Handelsinitiative sieht Fortschritt bei weltweiten Arbeitsbedingungen
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Nach der Kritik an den Produktionsbedingungen unter anderem in asiatischen Textilfabriken
sieht die Initiative des europäischen Einzelhandels BSCI Fortschritte bei den weltweiten Arbeitsbedingungen. Eine nachhaltige und flächendeckende Beseitigung der Missstände werde jedoch nur langfristig zu erreichen sein, teilte die Initiative am Dienstag in Köln anlässlich der Vorlage ihres Jahresberichts mit.Im vergangenen Jahr hatte die Organisation weltweit rund 9500 sogenannte Sozialaudits in Produktionsstätten vorgenommen, davon fast 9000 in Asien. Während es 2010 noch in fast 60 Prozent der Fälle zu Beanstandungen gekommen sei, sei diese Quote im vergangenen Jahr auf rund 40 Prozent gesunken. Seit Anfang dieses Jahres würden nun auch unangemeldete Besuche in den Fabriken gemacht, sagte ein Sprecher. Damit müssten jedoch nur Produzenten rechnen, die zuvor ein positives Ergebnis erzielt hätten.
In der "Business Social Compliance Initiative" (BSCI) mit Sitz in Brüssel sind nach eigenen Angaben europaweit 1300 Einzelhändler zusammengeschlossen. Neben der Schuh- und Textilbranche sind auch andere Bereiche wie etwa Lebensmittel oder Möbel vertreten. Kritiker wie das entwicklungspolitische Netzwerk Inkota werfen der Initiative unter anderem eine fehlende Einbeziehung von Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen sowie mangelnde Transparenz.