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Warum immer groß denken? Die Vorteile kleiner Unternehmen für Berufseinsteiger

Von Hannah Rafter

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Mode

Für viele Modestudenten, Praktikanten und junge Arbeitseinsteiger ist die Idee, bei einem kleinen Unternehmen oder Start-Up die Karriere zu beginnen eine unbeliebte. Viele Absolventen wollen lieber bei einem großen, prestigeträchtigen Namen wie Burberry, Stella McCartney oder Net-A-Porter unterkommen. Obwohl ich Menschen immer dazu ermutigt habe, sich hohe Ziele zu setzen, muss ich auch sagen, dass auf diese Weise viele interessanten und vielversprechende Gelegenheiten verpasst werden. Ich glaube, bei einer kleinen Firma zu arbeiten, ist eine solche. Wenn man sich nämlich die Frage stellt, wie es am Anfang bei ASOS oder Burberry aussah, wer die frühen Mitarbeiter dort waren, dann zeigt sich, welche Chancen sich bei kleinen Unternehmen bieten können. Jedes Unternehmen fängt einmal klein an.

Wie viele andere hatte ich zu Studienzeiten die Hoffnung, später für eine der großen, bekannten Firmen zu arbeiten, die ich kannte und bewunderte. Ich sah mich nie bei einem Fashion-Start-Up. Doch in meinen letzten Jahr an der Uni bekam ich ein interessantes Freelance-Angebot und sagte zu. Als 22-Jährige, die im Begriff war, ihren Abschluss zu machen, hatte ich nicht das Gefühl, etwas verlieren zu können, aber vieles zu gewinnen und so stieg ich beim Gründungsteam einer kleinen Fashion-Tech-Firma in Shoreditch, London ein.

War das die richtige Entscheidung? Ich hatte zuvor auch schon Praktika bei großen unternehmen absolviert und nun, ein Jahr später kann ich sagen, ich würde mich immer wieder gegen das große Unternehmen für ein kleines entscheiden.

Hier sind meine fünf Gründe:

1. Enge Zusammenarbeit

In einem eng zusammenarbeitenden Team wird man viel mehr in alle Prozesse eingebunden. Dabei kann man viel lernen. Sicherlich, es gibt Bereiche, die einen nicht so interessieren und wieder andere, die es tun, auch wenn man es vorher nicht erwartet hätte. Die verschiedenen Abteilungen sind in kleinen Unternehmen viel enger verknüpft und es gibt weniger Berührungsängste und mehr Transparenz. In einer großen Firma hat man auch viel weniger Gelegenheit, mit den Leuten ‚ganz oben‘ in Kontakt zu treten.

2. Fähigkeiten erweitern

In einem kleineren Unternehmen zu arbeiten bedeutet auch, dass man seinen Job und Aufgabe viel schneller versteht und unabhängig arbeiten kann. In kleineren Unternehmen ist alles viel reibungsloser organisiert, man entwickelt eine größere Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Man muss seinen eigenen Weg finden, und das wiederum kann großartige Möglichkeiten eröffnen.

Es kann zwar auch eine Herausforderung darstellen, aber wenn man sich einmal mit seinen Aufgaben vertraut gemacht hat, werden sich zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten auftun, zum Beispiel Projekte an denen man mitarbeiten kann und die man sonst nie miterlebt hätte.

Man wird viel geschäftstauglicher als man erwartet hatte. In einem kleinen Unternehmen mit einem kleinen Team muss man mit kleinen Budgets Großes erreichen. Dieses Umfeld ermuntert einen dazu, den eigenen Geschäftssinn und die Entscheidungsfreudigkeit zu trainieren.

3. Bemerkt werden

In einer kleineren Firma werden die eigenen Fähigkeiten und Leistungen schneller bemerkt und wahrgenommen. Man hat die Möglichkeit, sich gegenüber ‚Rangälteren‘ zu beweisen und selbst der Geschäftsführer hört einem zu, wenn man eine gute Idee hat. Das ist in großen Unternehmen anders. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl schult die Verantwortung und den Willen zum gemeinsamen Erfolg.

In einer kleinen Firma ist man nicht nur eine Nummer oder ein kleines Zahnrad im großen Uhrwerk, sondern man selbst ist der Prozess. Man kann einer Idee, einem Produkt oder Prozess von Anfang bis Ende beiwohnen und sogar implementieren, wenn man möchte. well. In einem großen Unternehmen sieht man das Ergebnis seiner Arbeit im Zweifelsfall nie.

4. Die Dinge bleiben interessant

Kleine Unternehmensumgebungen sind nie statisch und die eigene Rolle ist nicht zwingend festgeschrieben. Möglichkeiten präsentieren sich in Start-Ups jeden Tag. In großen Unternehmen hat man eine feste Rolle, die zur Routine wird und Langeweile ist vorprogrammiert. Stattdessen bleibt der Job beim Startup immer spannend und die Chancen, sich zu langweilen oder steckenzubleiben sind geringer.

5. Karriereaussichten

Wenn man in einer kleinen Firma anfängt, ist die Wahrscheinlichkeit, befördert zu werden, viel höher. Man kann schnell in neue Positionen hineinwachsen und man wächst mit der Company. Wer hart arbeitet und Erfolge verzeichnet, wird bemerkt. In großen Unternehmen ist dies nicht immer der Fall und man kann dort leicht übersehen werden, weil die Manager sich oft gar nicht im Einzelnen damit auskennen, wer was macht.

Große unflexible Organisationen sind in meinen Augen ein Ding der Vergangenheit. Sie werden in naher Zukunft aufhören zu existieren, weil sie zu langsam und schwerfällig sind, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Kleiner Unternehmen können deshalb in Zukunft ihren Platz einnehmen, Ich würde dazu raten, sich dort einen Platz zu sichern, bevor es zu spät ist.

Dieser Beitrag wurde von Gastautorin Hannah Rafter, Gründerin und Chefredakteurin bei Intern 247, verfasst. Intern 247 ist eine Website, die realistische Einblicke in die Welt der Mode bietet. @theintern247 theintern247.com

Im August wird FashionUnited sich auf das Thema "Work in Fashion" konzentrieren. Für alle Artikel hierzu, klicken Sie bitte hier.

BIld: Eric Audras / AltoPress / PhotoAlto

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