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Bangladesh: Entschädigung weiter verzögert

Von FashionUnited

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Nachdem bereits Monate seit den beiden schlimmsten

Industrieunglücken der letzten Zeit vergangen sind, müssen die verletzten Arbeiter und die Familien der Hinterbliebenen des Brandes bei Tazreen Fashions am 24. November 2012 und dem Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes am 24. April 2013 weiter auf Entschädigungszahlungen warten. Ein wichtiges Treffen zwischen Arbeiter- und Arbeitsrechtsorganisationen, Gewerkschaften, Modeunternehmen und Einzelhändlern, das für den 11. und 12. August vorgesehen war, wurde auf September verschoben wie die IndustriALL Global Union am Freitag bekannt gab.

“Durch die plötzliche Erkrankung eines wichtigen Gewerkschaftsfunktionärs und einer Streikandrohung in Bangladesch glauben wir, dass ein Treffen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgsversprechender wäre. All großen Marken und Unterzeichner sind eingeladen und wir erwarten eine hohe Anzahl von Teilnehmern”, erklärte Jyrki Raina, Generalsekretär der Gewerkschaft IndustriALL.

Außer den internationalen Marken und Einzelhändlern, die Bekleidung von den auf Export ausgerichteten Fabriken in Auftrag gegeben haben, werden die Fabrikbesitzer, der Verbund der Bekleidungshersteller und -exporteure Bangladeschs (BGMEA) und die Regierung des Landes gemeinsam für die Entschädigung der Opfer verantwortlich sein.

Bei dem Brand bei Tazreen Fashions kamen 117 Arbeiter ums Leben und mehr als 200 wurden verletzt; die Zahl der Toten nach dem Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes stieg auf 1.200 und die Zahl der Verletzten wird auf 1.500 geschätzt. Deshalb wird die Entschädigungssumme, die die verlorene Arbeitszeit eines Textilarbeiters, Schmerzensgeld, Ausgaben für medizinische Versorgung, Bestattungskosten und andere Ausgaben der Familie miteinbezieht, laut Einschätzung von IndustriAll für die Opfer des Brandes bei Tazreen Fashions rund 5,7 Millionen US-Dollar (4,28 Millionen Euro) und für die des Einsturzes des Rana Plaza-Gebäudes rund 71 Millionen US-Dollar (53 Millionen Euro) betragen.

Rund 45 Prozent dieses Betrags werden laut Scott Nova, Geschäftsführer des Worker Rights Consortiums, von den Auftraggebern getragen werden müssen. Dieser Anteil und die Gesamtsumme wurden anhand einer Richtlinie kalkuliert, die nach dem Einsturz einer Bekleidungsfabrik in Bangladesch im Jahr 2005 aufgestellt wurde.

Obwohl bereits kurzfristige Hilfsmaßnahmen und Unterstützung in Bezug auf Essen und medizinische Hilfe geleistet wurde, bleibt zu hoffen, dass die Entschädigung bald eintrifft, da viele Familien, die ihre(n) einzigen Ernährer verloren haben, bald nicht mehr wissen, wie sie zurechtkommen sollen. Selbst Arbeiter, die Glück hatten und mit dem Leben davongekommen sind, sind oft so traumatisiert von den Erlebnissen, dass sie sich geschworen haben, nie wieder in einer Bekleidungsfabrik zu arbeiten, was man ihnen nicht verdenken kann. Nur leider ist dies in einem Land, das vom Bekleidungsexport lebt, leichter gesagt als getan.

Bleibt zu hoffen, dass das Treffen im September tatsächlich so viele Teilnehmer anzieht wie geplant, da nicht nur der Termin, sondern auch der Ort verschoben wurde. Statt in Dhaka findet es jetzt in Genf statt. Obwohl dies für die größtenteils in Europa ansässigen Modeunternehmen günstiger ist, ist s eine weitere Hürde für Teilnehmer aus Bangladesch. Zudem wäre ein Treffen am oder in der Nähe des Unglücksorts sinnvoller, um die Dringlichkeit der Lage und die Schwere des Unglücks nicht aus den Augen zu verlieren.

“Der Entschädingsprozess war bis jetzt elend langsam, bewegt sich aber langsam vorwärts, nachdem einige Unternehmen anfangen haben zu zahlen. Der Druck steigt auch für diejenigen, die sich weigern, etwas beizusteuern”, stimmt Nova zu.
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