Bangladesch: wieder Brand in Kleiderfabrik
Von FashionUnited
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Ein Fabrikfeuer brach gestern abend um rund 19 Uhr Ortszeit in der
Strickerei der Bekleidungsfabrik Aswad Composite Mills Ltd. in Gazipur, rund 50 km von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka entfernt, aus. Den neuesten Nachrichten dieses Morgens zufolge starben zehn Arbeiter in den Flammen und mehr als 50 wurden verletzt.Die Zahl der Toten hätte sogar noch höher sein können, wäre das Feuer zur Hauptarbeitszeit ausgebrochen. Laut Journalist Iqbal Ahmed vor Ort hatte die Fabrik offiziell bereits geschlossen und beschäftigte nur noch einige Arbeiter, die Überstunden machten. Nach Aussagen der US-amerikanischen Zollbehörden stellte Aswad unter anderem Bekleidung für die kanadischen Einzelhändler Hudson’s Bay Co. (HBC) und Loblaw her.
Tiffany Bourré, HBCs Bereichsleiterin für externe Kommunication, bestätigte, dass HBCs letzter Auftrag für Aswad im Oktober 2012 erteilt wurde. mit Lieferung im April 2013. “Wir hatten zu der Zeit bestimmt, dass wir Aswad keine Folgeaufträge erteilen würden”, sagte Bourré in einem Email. Loblaw hingegen bestreitet, Aswad Aufträge erteilt zu haben.
“Loblaw Companies ist sich sicher, dass wir Aswad Composite Mills Ltd. Co., wo das Feuer ausbrach, keine Produktionsaufträge erteilt haben. Und wir haben eine ‘Null Toleranz’-Politik mit all unseren Auftragnehmern, wenn es zur ungenehmigtem Ausgliederung von Aufträgen kommt. Wir haben Dokumente eingesehen, die nahelegen, dass soch eine ungenehmigte Produktion stattgefunden hat und wir gehen dem nach”, sagte Julija Hunter, Vizepräsidentin für Öffentlichkeitsarbeit bei Loblaw.
Laut der kürzlich veröffentlichten Liste von mehr als 1.500 Bekleidungsfabriken in Bangladesch, die von den über 90 internationalen Marken und Einzelhändlern benutzt wurden, die das Abkommen zur Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch unterzeichnet haben, müssten mindestens sechs bekannte nordamerikanische und europäische Marken Bekleidung bei Aswad in Auftrag gegeben haben.
Ein weiterer Brand in einer Bekleidungsfabrik in Bangladesh, dem zweitgrößten Bekleidungsexporteur der Welt nach China, beweist einmal mehr die Dringlichkeit, mit der bessere Sicherheitsregelungen und Durchsetzungsmaßnahmen sowie regelmäßige Fabrikkontrollen eingeführt werden müssen.
Das letzte Unglück in einer Reihe von solchen Fällen kommt nur sechs Monate nach dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudes, der mehr als 1.100 Arbeitern das Leben kostete, und einem Feuer bei Tazreen Fashions, das das Leben von mehr als 110 Textilarbeitern forderte. In beiden Fällen warten die Opfer und ihre Familien immer noch auf eine angemessene Wiedergutmachung.
Fabrikfeuer Bangladesch