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CCC kritisiert H&M

Von FashionUnited

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Fashion-News

Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und die entwicklungspolitische Organisation INKOTA

Netzwerk e.V. mit Sitz in Berlin kritisieren den schwedischen Bekleidungskonzern H&M. Streitpunkt ist dessen “Conscious Collection”, die damit wirbt, dass sie der Nachfrage nach Nachhaltigkeit nachkomme, aber in Wirklichkeit von Näherinnen in Schwellenländern hergestellt werde, die keine existenzsichernden Löhne erhalten und infolgedessen aufgrund von Mangelernährung regelmäßig am Arbeitsplatz zusammenbrächen, so die Organisationen.

Sie haben deshalb eine Gegenkampagne mit dem Titel “Unconscious Collapses” gestartet, die H&M-Model Vanessa Paradis inmitten asiatischer Arbeiterinnen am Arbeitsplatz und im Krankenhaus zeigt. Unter dem H&M-Logo stehen die Wörter “Hungry & Malnourished” und daneben die Forderung “Start paying living wages”.

Die beiden Organisationen monieren besonders, dass H&M Geschäftsfüher Karl-Johann Persson die Nachhaltigkeit der neuen Kollektion herausstelle und betone, dass Kunden “darauf vertrauen können, dass alles, was sie von uns kaufen, mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt hergestellt wird”. „Aus unserer Sicht grenzt es an Zynismus von einer bewussten Modekollektion zu sprechen, während diejenigen, die die Kleidung nähen, reihenweise in Ohnmacht fallen”, äußerte sich INKOTA-Vorstandsmitglied Axel Schröder.

Laut Angaben der Kampagne für Saubere Kleidung und INKOTA sind allein in Kambodscha seit 2010 mehr als 2.400 Näherinnen am Arbeitsplatz zusammengebrochen – Hunderte von ihnen in H&M Zulieferbetrieben. Die Löhne sind geringer als das zum Leben benötigte Mindestmaß, so daß den Arbeiterinnen oft nicht genug Geld bleibt, ihre Familien - geschweige denn sich selbst - ausreichend zu ernähren. Langfristige Mangelernährung und Schwächeanfälle der oft Haupternährerinnen sind die Folge.

Der gesetzliche Mindestlohn wurde in Kambodscha erst vor wenigen Tagen, am 21. März, von bislang 61 US-Dollar (48 Euro) pro Monat auf 75 US-Dollar (58 Euro) angehoben – die Hälfte des von den Gewerkschaften geforderten und zur Deckung des Existenzminimums von 150 US-Dollar (116 Euro) bestimmten Betrags.

Aktionen von Organisationen wie der Kampagne für Saubere Kleidung und INKOTA zielen auf Branchenriesen wie H&M, Zara, Gap, Levi’s und andere ab, da diese Unternehmen das nötige Kapital und die Macht haben, die Arbeits- und Lebenssituationen der Arbeiter in ihren Zulieferbetrieben zu verbessern, da sie in Zulieferländern wie Kambodscha, Bangladesch und Pakistan zu den Hauptauftraggebern der dort boomenden Textilindustrien gehören. „Eine Verpflichtung des Branchenprimus zu Existenzlöhnen hätte Signalwirkung für die gesamte Industrie”, bestätigte Schröder.
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