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Nachgefragt: Was ist Singular Society?

Von Barbara Russ

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Der temporäre Showroom von Singular Society in Berlin. Bild: PR

Singular Society ist ein neuartiges Shopping-Modell, das Produkte als Service begreift. Mitglieder bekommen Premiumprodukte zum Herstellungspreis. „Verantwortungsvoll hergestellte, essentielle Produkte in höchster Qualität von einigen der besten Hersteller der Welt“, heißt es dazu auf der Website. Mitglieder zahlen eine monatliche oder jährliche Gebühr, und können dann nach Lust und Laune zum Einkaufspreis shoppen. Ob die Gründer damit die Überproduktion minimieren können, wie sie es sich auf die Fahne schreiben? FashionUnited hat schriftlich bei dem Unternehmen nachgefragt.

Seit wann gibt es Singular Society, wie ist es entstanden und wie ist es in die H&M Group integriert?

Singular Society wurde 2020 in Stockholm von dem Geschäftsführer Daniel Herrmann und Kreativdirektor Erik Zetterburg ins Leben gerufen. Beide Gründer haben eine Vergangenheit bei der H&M-Gruppe. Zuletzt war Daniel Geschäftsführer von Weekday und Erik Global Head of Creative bei H&M. Singular Society ist eine Tochtergesellschaft der H&M-Gruppe und eine der Portfolio-Marken, neben Marken wie COS, ARKET, & Other Stories, agiert jedoch unabhängig von H&M mit eigenem Team und eigenen Lieferant:innen.

Im April 2023 wurde Singular Society auf dem deutschen Markt eingeführt.

Was unterscheidet Singular Society von anderen ‚Shoppingclubs‘?

Singular Society wurde von dem Duo mit der Mission gegründet, den Zugang zu hochwertigen Luxus-Lifestyle-Produkten durch die Einführung eines neuen, auf Mitgliedschaft basierenden, Geschäftsmodells zu demokratisieren. Es ist eine Mitglieder-basierte Lifestyle-Marke, die hochwertige Produkte entwirft, entwickelt und herstellt und sie zu den Herstellungskosten anbietet.

Die Marke basiert auf einem Abonnement-basierten Einzelhandelsmodell, bei dem Produkte als Service für Mitglieder angeboten werden, anstatt als Einnahmequelle. Das geht für uns mit der Vision einher, das Kund:innenverhalten zum Besseren zu verändern und gleichzeitig eine positive Entwicklung hin zur Markenloyalität und somit zu einer neuen Dimension des Produktwerts zu erreichen.

Singular Society Kollektion. Bild: PR

Das Konzept der Mitgliedsbeiträge lenkt den Einkommensfluss um. Da Singular Society Produkte zum Herstellungspreis verkauft, erzielt das Unternehmen keine Gewinne aus dem Produkt selbst. Dies ermöglicht es, aktiv mit Angebot und Nachfrage zu arbeiten, um Kollektionsgrößen zu schaffen, die der Nachfrage der Community entsprechen. So produziert Singular niemals mehr als verkauft werden kann, und die Produktpreise schwanken mit den Skaleneffekten. Singular schafft Produkte von höchstmöglicher Qualität, die, wenn sie richtig behandelt werden, lange halten und Generationen überdauern.

Die Mitgliedschaft kostet 9,50 Euro pro Monat oder 114 Euro pro Jahr, und transparente Produkt-Preise sind auf jeder einzelnen Produktseite verfügbar.

Wie rechnet sich das für die Kundschaft?

Alle Produkte kosten mindestens 50 bis 80 Prozent weniger im Vergleich zum traditionellen Einzelhandel. Mehr als zwei Drittel der Mitglieder gleichen mit ihrer ersten Bestellung bereits die Jahresgebühr aus. Das durchschnittliche Mitglied spart einen vierstelligen Betrag in Euro pro Jahr.

Singular Society Kollektion. Bild: PR

Das Produkt als Service, nicht als Einkommensquelle – das klingt revolutionär. Wie kann das funktionieren?

Die Einzelhandelsbranche steht vor mehreren großen Herausforderungen – Kund:innen erhalten einen begrenzten Produktwert und zahlen oft überhöhte Preise für Produkte von minderer Qualität. Unternehmen sind risiko- und kapitalintensiv, sie kämpfen darum, eine echte Beziehung zu ihrer Kundschaft herzustellen, und die Markenloyalität ist gering. Nachhaltigkeit ist schwer zu erreichen. Die heutigen Modelle führen zu Überproduktion, die wiederum zu Überkonsum führt.

Singular Society zielt darauf ab, diese herausfordernden Bereiche positiv zu beeinflussen, indem es das neue revolutionäre Geschäftsmodell einführt. Es basiert sowohl auf Mitgliedschaften als auch auf der Generierung von Einnahmen, um die Produktkosten noch weiter zu senken, wenn die Mitgliederzahlen steigen.

Ist das Business-Modell der Demokratisierung von Premium-Qualität nicht utopisch?

Wir haben allen Grund zu glauben, dass es realistisch ist! Das Wachstum, das wir seit dem Start des Geschäfts in Schweden gesehen haben, unterstützt diesen Standpunkt und nach acht Monaten in Deutschland freuen wir uns, zu sehen, wie der deutsche Markt wächst. Die Mission von Singular richtet sich an eine Zielgruppe, die nach bestmöglicher Qualität sucht, Stücke möchte, die lange halten, „leisen Luxus“ schätzt und auch das innovative Geschäftsmodell zu schätzen weiß, wodurch sie großartige Preise für all diese Vorteile zahlen.

Singular Society Accessoires. Bild: PR
H&M Group
Singular Society