SS24-Trends: „Ultra Elevated Basics“ und „Quest for Innovation“
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Computergestützte Kreationen und digitales Textildesign ebnen den Weg für nachhaltigere Produkte und werden laut Malaika Ewande, Gründerin und Kreativdirektorin des Trendbüros Vesuvius, die Trends für die Saison Frühjahr/Sommer 2024 mitbestimmen.
Ewande nahm an der Pure London teil, die vom 16. bis 18. Juli stattfand, und Marken, Einzelhändler:innen, Einkäufer:innen und anderen Fachleuten der Branche einen Einblick in die Trends bot, die die Mode des kommenden Sommers prägen werden.
Zwei Megatrends werden laut Ewande die SS24-Saison dominieren: „Quest for Innovation“, der mit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Materialien zusammenhängt, und „Ultra Elevated Basics", der aus dem Wunsch nach hochwertigen Materialien und Mode mit Langlebigkeit resultiert. Diese beiden übergreifenden Trends lassen sich in vier weitere Schlüsseltrends unterteilen - „Tech Artistry“, „Romantic Wanderer“, „Soothing Luxury“ und „Freaks and Geeks“ -, die Ewande für FashionUnited umriss.
Tech Artistry
Dieser Trend wird durch die Verwendung von 3D- und innovativen Stoffen inspiriert, wobei Texturen aus der Natur als Vorbild dienen. Die Farben kombinieren Neon-Pops in Gelb und Pink mit lebendigen Metallic-Tönen in Gold und Lila und Grüntönen, die in der Natur verwurzelt sind. „Formale Silhouetten erforschen die virtuelle Bewegung; Formen können überarbeitet, zerstört und wieder aufgebaut werden, während die Freizeitkleidung einen kühnen und kreativen Weg einschlägt, um ein ‘elfenhaftes Gefühl’ zu erzeugen", so Ewande.
Angetrieben von den umweltbewussten und technikaffinen Millennials und Gen-Zs „ist der digitale Bereich in die Suche nach Innovation eingebettet, und die Nachhaltigkeit in der digitalen Mode ist immens“, sagt Ewande und fügt hinzu, dass digitale Kleidungsstücke einen 97 Prozent kleineren Fußabdruck haben als physische.
Romantic Wanderer
Der nächste Trend ist das direkte Gegenstück zum vorherigen; er ist die „Verkörperung des Sommers“ - weich, romantisch, feminin, verträumt. Die Farben dieses Trends verzichten auf das traditionelle Rosa und setzen stattdessen auf leuchtendes Korallenrot, Moosgrün, sattes Burgunderrot, tonale Grau- und knallige Blautöne.
Kaschmir, Stickereien, Rüschen, Federn, zarte Blumen und leichte Stoffe bilden den Rahmen für diesen Trend, den Ewande als „gediegen und modern, aber dennoch zart“ beschreibt. Die formelle Kleidung zelebriert romantische Opulenz durch gehobene Handwerkskunst, während sich die Freizeitkleidung auf weiche Klassiker und klare Linien konzentriert.
Soothing Luxury
Dieser Trend zelebriert einen gedämpften Geschmack, Minimalismus und Qualität; er ist glatt und geometrisch und bietet einen „jungen und frischen Ansatz für Luxus“. Er lässt sich vom Brutalismus und der Architektur allgemein inspirieren. Die Farbpalette kombiniert Kupfer- und Goldstrukturen mit natürlichen Schattierungen von Steingrau, Grün und Braun.
Für die formelle Seite denke man an tonal und klassisch, hochwertige Schneiderei und figurbetonte Schnitte; für die legere Seite an Verspieltheit, „eine Übernahme von entspanntem, aber geschmackvollem Luxus“. Zu den Hauptmerkmalen gehören Kragen, Kaschmir, elegante Slipdresses mit interessanten Details und Denim mit leuchtenden Farbakzenten.
Freaks and Geeks
Dieser Trend feiert sowohl die kulturelle als auch die persönliche und soziale Identität. Ewande beschreibt dies als „einen der wichtigsten Trends der Branche, der nicht so schnell verschwinden wird“. Er ist verspielt und zeichnet sich durch Cutout-Details und viel Struktur aus.
Kunstfertigkeit ist hier der Schlüssel mit Gehäkeltem, Netzstoffen und mehr. Die Farben sind leuchtend, fröhlich und kräftig - Grundfarben wie Rot, Kobalt und Gelb werden mit Rosa und Mintgrün kontrastiert. Vor allem gibt es bei diesem Trend keine wirklichen Regeln: „Er ist kreativ, aber sorglos; die Silhouetten sind im Grunde wie ein Verkleidungsspiel“, so Ewande.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.