H&M will in Indien Geschäfte eröffnen

Das schwedische Modeunternehmen H&M will mit 

eigenen Geschäften auf den indischen Markt. Wie viele europäische und amerikanische Firmen liebäugelt auch die Modekette mit einem Eintritt in die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens.

Am Dienstag traf sich H&M-Geschäftsführer Karl-Johan Persson mit Indiens Handelsminister Anand Sharma und ist bis jetzt zufrieden mit dem Ergebnis. “Wir haben Indien schon seit einiger Zeit im Visier. Wir sind noch bei der Antragstellung und werden sehen, wie sich das entwickelt,” sagte Persson nach dem Treffen.

Bisher gestaltete sich der Eintritt in den indischen Markt für ausländische Firmen schwierig, denn sie durften nicht mehr als 51 Prozent ihres eigenen Unternehmens vor Ort besitzen und waren deshalb immer auf einen indischen Partner angewiesen. Nach langem Hin und Her in Bezug auf Auslandsdirektinvestitionen hat sich die indische Regierung aber im letzten Jahr doch für eine Öffnung des Einzelhandelssektors und für ausländische Firmen entschieden.

Jetzt können diese bis zu 100 Prozent ihres indischen Unternehmens besitzen; allerdings gibt es Auflagen. Eine Bestimmung sieht zum Beispiel vor, dass ausländische Firmen mit Anteilen von mehr als 51 Prozent mindestens 30 Prozent ihrer Produkte lokal beziehen müssen. Ob da der gerade so gefragte internationale Charakter der Produkte gewährleistet bleibt, ist die Frage.

Die schwedische Möbelkette Ikea kann von den Schwierigkeiten des indischen Markts ein Lied singen, versucht sie doch seit Monaten, in Indien Fuss zu fassen und wartet immer noch auf eine Genehmigung, eigene Geschäfte zu eröffnen. H&M wird sich bald in die Schlange der Wartenden einreihen und einen Antrag stellen.
“Wir werden mit ein paar Geschäften anfangen und schauen, ob diese sich so entwickeln wie gehofft und werden dann verstärkt expandieren,“ erläuterte Persson die Strategie. Um mit Konkurrent Inditex mithalten zu können, muss H&M auf Expansion setzen und plant für 2013 auch die Erschließung von fünf weiteren Märkten: Chile, Estland, Litauen, Serbien und Indonesion. Insgesamt sind weltweit 325 neue Geschäfte geplant.