Internationale Fachmesse für Green Fashion verzeichnet erste Signale der Erholung
Wird geladen...
Die 50. INNATEX schloss ihre Türen am 31. Juli mit einem besseren Ergebnis als viele Beteiligte erwartet hatten. Die Order und Publikumszahlen lagen zwar noch unter den Werten die vor Corona als Standard galten aber die Kurven steigen wieder und die Atmosphäre war so ausgelassen wie man es bis 2019 von der internationalen Fachmesse für Naturtextilien kannte. Ein großer Teil der Labels und Institutionen berichtet von steigenden Reichweiten. All das unterstreicht die steigende Relevanz von Nachhaltigkeit in der Mode.
"Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren keine Messen besucht, um unsere Gesundheit, die unseres Teams und unserer Kund:innen nicht zu gefährden“, sagen Laura und Uli Ott von Marlowe nature aus Einkäufersicht. „Umso schöner ist es, auf der fünfzigsten INNATEX wieder Gleichgesinnte zu treffen, die Neuheiten zu recherchieren und natürlich auch zu ordern. Es ist einfach etwas anderes, auf einer Messe Kollektionen von verschiedenen Anbietern direkt vergleichen zu können. Neben Labels, die wir schon lange führen, haben wir auch bei neuen geordert.“
Die Pandemie und andere Problematiken sorgen für Planungsunsicherheiten: Aktuelle Themen und Herausforderungen die bei den Lounge Talks in der Community Area und in der Messehalle besprochen wurden gab es viele. Dazu zählen bevorstehende EU-Maßnahmen wie der Product Environmental Footprint weiß Heike Hess vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) und Schirmherr der INNATEX.
„Ein weiterer Aspekt ist die Engpass-Situation bei der Beschaffung“ sagt Hess. „Das liegt an gestörten Lieferketten unter anderem durch Corona Klimawandel und der internationalen politischen Krise die der Krieg hervorruft. Die Knappheit für kleinere konsequente Naturtextiler verschärft sich noch weil große Konzerne auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen und mit ihren Bestellmengen Vorrang haben. Für die daraus resultierende Planungsunsicherheit diskutieren wir derzeit Lösungen darunter die strategische Netzwerkbildung die Sicherung von Biofasern und Erschließung neuer Märkte durch globale Anbauprojekte.“
Die Rückkehr zur Naturfaser – am besten biozertifiziert: Zu den Trendthemen der Green-Fashion-Branche auf der INNATEX zählten Kreislaufwirtschaft Naturfasern wie Leinen und Hanf Pastellfarben und Transparenz entlang der Lieferketten. Die vom Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Online-Plattform Retraced bietet blockchain-basierte Lösungen für die Nachvollziehung bis zur Ressource. Axel Kolonko repräsentierte das Startup als einer von sieben Expert:innen in der erstmaligen Community Area und berichtete von hohem Interesse.
Weitere Teilnehmer:innen die auf der Sonderfläche Insiderwissen lieferten waren Sabine Kaldonek von Femnet e.V. Juliane Ziegler vom Global Organic Textile Standard (GOTS) Rosa Buchacher von Fairtrade Deutschland Heike Hess vom IVN Susanne Dienst-Lang und René Lang vom Netzwerk Deutscher Mode- und Textildesigner VDMD sowie Mirjam Smend (Greenstyle Munich) und Heike Littger die gemeinsam das Magazin Pureviu herausgeben. Am Samstagabend läutete das Team der MUVEO GmbH die Jubiläumsparty ein mit bewegenden Worten von Jens Frey (Geschäftsführer MUVEO) Alexander Hitzel (Projektleiter INNATEX) Tiffany Clark (Projektmanagerin INNATEX) und der Präsidentin des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN) Franziska Kunze. Zwischen Live Acts und Fingerfood erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt.
Alexander Hitzel Projektleiter der INNATEX resümiert: „Pandemie Beschaffung Inflation steigende Energiepreise – es lässt sich einfach nicht voraussagen was die nachhaltige Modeindustrie und andere Branchen in den nächsten Monaten erwartet da muss man ehrlich sein. Aber diese 50. INNATEX gibt uns Zuversicht dass Green Fashion wieder auf der Erfolgskurve ist.“
Die nächste INNATEX findet vom 21. bis 23. Januar 2023 statt.