Vinted-Impact-Report 2023: Secondhand ersetzt neue Kleidung in Europa
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Secondhand-Mode nimmt bei europäischen Konsument:innen einen immer höheren Stellenwert ein.
In ihrem jüngsten ‘Impact Report’ analysiert die Secondhand-Plattform Vinted, welchen Platz gebrauchte Kleidung in der Garderobe eingenommen hat und zieht Bilanz über das Konsumverhalten in der Secondhand-Kategorie. Grundlage dieser Einblicke ist eine Umfrage unter etwa 100.000 Mitgliedern des Berliner Klima-Tech-Unternehmens Vaayu sowie 13.000 Nutzer:innen von Vinted.
Großer Teil der Garderobe Secondhand
Secondhand-Stücke machen mittlerweile einen beträchtlichen Teil der Garderobe von Vinted-Mitgliedern aus: Rund 65 Prozent der Befragten berichten, dass mindestens ein Viertel ihrer Kleidung aus zweiter Hand stammt. 37 Prozent können sogar einen Kleiderschrank vorweisen, der zur Hälfte oder mehr aus Secondhand-Mode besteht. An der Spitze liegen Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien. Über 40 Prozent der Mitglieder aus diesen Ländern geben an, dass gebrauchte Fundstücke mehr als die Hälfte ihrer Garderobe ausmachen.
Verändertes Konsumverhalten
Das Einkaufsverhalten der Konsument:innen scheint hierbei über den Secondhand-Bereich hinauszugehen und sich auf allgemeine Kategorien auszuweiten. Fast drei Viertel der Befragten gaben an, weniger zu gleich viele Artikel wie zuvor zu kaufen. Knapp ein Drittel greife nun häufiger zu gebrauchten als zu neuen Teilen. Eine deutliche Mehrheit von 65 Prozent der Vinted-Käufer:innen gibt an, lieber weniger, dafür aber teure und langlebige Modeartikel zu kaufen. Welche Premium-Artikel für europäische Kund:innen besonders interessant sind, hat Vinted bereits in seinem ‘Luxury Trend Update’ bekannt gegeben. Fast-Fashion-Artikeln wird somit der Kampf angesagt. Lediglich eine kleine Gruppe von Mitgliedern kauft spontan auf Vinted, weil ihnen Artikel beim Stöbern gefallen haben – in Frankreich machen diese etwa zwölf Prozent aus.
Beweggrund: Preis-Leistung
Die Hauptmotivation der Vinted-Mitglieder zum Secondhand-Shopping ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Fast die Hälfte der Befragten entscheidet sich für den Kauf eines gebrauchten Artikels, weil er in der Regel günstiger ist als Neuware. Auch die Qualität der älteren Artikel überzeugt. Rund 84 Prozent finden die Qualität dieser gekauften Teile gleich gut oder auch höherwertig. Secondhand-Shopper:innen würden zudem besser mit ihrer Ware umgehen, da sie diese potenziell weiterverkaufen, so der Report. Mehr als ein Drittel der Vinted-Nutzer:innen soll außerdem dazu neigen, ihre Kleidung besser zu pflegen, um ihr später ein neues Zuhause schenken zu können.
„Unser ‘Impact Report’ zeigt, dass Secondhand das Potenzial hat, in ganz Europa zur ersten Wahl zu werden“, sagte Vinted Group-CEO Thomas Plantenga. „Unsere Mitglieder sehen bereits die Vorteile in ihrem täglichen Leben. Diese Ergebnisse bestärken uns darin, weiter zu investieren, um den Zugang zu Secondhand für alle in der Gesellschaft zu erleichtern. Trotz dieses positiven Trends ist Gebrauchtware immer noch ein kleiner Teil des Modemarktes. Es liegt also noch viel Arbeit und Potenzial vor uns.“
Auswirkungen auf Klima
Vaayu belegt in seiner Studie zudem, dass die Mitglieder der Secondhand-Plattform allein 2023 rund 680 Kilotonnen CO2 eingespart haben, indem sie gebrauchte statt neue Artikel gekauft haben. 40 Prozent der dort getätigten Transaktionen führten zur Vermeidung eines Neukaufs und damit der Emissionen, die für die Herstellung eines neuen Kleidungsstücks notwendig sind. Laut Marianne Gybels, Senior Director of Sustainability bei Vinted, soll die Ausweitung des Berichts auf Kohlenstoffemissionen Erkenntnisse liefern, um die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens weiterzuentwickeln. „Wir beginnen zu verstehen, welchen Einfluss der Wiederverkauf auf die Kaufgewohnheiten der Menschen hat, und das ist vielversprechend für das Klima.“