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Maisons de Mode 48h Lille - 5 Labels To Watch

Von Barbara Russ

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Mode

Ein Festival für aufstrebende Marken in Frankreich, da kommt als Austragungsort eigentlich nur Paris in Frage, oder? Nicht diesmal. Die Modeförderungsinitiative Maisons de Mode hat sich für das Event seine Heimatstadt Lille nahe der belgischen Grenze ausgesucht. Und den Teilnehmern damit neben den jungen Designern einen weiteren Geheimtipp offenbart.

Eingebettet in der unerwartet malerischen Kulisse Lilles mit seiner florierenden Einzelhandelslandschaft, zeitgenössisch eingerichteten Bars, Restaurants und Cafés, sowie den für Frankreich typischen Feinkostläden zeigten 26 Designer ihre Kreationen unter dem Dach der europäischen Talentförderung von United Fashion. Zu diesem Zusammenschluss gehören neben Brüssel (MAD Brussels) auch Antwerpen (Flanders DC), Berlin (German Fashion Council), Riga (Baltic Fashion Federation), Skopje (Fashion Week End Skopje), Lissabon (Moda Lisboa) und eben Lille/Roubaix (Maisons de Mode). Aus diesen Ländern kamen dementsprechend die teilnehmenden Labels. Fünf davon stellen wir Ihnen hier vor.

Faulhaber

Das Berliner Taschen- und Accessoirelabel von Melanie Faulhaber produziert Lederwaren in Cognac und Schwarz. Alle Taschen werden unter strengster Einhaltung der EU-Umweltrichtlinien hergestellt, das Leder ist vegetabil gegerbt. Für die Produktion arbeitet das Label mit einer Werkstatt in Süddeutschland zusammen, die seit mehr als zweihundert Jahren in Familienbesitz ist. Aktuell verkauft sie ihre Taschen am besten im Direktvertrieb und zwar auf Markten, wo sie direkt mit den Kunden ins Gespräch gehen und ihre Marke erklären kann, verrät sie. „Wir wollen Produkte für die Ewigkeit schaffen“, sagt sie, „etwas, was man auch noch weiter geben kann. Mein Traum ist es, dass ich eines Tages als grauhaarige alte Frau auf einem Flohmarkt eine meiner Taschen von heute sehe.“

Tanja Christiani

Ganz ohne Leder, Seide, Wolle und Pelz kommt hingegen die Designerin Tanja Christiani aus, die zweite deutsche Teilnehmerin. Ihre schwarzen, khaki- und pastellfarbenen Kleider sind aus Baumwolle und Viskose, mit einem Fall wie Satin oder Seide. „Ich bin selber Veganerin, also war das für meine Kollektion nur logisch“, sagt sie. Aktuell verkauft sie ihre Mode in zwei Concept Stores in Berlin und in ihrem Studio. Darüber hinaus sucht sie für ihre lässig-femininen Kollektionen im skandinavisch-minimalistischen Stil noch weitere Verkaufsstellen Deutschland- und weltweit.

Chlore

Luxuriöse highperformance Swimwear, das ist das Métier von Chlore, dem Designerduo aus Roubaix. Die einfachen, aber gut durchdachten Stücke, die entweder zum Wenden sind, oder mit einem verstärkten integrierten Bustierteil, sind bereits in bei Le Bon Marché zu finden, ebenso wie in einem Fachgeschäft in Roubaix. Auf einem Talk der Veranstaltung, in dem es um die Ansprache von Einkäufern ging, wurde die Marke als gutes Beispiel hervorgehoben. Sie habe sich, so schnell eine starke Identität aufgebaut habe und so trotz ihres kurzen Bestehens, seit Juli 2018, schon Einkäufer der Kaufhauskette überzeugen konnte.

Gamme Blanche

Im Jahr 2016 gründete Marine Penet das Schmucklabel Gamme Blanche. Die ehemalige Fotostylistin entwirft in Lille minimalistischen und grafischen Schmuck, inspiriert und beeinflusst von Architektur und Natur. Hergestellt aus vergoldetem Silber oder fein vergoldetem Messing, entstehen die Stücke Hand in Hand mit Schmuckhandwerkern im indischen Jaipur, die in der Tradition der Maharadschas arbeiten - ein überliefertes und weltweit bekanntes Wissen über die Goldschmiedekunst. Marine achtet auf die Ethik ihrer Marke trägt dafür Sorge, dass keine Kinder in den Werkstätten arbeiten und dass jede/r Handwerker/in ein angemessenes Gehalt und einen freien Tag pro Woche erhält. Auch auf den CO2-Ausstoß achtet durch die Wahl von natürlichen und recycelbaren Verpackungen.

Urban Circus

High Visibility Clothing ist das Schlagwort von Urban Circus, einer Marke, die sich auf einen wachsenden Nischenmarkt spezialisiert hat: Radfahrer. Statistiken über Verkehrsunfälle mit Radfahrern zeigen erschreckende Zahlen. Laut statistischem Bundesamt starben vergangenes Jahr 445 Radfahrer im Straßenverkehr, insgesamt verunglückten etwa 89.000 Fahrradnutzer. Um das innerstädtische Radfahren sicherer zu gestalten, hat das Label sich auf reflektierende Jacken und andere Oberbekleidung spezialisiert. Die besondere Herausforderung lag darin, die Prints des Labels, wie Orangenscheiben, Bananen oder Palmenblätter, auf das reflektierende Material aufzubringen. Auch die Gelbwesten machten einigen Designs einen Strich durch die Rechnung. Aber eine Zusammenarbeit mit einem Bringdienst half dem Unternehmen, die richtigen Abnahmemengen zu generieren, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen. Weitere smarte Features an den Jacken sind geplant.

Foto: Tanja Christiani Lookbook SS20

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