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Bangladesch: Polizei endet Streik gewaltsam

Von FashionUnited

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Rund 1.600 Bekleidungsarbeiter aus Bangladesch, die an einem

zehntägigen Hungerstreik für ausstehende Löhne und einem Feiertagsbonus teilnahmen, bekamen den Schock ihres Lebens, nachdem mit Schlagstöcken bewaffnete Polizeieinheiten ihren friedlichen Protest mit Tränengas und Gummigeschossen stürmten und sie fliehen mussten. Sie rufen jetzt zu einem landesweiten Streik auf, der am morgigen Samstag, dem 9. August, beginnen soll.

"Die Polizei feuerte mit Tränengas und trieb uns mit Knüppeln hinaus, zwang uns aus der Fabrik, wo wir unseren Hungerstreik abhielten," sagte Moshrefa Mishu, Leiter des Tuba Group Sramik Sangram Kommittees, das 15 Bekleidungsgewerkschaften vertritt. Mishu wurde später mit zwei anderen Gewerkschaftsführern verhaftet.

Die Arbeiter stammen aus fünf Fabriken der in Dhakas Badda-Distrikt ansässigen Tuba Group und befinden sich seit dem 28. Juli im Hungerstreik. Sie verlangen die Auszahlung von drei Monatslöhnen, Überstunden und einen Feiertagsbonus für Eid al-Fitr, eines der wichtigsten Feste im muslemisch-dominierten Bangladesch. Die Tuba Group machte als Besitzer von Tazreen Fashion Schlagzeilen, der Fabrik, in der 112 Bekleidungsarbeiter im schlimmsten Fabrikbrand Bangladeschs am 24. November 2012 ums Leben kamen.

Obwohl die niedrigen Löhne ein Grund für Bangladeschs schnellen Aufstieg zum zweitgrößten Bekleidungsproduzenten der Welt nach China sind, ist der für diese Position zu zahlende Preis hoch: Unfälle, Brände, häufige Streiks und Unruhen und schwache, unterernährte Arbeiter, die sich und ihre Familien nicht mit einem Lohn unter der Armutsgrenze ernähren können, sind nur einige Begleiterscheinungen der Ausbeutung.

Auch wenn die Regierung den Mindestlohn von Bekleidungsarbeitern im letzten Jahr um 77 Prozent auf 5.300 Taka (68 US-Dollar) erhöhte, ist dies immer noch die Hälfte der Löhne in anderen bekleidungsproduzierenden Ländern wie Vietnam, China, etc. Sollte es in Bangladesch tatsächlich zu einem landesweiten Streik kommen, wären die finanziellen Verluste für Fabriken und Auftraggeber weit höher als die umstrittenen Löhne (rund 390.000 Euro).

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Beschaffung