So revolutioniert Verena Benz die Modeindustrie
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So revolutioniert Sozialunternehmerin Verena Benz die Modeindustrie:
Mit digitaler Scantechnologie auf dem Weg zur Massenmaßanfertigung
Dürmentingen - Der Traum von fairer, nachhaltiger Mode jenseits von Leinen-Kutten und Filzstulpen: Verena Benz lebt ihn seit nunmehr acht Jahren.
Aus der 33-Jährigen, die mit Anfang 20 in einem Biosupermarkt jobbte um sich ihr Studium zu finanzieren, ist längst eine erfolgreiche Geschäftsfrau, Gründerin des Modelabels LOVJOI, Sozialunternehmerin und Geschäftsführerin von vier Unternehmen geworden, die ihren Leitspruch „People over Profit“ (Menschen vor Profit) lebt.
Dabei hat sie nie ihr Ziel aus den Augen verloren: Nachhaltige, fair produzierte Biomode für moderne und trendbewusste Frauen zu produzieren – mit gewagten Schnitten, innovativen Materialien wie Holzfasern und zeitlosen Designs. Ihr eigens gegründetes Label: LOVJOI, nach einem Kometen benannt. Der Markenname soll die Liebe zur Natur und die Freude an der Mode widerspiegeln.
Begonnen hat alles 2014: Verena Benz registrierte eine Diskrepanz in ihrem Leben: Sie kaufte Biolebensmittel ein, aber die Kleidung aus konventionellen Läden, die ihr gefiel, war alles andere als fair und nachhaltig produziert. Nach dem Einsturz der Modefabrik Rana Plaza in Bangladesch 2013 konnte vor dieser Tatsache niemand mehr die Augen verschließen. Parallel dazu hinterfragte sie ihren Beruf im Marketingsektor. „Ich stellte mir die Frage: Wofür will ich eigentlich noch Werbung machen?“, so Verena Benz. Die Antwort: „Da blieb eigentlich nur die Bio-Branche.“
Weil es die Mode, die Verena Benz selbst gern tragen wollte, noch nicht gab, gründete sie kurzerhand LOVJOI – mit eigener Produktion am Firmenstandort im schwäbischen Dürmentingen (Landkreis Biberach). Auch Geflüchtete arbeiten dort in der Näherei. Verena Benz organisiert Familienzusammenführungen, sucht, wenn es sein muss Wohnungen für sie oder hilft bei bürokratischen Hürden. Für die 33-Jährige beginnt die Nachhaltigkeit bei ihren Angestellten. Mittlerweile umfasst das Modelabel rund 20 Mitarbeitende. Sämtliche Führungspositionen sind von Frauen besetzt – manche davon auch in Teilzeit. Verena Benz ist selbst Mutter eines knapp zweijährigen Sohnes, das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Förderung von Frauen sind ihr Herzensanliegen.
Das Sortiment von LOVJOI umfasst mittlerweile nicht mehr nur klassische Damenoberbekleidung, sondern auch Unterwäsche, Jeans, Bademode und sogar Schuhe. In der Sommerkollektion 2022 stehen elegante Business-Suits, aufregend geschnittene Kleider mit extravaganten Prints sowie non-dyed Denim-Produkte im Fokus: Weil auf Färbungen und Waschungen verzichtet wird, sind diese besonders ressourcenschonend.
Verena Benz Markenfamilie wächst stetig: 2019 ist sie auch Geschäftsführerin des Münchner Biomodelabels ThokkThokk geworden. 2020 kam die vegane Schuhmarke Rice aus Spanien hinzu. Seit 2021 ist sie zudem Investorin bei BEAWEAR, einem Start-Up aus Konstanz, in dem acht Jahre Forschungszeit stecken: Mit einer innovativen Scan-Technologie ist es Kund*innen möglich, mit ihrem Smartphone einen digitalen Zwilling von sich zu erstellen und so die zu ihrem Körper passende Größe im Shop zu finden. Das soll zum einen die Retourenquoten zum Wohle der Umwelt deutlich senken, zum anderen ermöglicht es auf lange Sicht die Massenmaßanfertigung von veganer Biomode. So kann LOVJOI künftig auch auf körperliche Besonderheiten der Kund*innen Rücksicht nehmen und noch größeninklusiver werden. Und die gesamte Supply-Chain von der Fertigung bis zum Versand noch nachhaltiger gestalten.
Für mehr Infos zu Verena Benz oder mögliche Interviewanfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung. Unter folgendem Link kann Bildmaterial zu Verena, dem Team und der Produktion geladen werden: