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Markenranking: Mode spielt in Deutschland keine Rolle

Von Reinhold Koehler

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Mode

Dass deutsche Modeunternehmen nicht den Glanz und die internationale Relevanz besitzen wie die Konkurrenz aus Frankreich, Italien, England oder den USA, ist hinlänglich bekannt. Dass nationale Fashion Brands jedoch in den Augen der Bevölkerung kaum wahrgenommen werden, bietet doch Grund zur Sorge.

Die Unternehmensberatung Prophet hat nun erstmals ein globales Markenranking erstellt, in der die jeweiligen Präferenzen der Länder durch umfangreiche Befragungen der Bevölkerung ermittelt worden ist. Das Ergebnis ist für die deutsche Modeindustrie niederschmetternd: Nicht ein einziges Unternehmen aus der Branche hat es in der Bundesrepublik unter die Top 50 geschafft.

Generell scheinen nationale Marken bei der eigenen Bevölkerung nicht mehr besonders hoch im Kurs zu stehen. So findet sich unter den zehn beliebtesten Brands der Deutschen mit Bosch nur ein hiesiger Vertreter auf Rang neun. Die vorderen Plätze machen vor allem Technologieunternehmen wie Amazon, Apple, Paypal oder Google unter sich aus. Auch Lego, Nintendo, Samsung, Nike und Whatsapp haben es in die Top Ten geschafft.

Deutschlands Modeverständnis manifestiert sich in Bonprix

Einziger Lichtblick für die deutsche Bekleidungsindustrie ist der Sportartikler Adidas, der es in der Beliebtheitsskala immerhin auf Rang 15 geschafft hat. Eine Platzierung, über die sich die Konzernführung nur bedingt freuen kann. Schließlich liegt der US-Konkurrent Nike in der Gunst der Deutschen acht Plätze vor den Herzogenaurachern, was auf dem Heimatmarkt fast schon einer Bankrotterklärung gleichkommt.

Der Modeversand Zalando taucht immerhin als einziger Vertreter seiner Branche in den Top 50 auf und belegt Rang 45. Dies kann allerdings kaum darüber hinwegtäuschen, dass die Modeaffinität der Deutschen weiterhin auf äußerst niedrigem Niveau zu stagnieren scheint. Ansonsten haben es nämlich durchaus einige Marken in die Platzierungsränge geschafft, darunter die Drogeriekette DM, die Gerätehersteller Miele, Siemens und Braun oder die Kosmetikmarke Nivea. Sogar die traditionelle Biokosmetik-Marke Weleda hat es auf Rang 25 geschafft. Weitere deutsche Marken im Ranking: Ravensburger, Milka, Dr. Oetker, Haribo, Kinder und Lindt. Auch die Autobauer von Audi und BMW dürfen sich über eine Platzierung in den Top 50 freuen – vor allem auch deshalb, weil man die deutschen Auto-Flaggschiffe Mercedes, VW und Porsche dort vergeblich sucht.

Bezeichnend für das deutsche Modeverständnis ist auch das brancheninterne Ranking, bei dem die stärksten Marken innerhalb eines Geschäftsbereichs definiert wurden. Demnach ist der Textildiscounter Bonprix die beliebteste Modemarke der Bundesbürger. Entgegen aller angeblichen Trends zu mehr Qualität und Nachhaltigkeit scheint sich hierzulande zumindest in der breiten Masse der ewige Trend zu „Viel und Billig“ fortzusetzen. Mode bleibt so wohl auch in Zukunft eher eine Frage des Geldes als des Stils.

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

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