Nach Logo-Klau: Berliner Underground-Label düpiert Vetements

Das französische Trendlabel Vetements bedient sich gerne bei anderen Marken und Künstlern, um deren Logos, Artworks oder Wortmarken auf ihre Kleidungsstücke zu drucken. Auch die Berliner Gay-Disco „Ficken 3000“ wurde so vor rund einem Jahr zum unfreiwilligen Motiv-Lieferanten für Vetements. Das Label hatte einfach den Schriftzug des Berliner Kult-Clubs adaptiert und 1:1 auf ein T-Shirt gedruckt, um es dann für 625 Euro zum Kauf anzubieten.

Entsprechend der Firmenphilosophie von Vetements, die sich darin zu manifestieren scheint, sich Dinge einfach zu eigen zu machen, hatte die Marke sich auch in diesem Fall nicht um das Einverständnis des Clubbesitzers Frank Redieß gekümmert. Als der den Diebstahl seines geistigen Eigentums bemerkte, strengte er eine Klage gegen das Hype-Label der Gvasalia Brüder an, allerdings bislang mit wenig Erfolg.

Doch nun schlägt die Berliner Underground-Szene zurück. Das Streetwear-Label Muschi Kreuzberg hat eine Kollektion entworfen, die nun ihrerseits Vetements kopiert und die Luxusmarke mit Berliner (Nightlife-)Institutionen in Zusammenhang bringt.

Erlös soll Clubbetreiber zugute kommen

Entstanden ist so eine Serie von bedruckten Shirts, die nun unter dem Titel „Comme des Vetements – Le Berlin Sellout Collection 2018” in den Verkauf geht. Dafür hat Muschi Kreuzberg den Vetements-Schriftzug mit Logos von Marken, die in Berlin relevant sind, kombiniert und neu gestaltet. 15 Einzelmotive sind so entstanden, darunter mit regionalen Kult-Marken wie der Berliner Stadtreinigung BSR, der Berliner Volksbank, der Bio Company oder dem Fußballclub Hertha BSC. Und auch das berühmte „Ficken 3000“-Shirt ist Teil des Sortiments, diesmal allerdings als „Vetements 3000 - Share The Blame“-Version und verkauft zugunsten des eigentlichen Rechte-Inhabers.

Die T-Shirts aus der Comme des Vetements – Le Berlin Sellout Collection 2018 werden aktuell meistbietend auf der Handelsplattform Ebay verkauft. Die Erlöse sollen dem Team des Ficken 3000-Clubs zugute kommen. Ob das Pariser Label bereits auf die Aktion reagiert hat, ist nicht bekannt.

Foto: Muschi Kreuzberg