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Zehn Tipps für ein Traumpraktikum in der Modebranche

Von Julia Garel

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Mode

Foto: Unsplash, Christina @ wocintechchat.com

Entgegen der landläufigen Meinung ist es nicht schwieriger als in anderen Branchen, ein Praktikum in einem Modeunternehmen zu bekommen. FashionUnited verrät zehn Strategien und Tipps, die wir von Modeprofis erhalten haben.

1. Treffen Sie so viele Menschen wie möglich in einem arbeitsfernen Kontext

„Das ist ein Ratschlag, den ich schon bekommen habe, bevor ich meine Podcasts gestartet habe“, sagt Adrien Garcia gegenüber FashionUnited. Der Mitbegründer von Réuni und Schöpfer des EDM-Podcasts schlägt vor, die Zeit als Studierende:r und ohne aktive Arbeitssuche zu nutzen, um so viele Menschen wie möglich zu treffen. Er erklärt: „Es ist wichtig, Kontakt aufzunehmen, wenn Sie nichts [von der Person] wollen, weil Sie sie dann wenigstens ein erstes Mal in einem nicht-transaktionalen Kontext gesehen haben. Die Leute fühlen sich immer geschmeichelt, wenn man auf sie zukommt und sie um Rat fragt. Das bietet auch die Möglichkeit, ihnen einen guten ersten Eindruck zu vermitteln, und ehrlich gesagt, ist einem oft gar nicht bewusst, wie wirksam das für die Jobsuche sein kann.“

2. Content kreieren

Heute ist es ganz einfach, seine Talente der ganzen Welt mitzuteilen, indem man einen Instagram- oder Youtube-Account einrichtet oder sogar einen Newsletter oder Podcast startet. Es wäre also ein Fehler, darauf zu verzichten. Ob es sich nun um einen kreativen, kulturellen, kommerziellen oder Marketing-Job in der Modebranche handelt, es wird immer von Vorteil sein, sein Interesse und sein wachsendes Fachwissen zu einem Thema zu demonstrieren, das mit dem anvisierten Bereich zusammenhängt. Wenn der Inhalt qualitativ hochwertig ist, wird er es Ihnen ermöglichen, sich von der Masse abzuheben und im Vorfeld eines Vorstellungsgesprächs eine gewisse Sichtbarkeit zu erlangen.

3. In die Praxis gehen

Mode ist in erster Linie ein Geschäft und somit eine Sache des Verkaufs. Deshalb rät Anne-Sophie Buffe, selbstständige Digital Managerin mit Schwerpunkt Mode und Luxus, dazu, in die Praxis zu gehen und sich im Verkauf in einer Boutique zu versuchen. „Für ein erstes Praktikum in diesem Bereich ist es sehr lehrreich, einige Wochen oder sogar Monate in einem Geschäft zu verbringen, wo man mit den drei Säulen in Kontakt kommt, die die Stärke eines Hauses ausmachen: sein Produkt, seine Kundschaft und seine Verkaufsteams“, erklärt sie in einer E-Mail an FashionUnited. „Man lernt sehr viel über das Verhalten und die Erwartungen der Kundschaft und die Arbeitsweise der Teams. Diese Erfahrung wird ein echter Pluspunkt für Ihre nächsten Vorstellungsgespräche sein, insbesondere solche, die sich auf Marketing, Produktentwicklung oder Vertrieb konzentrieren.“ Anne-Sophie Buffe empfiehlt beispielsweise, mit einem Praktikum im Verkauf zu beginnen und dann ein Praktikum in der Zentrale anzuschließen, „das ist in der Mode- und Luxusbranche sehr häufig, denn die Teams kennen Sie bereits: Sie wissen, dass Sie gut arbeiten und kennen Ihre beruflichen Pläne.“

4. Pflegen Sie Ihr Portfolio

Ein Rat an diejenigen, die kreative Bereiche anstreben: Pflegen Sie Ihr Portfolio. Allison Lianza, Stylistin bei Saint Laurent, meint: „Man kann kreativ sein, aber man sollte nicht vergessen, auch technische Zeichnungen einzureichen. Wenn wir aus der Schule kommen, denken wir manchmal, dass das nicht so wichtig ist, aber im Berufsleben werden wir immer wieder mit deren Gestaltung konfrontiert. Die Personalverantwortlichen müssen also wissen, welches Niveau zukünftige Praktikant:innen haben.“

„Das Portfolio muss hyperprofessionell und hypersauber präsentiert werden“, erinnert Adrien Garcia. Seiner Meinung nach sollte man es besser nicht auf einem Ipad präsentieren: „Ich habe den Eindruck, dass die Leute sehr verkrampft sind, weil es sich um einen kreativen Beruf handelt, bei dem man mit der Materie in Berührung kommt.“

5. Sich an die Praktikumsbeauftragten seiner Schule wenden

Wenn Sie studieren, dann stehen die Chancen gut, dass Ihre Schule jemanden hat, der für die Vermittlung von Praktika zuständig ist. Sie sollten nicht zögern, ihn oder sie aufzusuchen und sich bekannt zu machen, während Sie klar formulieren, was Sie suchen: Art der Stelle und Zielunternehmen.

