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Made in Europe: Vejas neuer Produktionsstandort in Portugal

Von Barbara Russ

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Veja-Modelle des 'The Aegean Project'. Bild: Vincent Desailly

Das Versprechen der Nachhaltigkeit ist ein Unterfangen, das wenige Labels so umfassend angehen, wie das Sneakerlabel Veja: Es arbeitet mit Bio-Baumwolle aus Brasilien und Peru oder mit Naturkautschuk aus dem Amazonas-Regenwald. Es ist B Corp zertifiziert, bietet Reparaturen seiner Schuhe in den eigenen Läden an und arbeitet Fair Trade. Bisher war diese nachhaltige Lieferkette allerdings ausschließlich am anderen Ende der Welt angesiedelt, in Brasilien nämlich. Nicht gerade optimal, was den CO2-Ausstoß beim Transport der Schuhe angeht – den Veja auf seiner Webseite sehr genau aufschlüsselt. Das soll sich nun, oder besser, das hat sich bereits geändert.

Veja hat 2023 heimlich mit der Produktion von drei verschieden Farbstyles des V-90 – Extra-white Pierre Almond, Extra-white Pierre Pekin und Extra-white Pierre Nautico – in Europa begonnen und hat bereits über 80.000 Paar in Portugal produziert, ohne es zu kommunizieren. In Zukunft ergänzt die portugiesische Fertigung die in Brasilien. „Die Region Porto verfügt über ein großes Know-how in der Schuhproduktion“, so das Label. Deshalb hat sich Veja „für einen Partner entschieden, der die Veja-Standards einhält und die Einhaltung guter sozialer und ökologischer Praktiken gewährleistet.“

Fertigung der Veja-Modelle in Portugal Bild: Vincent Desailly

In diesem Unterfangen, das 'The Aegean Project' heißt, war das erklärte Ziel des französischen Labels, Sneaker für den europäischen Markt in Europa, genauer gesagt in Portugal, zu produzieren. „Wir beherrschten bereits die Sprache und Portugal ist ein anerkanntes Zentrum für die Schuhproduktion. Es liegt in Europa und in der Nähe von Frankreich“, erklärt das Label die Entscheidung für den Standort.

Europäische Lederwarenexpertise in Porto

Portugal, insbesondere die Region um Porto herum, ist für seine Lederwarenexpertise bekannt. Viele Schuhmarken fertigen dort, auch in derselben Fabrik. Deshalb kann sich Veja auf die Expertise der Partnerfabrik Samba verlassen. „Der V-90 ist aus Leder, gegerbt in Portugal, mit weniger Farbstoffen als bisher. Die Wildleder-Einsätze sind aus der EU – gegerbt in Italien, mit vernünftigem Wasserverbrauch, frei von gefährlichen oder verbotenen Chemikalien“, so Veja.

Fertigung der Veja-Sneaker in Portugal Bild: Vincent Desailly

Es ist ein neuer Schritt für die Marke, die nächstes Jahr bereits ihren zwanzigsten Geburtstag feiert. „Da wir kontinuierlich wachsen, war es nur natürlich, dass wir uns nach einem neuen Produktionsstandort umsehen. Wir wollten nicht nach Asien gehen, wie viele andere Sneakermarken, sondern haben den umgekehrten Weg gewählt.“

Die Produktion wird von Brasilien aus überwacht, und zwar von demselben Team, das auch die brasilianische Produktion beaufsichtigt. „Wir pflegen enge Beziehungen zu den Fabriken, da wir eng in die Produktion eingebunden sind. Das Team von Veja besucht die Fabriken regelmäßig, um die Qualität der Herstellungsprozesse zu überprüfen.“

Fertigung der Veja-Modelle in Portugal Bild: Vincent Desailly

Vermutlich haben die Modelle, die aus Portugal stammen und in Europa verkauft werden, also eine deutlich verringerte CO2-Bilanz als diejenigen aus Brasilien. Bisher liegen aber noch keine Zahlen dazu vor. Veja hat 2023 mit der Produktion des V-90 Sneakers begonnen und wird 2024 kontinuierlich Daten sammeln, um den diesjährigen CO2-Fußabdruck der produzierten Sneakers zu berechnen. Für die Zukunft plant das Unternehmen, den CO2-Fußabdruck desselben Sneakers, der in Brasilien und Portugal hergestellt wird, zu differenzieren und zu berechnen.

Wenn man das Versprechen von Nachhaltigkeit, wie eingangs erwähnt, ernst nimmt, muss man eben einen langen Atem haben.

FashionUnited wurde eingeladen, die Vejas Produktionsstätte in Porto zu besuchen.

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