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World Retail Congress: die Zukunft ist online

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

In den vergangenen Tagen traf sich die Einzelhandelsbranche auf dem World Retail Congress in Berlin. Die Rednerliste war hochkarätig besetzt, auf ihr fanden sich beispielsweise Karstadt-CEO Andrew Jennings, Lovro Mandac,

der Chef von Galeria Kaufhof, Stephen Sunnucks, der für das Europa-Geschäft von Gap zuständig ist, Warnaco-Chef Joseph Gromek oder Tracy Corrigan, die Chefredakteurin des Wall Street Journal. Zum krönenden Abschluss durfte dann Modelegende Tommy Hilfiger über das Erfolgsgeheimnis seines Unternehmens sprechen.

Trotz
aller Sorgen über die Entwicklung der globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – etwa der Schuldenkrise im Euro-Raum oder der Finanzprobleme in den USA – herrscht in der Branche nach wie vor Optimismus. Denn das Internet bietet ganz neue Perspektiven. Nicht nur als wachstumsträchtiger zusätzlicher Vertriebskanal, sondern auch als Mittel, das Verhältnis zum Kunden mittels sozialer Netzwerke völlig neu zu definieren.

Einerseits stellt die neue Offenheit eine Herausforderung dar, verfügen die potentiellen Käufer doch nun über viel mehr Informationen und sind damit schwerer zu lenken. "Es gibt jetzt die totale Transparenz", sagte Ian Cheshire, CEO der Baumarktkette Kingfisher. Andererseits bieten die sozialen Netzwerke den Unternehmen die Chance, direkt mit den Kunden zu kommunizieren und ihre Angebote präzise auf deren Wünsche auszurichten, was nicht nur Internet-Pioniere wie Amazon, sondern auch klassische Kaufhausketten mittlerweile tun. Nicht überraschen konnte da der Vorschlag des Facebook-Managers Gavin Sathianathan, der anregte, dass Einzelhändler ihre Kundendaten stärker mit den persönlichen Informationen, die in sozialen Netzwerken vorhanden sind, verknüpfen sollten.

Trotz der neuen Herausforderungen und Chancen im Netz stellen stationäre Shops weiterhin das Herz der Branche dar. "Es ist viel zu früh, den Nachruf auf den klassischen Laden zu schreiben", sagte Alan Treadgold, Einzelhandelsexperte der Werbeagentur Leo Burnett. Und so setzen viele Unternehmen weiter auf eine Doppelstrategie, etwa der spanische Modefilialist Mango: Zwar will der den Anteil des Onlinehandels am Gesamtumsatz in den kommenden drei Jahren von drei auf sieben Prozent steigern, aber auch die stationäre Expansion soll nicht vernachlässigt werden. Die Spanier setzen dabei weniger auf neue Märkte als auf die Stärkung der etablierten Regionen: "Wir sehen beispielsweise das Potenzial, die Zahl unserer Läden in Frankreich zu verdoppeln", erklärte Jose Gomez, Vice-President of Business Development bei Mango.

Preise gab es beim großen Branchentreffen natürlich auch. Am Dienstag wurden die Oracle World Retail Awards 2011 verliehen. Die Modebranche war dabei stark vertreten: In der Kategorie International Retailer wurde der spanische Inditex-Konzern ausgezeichnet, das britische Luxusmodehaus Burberry kann sich mit dem Titel "Retailer of the Year" schmücken. Der "Outstanding Leadership Award" ging an Roger N. Farah, President und Chief Operating Officer des US-amerikanischen Modekonzerns Polo Ralph Lauren. Adidas erhielt den Preis in der Kategorie "Business Innovation" für die interaktive Touchscreen-Installation "AdiVerse" (Foto). Weitere Awards gingen an Tesco (Kategorie "Multichannel"), Grupo Pão de Açúcar ("Emerging Market Retailer"), Walgreens ("Retail Advertising Campaign"), Marks & Spencer ("Responsible Retailer"), Eataly New York ("Format Innovation"), Myer ("Store Design") und 360buy.com ("Pure Play").

Auch die Ruhmeshalle der Branche bekam Zuwachs: Neu in die "Retail Hall of Fame" aufgenommen wurden Burt Tansky,
 Chairman des US-amerikanischen Luxuseinzelhändlers Neiman Marcus, Isidoro Álvarez, Chairman und CEO des spanischen Warenhauskonzerns El Corte Ingles, sowie Tadashi Yanai, 
Chairman und CEO des japanischen Bekleidungsfilialisten Fast Retailing, der das Konzept Uniqlo betreibt.

Foto: Adidas
Hdeeinzelhandel
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