6. Sich inkognito verabreden

Eine gute Idee, um sich von anderen Bewerbern abzuheben: Gehen Sie in ein Geschäft, um den Geist der Marke besser kennen und verstehen zu lernen. „Auch für eine Stelle in der Zentrale“, betont Anne-Sophie Buffe. Sie schlägt vor: „Geben Sie sich als Kund:in aus und besuchen Sie das Geschäft, versuchen Sie zu verstehen, wie das Haus seine Codes in dieser Saison neu interpretiert hat, wie die Kollektionen angeordnet sind, wie das Schaufenster präsentiert wird und wie die Mitarbeiter:innen im Geschäft Sie begrüßen. Das ist ein sehr gutes Mittel, um den Puls einer Marke zu fühlen. Viel effektiver als die Website zu konsultieren!“

7. Bei der Suche effizient sein

Natürlich sind Initiativbewerbungen immer willkommen. Aber eine aktive Beobachtung der Praktikumsangebote wird sich wahrscheinlich als effektiver erweisen. Besuchen Sie dazu spezialisierte Websites wie den Stellenmarkt von FashionUnited, aber auch die speziellen Plattformen von Luxusgüterkonzernen.

Eine weitere Taktik von Anne-Sophie Buffe, um ein Vorstellungsgespräch zu bekommen, ist es, auf Linkedin nach dem oder der Verantwortlichen für die Stelle zu suchen und direkt Kontakt aufzunehmen. Das kann Ihnen helfen, die HR-Etappe schneller zu überstehen.

8. Sympathisch und vorbereitet sein

Es mag überflüssig erscheinen, dies zu erwähnen, aber sympathisch zu sein, ist von entscheidender Bedeutung. Vergessen Sie die Zeiten, in denen es zum guten Ton gehörte, eine hochmütige Miene zu kultivieren, um in der Modebranche zu arbeiten. Freundlichkeit ist angesagt und sollte in die Tat umgesetzt werden: Seien Sie nett und lächeln Sie beim Vorstellungsgespräch. Vor allem aber bleiben Sie selbst. „Wenn die Person etwas vorspielt und nicht sie selbst ist, sieht man das sofort“, warnt Adrien Garcia. „Man sollte den Menschen nichts vormachen.“

9. Motivation beweisen

„Ich sage meinen Student:innen regelmäßig, dass man wirklich interessiert an der Firma und dem Bereich, für den man ein Praktikum sucht, wirken muss. Das macht den entscheidenden Unterschied“, so Julie Greux, selbstständige Kunstdirektorin, per E-Mail. „Es mag für uns Profis selbstverständlich sein, aber es ist mir schon passiert, dass ich Praktikant:innen in Vorstellungsgesprächen hatte, die mir auf die Frage, was ihnen zu der Firma einfällt, für die sie da sind, nichts antworten konnten.“

Die Art-Direktorin fügt hinzu: „Manchmal werde ich gefragt, wie man in einem Stilbüro arbeiten kann. Wenn es ein Bereich ist, der Sie wirklich interessiert, ist es ganz einfach: Machen Sie sich schon in der Schule mit den Trends vertraut, indem Sie jede Saison recherchieren, erstellen Sie Moodboards zu Themen, die Ihnen gefallen, Farbpaletten, Recherchen. Lesen Sie alles, was Sie über die Trends finden, es gibt mittlerweile viele tolle Seiten. Wenn Sie einen Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben verschicken, können Sie diese Experimente beifügen und damit überzeugen. Man wird sehen, dass Sie wirklich interessiert, Leidenschaft haben und mit den Gepflogenheiten vertraut sind."

10. Aus Fehlern lernen

Sie haben gerade eine, zwei oder drei Absagen erhalten? Prima, dann haben Sie noch Raum für Verbesserungen. Dies ist eine gute Gelegenheit, die Personalverantwortlichen zu fragen, was an Ihrer Bewerbung nicht stimmte, oder was Ihnen beim Vorstellungsgespräch missfallen hat. Holen Sie sich auch die Meinung einer Person ein, der Sie vertrauen und die sich in der Branche auskennt. Überarbeiten Sie dann Ihr Anschreiben und/oder Ihren Lebenslauf anhand der Anmerkungen, wenn diese Ihnen relevant erscheinen, und bleiben Sie hartnäckig.

Um alle Artikel von FashionUnited zum Thema Arbeiten in der Modebranche zu lesen: Hier entlang.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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