Auch Benetton verpflichtet sich über Sicherheitsabkommen hinaus
Von FashionUnited
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Das italienische Modeunternehmen Benetton gab
nur wenige Tage nach Unterzeichnung des Sicherheitsabkommens für Bangladesch bekannt, dass es mehr für die Opfer des Rana Plaza-Unglücks und ihre Familien tun möchte. Zu diesem Zweck ist Benetton eine Partnerschaft mit der internationalen Entwicklungsorganisation BRAC eingegangen, um schnelle finanzielle und medizinische Hilfe anbieten zu können.“Die ganze Textilindustrie ist in die Vorgänge am Rana Plaza verwickelt und jeder, der in diesem Sektor agiert, hat eine moralische Verpflichtung, die Familien der Opfer zu unterstützen. Deshalb sind wir entschlossen, unsere Unterstützung (die bevorstehende Zusage der Regierung) an vorderster Front durch eine Nichtregierungsorganisation zuzusagen, die in diesen tragischen Wochen bewiesen hat, dass sie den Opfern und allen Betroffenen wirkliche Hilfe anbieten kann”, sagte Benetton-Geschäftsführer Biagio Chiarolanza.
Die 1972 gegründete Organisation BRAC mit Sitz in Dhaka fing als kleine ländliche Initiative an und ist inzwischen zur größten Nichtregierungsorganisation der Welt geworden, die sich für Einzelpersonen und Gemeinden einsetzt, die von Armut, Analphabetismus oder sozialer Ungerechtigkeit betroffen sind. Derzeit arbeiten mehr als 100.000 Menschen für BRAC, davon 70 Prozent Frauen, die rund 126 Millionen Menschen weltweit erreichen.
Konkret will Benetton zusammen mit BRAC finanzielle Hilfe bereitstellen, damit Prothesen und notwendige Operationen für die Opfer des Unglücks bezahlt werden können. Langfristig sollen die Familien bedacht werden, die ihre einzige Einkommensquelle verloren haben. Die Hilfsmaßnahmen sollen psychologische Unterstützung sowie Trainingkurse für die überlebenden Arbeiter einschließen.
Erst letzte Woche hatte der irische Bekleidungsdiscounter Primark die Branche mit seiner Erklärung überrascht, er werde auch Entschädigungszahlungen für die Opfer des Gebäudeeinsturzes und ihre Familien zahlen, die für konkurrierende internationale Modeunternehmen gearbeitet hatten.
Zwei weitere deutsche Unternehmen haben inzwischen das Abkommen zur Gebäude- und Brandschutzsicherheit für Bangladesch unterzeichnet: der Handelsriese Metro und das Familienunternehmen Ernsting’s. Der deutsche Textildiscounter Kik fordert unterdessen eine Ausweitung des Abkommens auf andere Länder wie Indien, China, Vietnam, Indonesien und die Türkei.
„Unser Ziel ist es, in allen Regionen, also beispielsweise auch in Pakistan, die gleich hohen Standards an Produktionsbedingungen, Brandschutz und Gebäudesicherheit sicherzustellen,“ sagte Kik-Geschäftsführer für Nachhaltigkeitsmanagement Michael Arretz. Das Unternehmen befindet sich hierzu angeblich bereits in Gesprächen mit Vertretern der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
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