Wie die Accessoires von Designer Jip van Leeuwenstein die Gesichtserkennung austricksen
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Wenn sich die Mode der künstlichen Intelligenz entgegenstellt, um die Privatsphäre des Individuums zu schützen, entstehen neue „Uniformen“ und seltsame futuristische Silhouetten. Im Kampf gegen die Gesichtserkennung, die sich in unseren Handys und Überwachungssystemen immer mehr durchsetzt, haben Designer Kleidung und Accessoires entworfen, die es ermöglichen, die Identität einer Personen zu verbergen und ihre Privatsphäre zu wahren. So auch bei Designer Jip van Leuuwenstein, der neue Gimmicks wie LED-Visiere und transparente Masken entwickelt, die Gesichtserkennungskameras austricksen sollen. Mit seinen Kreationen verwischt er Fiktion und Realität. Lernen Sie diesen Avantgarde-Künstler kennen, dessen dem Werk an der Grenze der Dystopie angesiedelt ist.
Was ist Ihr Background?
Ich wurde in den Niederlanden geboren und studierte Produktdesign an der Kunsthochschule HKU in Utrecht.
Was zeichnet Ihr Werk aus?
Mein Werk basiert auf spekulativem Denken. Ich versuche, eine Art Zukunftsprognose zu machen, indem ich die sozialen Auswirkungen zukünftiger technologischer Erfindungen betrachte.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die zukünftige Beziehung zwischen Mensch und Natur aus?
Ich glaube, wir benutzen das Wort Natur oft falsch. Das Wort Natur wird oft verwendet, um das Gegenteil von Kultur zu bezeichnen. Und solange wir uns weiterhin auf die Natur als eigene Identität beziehen, schaffen wir eine gewisse Distanz. Wir müssen anfangen, unser Selbst als Teil der Natur und unsere Beziehung zur Umwelt um uns herum zu sehen. Wenn wir anfangen, unsere Städte als Natur zu begreifen, können wir sie verbessern, ein besseres Gleichgewicht suchen und viele Probleme lösen.
Wie verbinden Sie Mode und Technologie?
Ausgehend von meinem Interesse an spekulativem Design versuche ich, eine Interaktion zwischen den Dingen und den Menschen zu schaffen. Aber ich glaube, ich verbinde eher die Technologie mit der Mode. Ich sehe mich selbst als Designer, der manchmal Dinge um den menschlichen Körper herum und gleichzeitig eine Geschichte kreiert.
Eines ihrer Werke heißt „exclusive mask“. Was soll das bedeuten?
Als ich die Maske entwarf, suchte ich nach einer Möglichkeit, einen Schutz gegen jede Form der Gesichtserkennung zu schaffen. Ich wollte eine Maske entwerfen, die die biometrischen Erkennungspunkte des Benutzers verzerrt, ohne die persönlichen Interaktionen zwischen den Menschen zu beeinträchtigen.
Ich wollte den Benutzer auch vor dem Auslesen von Mikro-Gesichtsausdrücken schützen, die bestimmte Situationen oder Gegenstände auslösen.
Warum sollten wir uns aus ethischer Sicht weiterhin vor intrusiven Technologien schützen?
Ich denke, es ist wichtig, dass sich die Menschen der Entwicklung dieser Technologien und ihrer Auswirkungen auf ihr Leben bewusst sind. Der beste Weg, sich zu schützen, ist, die richtigen Fragen zu stellen und die richtigen Werkzeuge zu wählen. Wir sollten uns fragen, ob es sich lohnt, die Privatsphäre aufzugeben.
Wie wird Ihre Maske auf den Markt kommen?
Im Moment ist es mehr ein künstlerisches Projekt als ein kommerzielles Produkt und das ist ein gutes Zeichen, denn im Moment brauchen wir die Maske nicht wirklich. Ich arbeite derzeit an der Entwicklung mehrerer Masken. Ich greife vor, indem ich den Entwicklungsprozess studiere.
Ich arbeite auch an der Verbesserung meiner 3D-Modellierungsfähigkeiten im Design der Parameter, weil Gesichter eine große Variabilität haben. Also muss ich eine bessere Passform schaffen, die es mir ermöglicht, weiterzugehen.
Planen Sie eine Zusammenarbeit mit irgendwelchen Marken aus dem Modebereich?
Als Nächstes belege ich einen Kurs in parametrischem Design in Madrid. Das gibt mir auch die Möglichkeit, mir Zeit für Projekte zu nehmen, für deren Entwicklung ich bisher noch keine Zeit hatte. Ich will meine bisherigen Projekte perfektionieren, bevor ich in den Modemarkt einsteige, am Liebsten als Manufakteur, der sich auf die Schuhherstellung spezialisieren möchte.
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ
Headerfoto: Emiliano di Mauro.
Foto 2: Jip van Leeuwenstein