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Kambodscha: Streik bei SL Garment endet

Von FashionUnited

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Nach einem fast vier Monate anhaltenden Streik

konnten sich Arbeiter und Management der Bekleidungsfabrik SL Garment Processing (Cambodia) Ltd. endlich einigen. Rund 1.000 Arbeiter jubelten, als sie letzte Woche das Ergebnis der mehr als dreistündigen Verhandlungen zwischen Vertretern der Regierung, der Bekleidungsindustrie und Gewerkschaften erfuhren, da die meisten ihrer Forderungen erfüllt wurden.

SL Garment produziert Bekleidung für internationale Modemarken wie Gap, H&M und Levi Strauss. Diese zogen sich im August zurück, nachdem sich der Streit zuspitzte. Die Zusammenstösse zwischen streikenden Arbeitern und Kambodschas Militär wurde im November sogar gewalttätig und eine Frau starb und neun Menschen wurden verletzt.

“Unser Kampf ist ein Erfolg; heute ist unser bester Tag”, kommentierte Ouch Noeun, Generalsekretär des SL-Ortsverbands der Gewerkschaft ‘Coalition of Cambodian Apparel Workers’ Democratic Union’ (CCAWDU).“Nach dem heutigen Tag werden alle wissen, dass den Arbeitern von SL Gerechtigkeit wiederfahren ist und wir rufen jeden Arbeitgeber auf, die Menschenrechte zu respektieren.”

Der Streit brach aus, nachdem CCAWD-Mitglieder die Wiedereinstellung von 19 Gewerkschaftsvertretern forderten. Sie waren zuvor nach einem Aufstand in der Fabrik gefeuert worden, bei dem Maschinen beschädigt wurden. Stattdessen wurden die Arbeiter aber von bewaffnetem Militär begrüßt – eingestellt von Teilhaber Meas Sotha – das das Fabrikgelände patrouillieren sollte. Die Arbeiter sahen dies als Bedrohung und Einschüchterungsversuch gegen sie an und wehrten sich.

Außer der Wiedereinstellung der 19 Arbeiter wurden bei dem Treffen vier weitere Punkte verhandelt. Demnach wurde auch beschlossen, dass Sotha nicht mehr in das Tagesgeschehen der Fabrik eingebunden wird. Außerdem dürfen die Arbeiter laut ihrer vorherigen Einteilung weiterarbeiten und alle gerichtlichen Verfahren gegen CCAWD-Mitglieder werden eingestellt. Die Fabrik wird zudem den Streikenden die Hälfte ihrer durch den Streik verlorenen Löhne auszahlen; mehr als eine Million US-Dollar insgesamt. Die Arbeiter hatten die volle Kompensation verlangt, lenkten in diesem Punkt aber ein. Zudem formte das Ministerium ein Kommittee aus Vertretern der Regierung, der Branche und der Arbeitsrechtsbewegung, um die Durchführung des Abkommens zu beaufsichtigen.

“Dies ist eine sehr gute Entscheidung vom Arbeitgeber …. Auf Seiten der Arbeiter werden wir weiterhin versuchen, unsere guten Beziehungen mit den Arbeitgebern und anderen Arbeitern in der Fabrik zu stärken”, kommentierte CCAWDU-Präsident Ath Thorn. “Da die Arbeiter ihr Bestes getan haben zu protestieren, um eine Lösung zu finden, hat es ihre Arbeit beeinträchtigt und die Auseinandersetzung war ein großes Problem. Dies hat die Regierung dazu bewogen, eine Lösung für sie zu finden. Außerdem waren NROs und Auftraggeber beteiligt und zwangen die Fabrik dazu, eine Lösung zu finden und ein Abkommen zu treffen”, fügte Thorn hinzu.

Laut Dave Welsh, dem Landesbeauftragten der Arbeitsrechtsvereinigung Solidarity Center, der bei dem Treffen dabei war, sollten Intensität und Dauer des Streiks eine Warnung für Fabrikbesitzer und internationale Marken und Einzelhändleer sein. Forderungen der Arbeiter zu ignorieren und sich zu weigern, mit ihnen zu verhandeln, kann zu potentiell riesigen Einbußen führen. “Die Lehre, die ich hieraus ziehen wurde, ist die Ernsthaftigkeit der Arbeiterbewegung”, sagte Welsh.
Kambodscha
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