Dominikanische Republik warnt vor falschen “Made in US” Labeln
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Der Textilverband der Dominikanischen Republik (ADITEX) macht
sich über die große Anzahl von Kleidungsstücken und Textilien mit "Made in US"-Etiketten Sorgen, die im Land verkauft, aber tatsächlich anderswo hergestellt werden.ADITEX-Präsident David Cortés begründet den Verdacht des Verbands mit der Tatsache, dass die fraglichen Kleidungsstücke sehr preisgünstig verkauft werden, so die Tageszeitung Diario Libre. Und angesichts der Tatsache, dass eine Acht-Stunden-Schicht in der Dominikanischen Republik 473 Pesos oder rund 11 US-Dollar einbringt und in den USA mit 58 US-Dollar oder 2.514 Pesos rund fünfmal soviel, ist es in der Tat fraglich, dass in den USA hergestellte Textilien oder Kleidungsstücke in der Dominikanischen Republik preisgünstig angeboten werden könnten.
Durch das “Made in US”-Etikett umgehen Länder, die nicht Teil des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens sind, die hohen Steuern und Zölle, die für Textilien und Bekleidung veranschlagt werden. Im Fall der Dominikanischen Republik sind Waren, die aus den USA oder einem anderen Land kommen, das Teil des DR-CAFTA Freihandelsabkommens sind, von Steuern ausgenommen, die sonst 20 Prozent Einfuhrzoll und 18 Prozent Mehrwertsteuer ausmachen würden.
Außer dem Verlust an Zolleinnahmen leiden auch die dominikanischen Bekleidungshersteller unter Artikeln, die fälschlicherweise das Label “Made in US” tragen, da die heimische Textil- und Bekleidungsindustrie nicht so schnell wachsen kann und potenziell Aufträge einbüsst.
Derzeit beschäftigt die Bekleidungsindustrie der Dominikanischen Republik rund 20.000 Menschen im formellen und informellen Sektor in mehr als 2.000 Bekleidungsfabriken. Das Land hat zudem eine der Top 10 Designhochschulen der Karibik und die wichtigste Fashion Week der Region.