Wie man es in New York City schafft: Fünf weibliche Führungskräfte erzählen
Wird geladen...
Neonlichter und die Geräusche der Großstadt - uns wird ständig von der Popkultur und den Medien gesagt, dass New York City die Stadt der Träume ist. Jedes Jahr packen junge Menschen voller Hoffnung ihre Koffer und ziehen in die Metropole, die nie schläft. In der Modebranche ist es nicht anders. Die meisten großen Modeunternehmen haben ihre Flagshipstores und Hauptquartiere an erstklassigen Adressen im Big Apple. Wie Frank Sinatra einmal sang: "Wenn man es dort schafft, schafft man es überall", aber was braucht man wirklich und wie kann man sich von einer so großen Masse konkurrierender Talente abheben? FashionUnited hat fünf weibliche Führungskräfte in der Modebranche gebeten, ihre Erfahrungen aus ihrer Karriere in New York City zu teilen.
Gib niemals auf, engagiere dich und höre gut zu
Carmen Castiñeira, Leiter Kommunikationsabteilung bei Derek Lam:
"New York ist das Fenster zur Welt - die meisten Unternehmen haben hier ein Büro. Redakteure, Fotografen, Stylisten - sie alle sind hier ansässig; die Branche ist in ständiger Bewegung. Auf den ersten Blick mag es zu hart erscheinen, einen Fuß in diese Szene zu setzen. Gib nicht auf. Du wirst nie wissen, zu was du fähig bist, wenn du es nicht versuchst. Diese Worte halfen mir sehr, als ich nach New York City zog. Es war von Anfang an schwierig, aber zweifellos die Mühe wert.
Wenn du anfängst, sei immer voll dabei: Höre zu, stelle Fragen, mache dich mit jedem Modemagazin, jeder PR-Agentur, jedem Redakteur, jeder Marke, jedem Digital Influencer, jedem Designer, jedem Model, jedem Stylisten und Fotografen vertraut. Nutze jede Gelegenheit. Zeige Bereitschaft, neue Verantwortlichkeiten und Projekte zu übernehmen, sei proaktiv. Absolviere Praktika und sammle so viel Erfahrung wie möglich. Ich wäre heute nicht da, wo ich bin, wenn ich diese Möglichkeiten nicht wahrgenommen hätte.”
Karrieren in der Mode: Fashion PR und digitales Marketing mit Carmen Castiñeira (Englisch)
Sei leidenschaftlich, extrem fleißig, respektvoll und ein Alleskönner.
Dora Fung, Interim Fashion Director beim The Cut/NY Magazine, (zuvor New Yorker Redakteurin für Vogue China):
"Man muss in der Lage sein, viele verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Man muss die Mode lieben und wirklich an die Publikation (oder das Unternehmen oder die Marke) glauben, für man arbeitet. Wenn du all das erfüllst, dann ist das Arbeiten am Wochenende oder die wochenlange Abwesenheit von zu Hause kein Problem. Ein guter Modemacher weiß, dass die Unterstützung des Teams entscheidend ist. Die AssistentInnen arbeiten härter als alle anderen. Darüber hinaus sind die Redakteure allesamt Experten in ihrem Markt. Deshalb ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Team und der respektvolle Umgang mit allen Beteiligten ist einer der wichtigsten Bestandteile der Arbeit."
Der Weg zum Fashion Director: Dora Fung von The Cut/NY Magazine erzählt (Englisch)
Selbstbewusstsein und Demut machen einen Leader aus.
Johanna Ante, HR Business Partner bei Calzedonia
"Ich genieße die Vielfalt des Essens, der Menschen und vor allem der Mode in New York City! Auf meinem Weg zur Arbeit schaue ich immer, wie die sich Frauen kleiden. Die meisten meiner Ideen kommen davon, zu beobachten, was die Leute tragen, und das dann in meinen eigenen Stil einzubauen.
Selbstreflektion und Demut. Ich spreche über diese beiden immer zusammen, denn durch das Erlernen von Selbtstreflektion entwicklen Führungskräfte Demut. Ich kam gerade vom College, als ich anfing, als Personalverantwortlicher zu arbeiten - zugegeben, ich habe die Schule etwas später im Leben abgeschlossen. Ich habe genau das getan, was ich nicht hätte tun sollen. Ich kam wie ein Besserwisser daher, der gekommen war, die Unternehmenskultur zu verändern. Innerhalb von drei Monaten saß ich im Büro meines Chefs und erhielt das schwierigste Feedback, das ich je erhalten hatte. Er sagte, es gäbe viele Beschwerden gegen mich und dass mein Job in Gefahr sei. Das war die demütigendste Kritik aller Zeiten. Zusammen mit meinem Mentor habe ich einen weiten Weg hinter mir, um den Respekt meiner Kollegen zurückzugewinnen. Ich wurde mir meiner Körpersprache, meines Tons und meiner Wortwahl im Gespräch mit dem Team bewusst. Ich hörte auf, zu versuchen, mich zu rechtfertigen. Ich nahm die sich mir bietende Chance wahr, übernahm Verantwortung, bat meine Mitarbeiter um Hilfe und änderte mein Verhalten.”
Versagen kann das Beste sein, was dir passieren kann
Claudia Cividino, CEO von Loro Piana für Nordamerika
"Leadership ist ein Reifeprozess der eigenen Weisheit. Ich bin nicht mehr dieselbe Chefin, der ich vor zwei Jahren war. Ich scheitere jeden Tag, ehrlich. Das ist okay. Ich wurde vor einem Jahrzehnt aus meinem Job entlassen und sprach lange Zeit mit niemandem darüber, weil ich so viel Scham hatte. Ich hatte damals grundsätzlich versagt. Ich dachte, mein Leben sei vorbei, meine Karriere sei vorbei. Aber das war das Beste, was mir persönlich, beruflich und als Führungskraft je passiert ist. Ich hätte dieses Wissen jetzt nicht, wenn ich das nicht durchgemacht hätte. Ich bin ein großer Verfechter des Scheiterns."
Führungsqualitäten: Fünf Experten verraten, worauf es ankommt
Lerne, probiere neue Dinge aus und stelle sicher, dass dein Job dir bei deiner Selbstverwirklichung hilft.
Jackie Lewis, Nachhaltigkeitsexpertin und Beraterin bei Alvanon:
"Vorbei die Zeiten, in denen man sich von der Universität ausbilden und qualifizieren lassen und dann direkt in den Job einsteigen kann, dem man für den Rest seines Lebens macht. Ob Hochschulabsolvent oder bereits in der Industrie - Du musst immer weiter lernen.
Mach deinen Job, weil du lernen willst. Sei mutig und probiere neue Dinge aus. Die Branche bewegt sich so schnell. Du kannst sehr schnell irrelevant werden. Deshalb ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Wenn du für jemanden arbeitest, der dein Lernen und deine Fähigkeiten nicht bereichert, dann ist es wahrscheinlich nicht das Unternehmen, in dem du tätig sein solltest."
Karriere in der Mode: Q&A mit Jackie Lewis, Nachhaltigkeitsexpertin bei Alvanon (Englisch)
Fotos: mit freundlicher Genehmigung von Carmen Castiñeira, mit freundlicher Genehmigung von Dora Fung, mit freundlicher Genehmigung von Johanna Ante, mit freundlicher Genehmigung von Alvanon, blogs.newschool.edu
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.com veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