Februar hinaus.
Aber Kik steht nicht allein da. Auch der Textildiscounter Takko befand sich im November letzten Jahres in einer ähnlichen Situation: Ihm wurde vorgeworfen, in chinesischen Gefängnissen produziert haben zu lassen. Das Unternehmen bestätigte die Aufträge zwar, gab aber Unwissenheit an und schob die Verantwortung auf einen Zwischenhändler, der "gegen die Abmachungen" verstoßen habe.
Auch wenn Tengelmann-Chef Karl Erivan Haub, zu dessen Konzern Kik gehört, inzwischen zugegeben hat, dass der Ruf des Textildiscounters unter den Vorkommnissen und Vorwürfen gelitten habe, so reichte dies im Dezember noch nicht aus; das Unternehmen gab sich nach der Panorama-Reportage cool, da eine "breite Kritikwelle" von Seiten der Kundschaft ausgeblieben sei.
Bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen mit der aktuellen Krise umgeht und wie breit die Kritikwelle noch werden muss, bevor das Unternehmen effektive Schritte wie gründliche Recherchen der Zulieferbetriebe und Kontrollen vor Ort einleitet, um diese Situationen zukünftig zu vermeiden.
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