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LVMH: Auch Konkurrent:innen der Luxusbranche müssen zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeit anzugehen

Von Huw Hughes

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Mode

Antoine Arnault Bild: Global Fashion Summit

Luxusmodemarken müssen zusammenarbeiten, wenn die Branche einen nachhaltigen Wandel herbeiführen will, so Antoine Arnault, Leiter für Image und Umwelt beim französischen Luxusriesen LVMH.

„Ich denke, es ist wichtig, dass wir die führenden Köpfe dieser Branche, der Luxusbranche, zusammenbringen, um zusammenzuarbeiten“, sagte er auf dem Global Fashion Summit, der vom 27. bis 28. Juni in Kopenhagen stattfand.

Arnault, der auch Vorstandsvorsitzender von Berluti und Sohn des LVMH-Vorsitzenden und CEOs Bernard Arnault ist, wies darauf hin, dass LVMH im vergangenen Jahr ein Forum für seinen Geschäftsbereich Weine und Spirituosen veranstaltet habe, auf dem Branchenexpert:innen zusammenkamen. „Wir arbeiteten, wie wir sagen, als ‘Open Source’. Wir haben versucht, bewährte Verfahren auszutauschen und darüber nachzudenken, wie wir Lieferbetrieben helfen können, in vielen Bereichen besser zu werden.”

„Und das ist auch in der Modebranche ein Thema, an dem wir arbeiten müssen. Daher würde ich sagen, dass wir vielleicht versuchen könnten, alle, nicht nur LVMH, sondern die gesamte Branche, auf die gleiche Seite zu bringen.“ Er fügte hinzu, dass LVMH auch seiner Konkurrenz die Hand reiche, „um die richtigen Standards zu finden, die richtige Art, Geschäfte zu machen“.

Auch wenn Luxusunternehmen nicht so viele Kleidungsstücke pro Jahr herstellen wie Fast-Fashion-Riesen, so haben sie doch oft riesige Lieferketten und einen enormen ökologischen Fußabdruck. LVMH - Muttergesellschaft der Modehäuser Louis Vuitton und Dior - ist der größte Luxuskonzern der Welt. Im vergangenen Jahr erzielte er einen Rekord-Nettoumsatz von 79,2 Milliarden Euro und einen Gewinn aus wiederkehrenden Tätigkeiten von 21,1 Milliarden Euro.

Kein Beitritt zum Fashion Pact

Der Konzern war in der Vergangenheit wegen schlechter Nachhaltigkeitspraktiken und mangelnder Transparenz in seiner Lieferkette in die Kritik geraten. Auf dem Global Fashion Summit ging Arnault auf die Entscheidung des Unternehmens ein, nicht dem Fashion Pact beizutreten, einer vor vier Jahren ins Leben gerufenen Initiative, die darauf abzielt, den ökologischen Wandel in der Branche voranzutreiben.

„Ich weiß, dass wir vor einigen Jahren sehr kritisiert wurden, als wir den berühmten Fashion Pact nicht unterzeichneten. Einfach deshalb, weil es unserer Meinung nach damals nicht das Richtige war, mit den Akteur:innen aus dem Fast-Fashion-Bereich in dieser Branche in Verbindung gebracht zu werden. Wir hatten das Gefühl, ohne ihr Vorgehen kritisieren zu wollen, dass wir nicht dasselbe tun würden. Und wir hatten auch das Gefühl, dass wir nicht alle in einen Topf geworfen werden können - wir können nicht die gleichen Ziele haben und auch nicht die genau gleiche Denkweise“, erklärte Arnault.

In Bezug auf nachhaltige Ziele sagte Arnault, der Konzern habe beschlossen, sich von „sehr langfristigen Zielen zu verabschieden, die unmöglich zu validieren oder manchmal sogar zu verstehen waren“, und stattdessen kurz- und mittelfristige Ziele zu setzen.

Umweltziele

Das Unternehmen hat sich in diesem Jahr das Ziel gesetzt, seinen Energieverbrauch zwischen Oktober 2022 und Oktober 2023 um 10 Prozent zu senken; die Treibhausgasemissionen aus dem Energieverbrauch um 11 Prozent zu reduzieren und die Scope-3-Emissionen um 15 Prozent zu verringern. Außerdem hat es sich verpflichtet, bis 2025 eine vollständige Rückverfolgbarkeit für alle seine Rohstoffe zu gewährleisten.

Ob das Unternehmen diese Ziele erreichen wird, bleibt abzuwarten. Arnault sagte, er sei „sehr optimistisch“, was den Bereich Nachhaltigkeit bei LVMH in den kommenden Jahren angehe.

Er merkte an, dass die Designerin Stella McCartney - an derem gleichnamigem Label sich LVMH 2019 beteiligte - mit ihrem „hyper-innovativen“ Ansatz für neue Materialien ebenfalls dazu beitrage, das Tempo zu erhöhen. „Sie hat alle Lösungen; wir müssen nur in der Lage sein, sie zu skalieren und sie nicht nur für kleinere Marken, sondern auch für große Maisons nutzbar zu machen“, sagte er.

Arnault ist nur einer von vielen Vertreter:innen der Branche, die in diesem Jahr am Global Fashion Summit teilnehmen. Zu den anderen schwergewichtigen Modeunternehmen, die dabei waren, gehören unter anderem der Konkurrent Kering, der Sportbekleidungsriese Nike, der Tommy Hilfiger-Mutterkonzern PVH und der The North Face-Mutterkonzern VF Corp.

Halten Sie nach weiteren Berichten von FashionUnited zum Global Fashion Summit Ausschau.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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