Spannende Newcomer auf den Mailänder Laufstegen
Wird geladen...
Zum ersten Mal seit anderthalb Jahren fand in Mailand wieder eine Modewoche statt. Die Sicherheitsmaßnahmen waren mitunter drakonisch, die Zahl der Sitzplätze stark reduziert. Aufgrund der geringeren Anzahl von Zuschauern litt die Modewoche manchmal unter einem Mangel an Atmosphäre, aber nicht an spannenden neuen Talenten.
Quira war das Debüt der Woche
„Ich bin schon so lange im Geschäft, ich habe immer für andere als Designerin gearbeitet, und jetzt dachte ich, es wäre an der Zeit, endlich meine eigene Vision auszudrücken", sagte Veronica Leoni gegenüber FashionUnited bei der Lancierung ihrer Marke Quira, die nach ihrer Großmutter benannt ist.
Leoni hat eine beeindruckende Karriere in der Modebranche hinter sich. Sie war bei Jil Sander für Strickwaren zuständig, als die gleichnamige Designerin selbst noch bei der Marke tätig war. Anschließend entwarf sie vier Jahre lang die Pre-Kollektionen von Céline unter der Leitung von Phoebe Philo. Seit einigen Saisons entwirft sie die Linie 2 Moncler 1952, die Teil des Projekts Moncler Genius ist. Daran arbeitet sich neben ihrem Label auch weiter.
„Was ich für Moncler mache, ist etwas völlig anderes. Dort arbeite ich auf Provisionsbasis und das ist sehr schön. Aber Quira gehört nur mir”, sagte Leoni. Die Kollektion, die mit einer Ausstellung der französischen Fotografin Camille Vivier präsentiert wurde, war besonders stark und scheint für Fans von Philo, Sander oder auch des Pariser Labels Lemaire perfekt geeignet zu sein.
Cormio bringt ein Stück Antwerpen nach Mailand
Die Designerin Jezabelle Cormio ist in Rom aufgewachsen, hat an der Akademie von Antwerpen studiert und betreibt seit einigen Saisons ihr eigenes nachhaltiges Strickwarenlabel in Mailand. Ihre erste Präsentation in einem alten Strickwarengeschäft hatte eine Underground-Atmosphäre, die man eher auf der Pariser Modewoche erwarten würde. Die Zuschauer wurden in Fünfergruppen in den Laden gelassen, wo drei Models und drei ältere Frauen hinter der Ladentheke strickten, zu Discolicht und dröhnendem Techno.
Gastauftritt von Stylistin Gabrielle Karefa Johnson
Gabrielle Karefa Johnson war die erste Schwarze Stylistin, die ein Titelbild für die US-amerikanische Vogue gestaltete. Alle waren glücklich, denn es gab ein weiteres Cover, und dann noch eines: insgesamt fünf Covers hintereinander. Einige von ihnen kann man getrost als historisch bezeichnen, wie das Porträt der Vizepräsidentin Kamala Harris, das unter schwierigen Umständen entstanden ist und nicht jedem gefällt, oder das Foto der Dichterin Amanda Gorman.
Max Mara Weekend bat sie, eine Capsule Collection zu entwerfen, für die sich Karefa Johnson Fotos ihrer Mutter und Tanten aus den 1970er Jahren ansah. Und die Outfits fielen stark aus: mit Collagen aus Drucken mit Verweisen auf die Op-Art von Bridget Riley beispielsweise. Johnson hat Kunstgeschichte studiert und diese Inspirationen passend für alle Frauentypen in ihre Entwürfe einfließen lassen. Auch für Frauen, wie Karefa Johnson selbst, die eine Nummer größer tragen.
Dieser gekürzte und übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.