Kambodscha: Höhere Löhne für Textilarbeiter
Von FashionUnited
Wird geladen...
Nach monatelangen Streiks für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen
in Kambodschas Textilfabriken, deren Anzahl sich im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht hat, wurde jetzt eine erneute Lohnerhöhung für die rund 400.000 Textilarbeiter des Landes durchgesetzt.Laut Angaben der Tageszeitung Phnom Penh Post hat die Regierung von Kambodscha eine weitere Erhöhung des Mindestlohns von Textilarbeitern angekündigt, sowie die Gründung eines aus Vertretern der Regierung, Gewerkschaften und des Textilverbands bestehenden Kommittees, das die Entwicklung des Mindestlohns in Relation zu den Lebenshaltungskosten verfolgen wird.
Im März hatte die Regierung den Mindestlohn für Textilarbeiter von 61 US-Dollar (46 Euro) auf 75 US-Dollar (57 Euro) pro Monat erhöht; eine weitere Erhöhung soll ihn auf mindestens 80 US-Dollar (61 Euro) steigen lassen. Noch im letzten Monat hatten Textilarbeiter in teils gewalttätigen Ausschreitungen für ihre Rechte demonstriert, da sich nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation die Bedingungen in Kambodschas Textilfabriken verschlechtert haben.
Der Textil- und Bekleidungssektor ist Kambodschas wichtigster Wirtschaftszweig und Devisenbringer, der rund 80 Prozent aller Exporte des Landes ausmacht. Von Januar bis März 2013 hatte Kambodscha allein an die USA Bekleidung im Wert von 1,34 Milliarden US-Dollar (1,02 Milliarden Euro) exportiert, ein Anstieg von 17,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.
Noch vor den USA ist die EU der wichtigste Handelspartner Kambodschas, machte sie doch 2012 mit 42 Prozent den Löwenanteil der gesamten Jahresexporte des Landes in Höhe von 5,49 Milliarden US-Dollar (4,17 Milliarden Euro) aus, wovon ein Großteil auf Bekleidung und Schuhe entfällt. Auch hier ist die Tendenz steigend; 2011 waren es nur 35 Prozent.
kambodscha textilexporte