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Labels to Watch: Mode aus Mannheim

Von Barbara Russ

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Mode

Claire Common Bild: Claire Common

Im vergangenen Sommer eröffnete der Fashion Council Germany seine erste Außenstelle. Dass die Wahl ausgerechnet auf Mannheim fiel, durfte bei Außenstehenden erst einmal für Verwunderung gesorgt haben. Auf den zweiten Blick spricht allerdings vieles für den Standort, der am Drei(bundes)ländereck zwischen Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz liegt.

Der Standort verfügt über eine lange Industriegeschichte, auch im Bereich Textil. Neben Mercedes-Benz nahmen hier auch das Modehaus Engelhorn und das Modelabel Dorothee Schumacher ihren Anfang. Fun Fact: Das Spaghettieis wurde ebenfalls in Mannheim erfunden. Man darf also guten Gewissens sagen, dass Mannheim ein kleines Juwel ist, dem die (Mode-)Welt viel zu verdanken hat. Hier stellen wir Ihnen einige Modeschaffende vor, die Mannheim ihr Zuhause nennen.

Belle Ikat Bild: Belle Ikat

Belle Ikat

Seit sechs Jahren setzt das Modelabel Belle Ikat auf einzigartige Designs, die eine Brücke zwischen traditionellen Handwerkskünsten und moderner Mode schlagen. Der Fokus liegt dabei auf der Produktion limitierter Kleidungsstücke aus sorgfältig ausgewählten Stoffen, die aus unterschiedlichen Kulturen und Regionen stammen. Die Exklusivität ihrer Produkte ist dem Label ein besonderes Anliegen. Jedes Kleidungsstück wird in limitierter Auflage hergestellt, um sicherzustellen, dass die Kund:innen ein einzigartiges Stück erhalten. Dies spiegelt das Engagement der Gründerin Isabella Stadler wider, „Mode zu kreieren, die nicht nur schön, sondern auch nachhaltig ist.“

Über Belle Ikat:

  • Bestseller: Ikat, Leinen
  • Kollektionsgröße: Eine limitierte Auswahl an Kleidungsstücken, die Unikate sind.
  • Vertrieb: Aktuell vertreibt Belle Ikat nur direkt im eigenen Onlineshop.
  • Preise: Die Preise reichen von 150 Euro für eine Ikat-Weste oder Hose, Kleider etwa 200 bis 500 Euro und Kaftane ab 350 bis 1400 Euro
  • Produktion: Das Label arbeitet eng mit Kunsthandwerker:innen und Produzent:innen zusammen, die ihr Handwerk seit Generationen pflegen. So wird ein Großteil der verwendeten Stoffe in Usbekistan von erfahrenen Weber:innen handgefertigt. Der Ikat-Stoff, ein Markenzeichen der Kollektion, wird in traditioneller Weise gefertigt. Ebenso bezieht Belle Ikat-Stickereien und bedruckte Stoffe aus Armenien.
Claire Common Bild: Claire Common

Claire Common

Das Modelabel Claire Common wurde im Januar 2022 gegründet und steht für inklusive Mode. Die Produkte sind für Menschen mit und ohne Behinderung konzipiert. Das Besondere daran: Schnitte und Materialien werden abgewandelt, damit beispielsweise Personen im Rollstuhl die Produkte genauso gut tragen können wie nicht-mobilitätseingeschränkte Menschen.

Außerdem werden die Produkte zur Hälfte von Menschen mit Behinderung hergestellt, die in einer Inklusionswerkstatt arbeiten. Jede:r Träger:in unterstützt somit Chancengleichheit auf mehreren Wegen. Die Styles sind eher minimalistisch-sportlich und können saisonübergreifend getragen werden. Damit eine Überproduktion verhindert wird, werden die Designs nur in Kleinauflagen gefertigt.

Über Claire Common:

  • Gründung: Januar 2022
  • Bestseller: Hoodies, Kleider und T-Shirts
  • Kollektionsgröße: Aktuell eine Kollektion pro Jahr mit etwa zehn Designs: Von Korsagen über Westen, Hosen, Kleider, bis hin zu Hoodies und T-Shirts. In der neuen Kollektion kommen sportliche Blazer hinzu.
  • Zielpublikum: Claire Common richtet sich an moderne Frauen zwischen 25 und 45 Jahren, die Wert auf Qualität und Mehrwert legen. Die Unisex-Produkte werden auch gerne von Männern gekauft.
  • Verkaufsstellen: Im eigenen Onlineshop und bei Hometown Glory in Mannheim sowie bei Designstories in Weinheim
  • Vertrieb: Kontakt über die Gründerin Claire Common; info@clairecommon.de
  • Preise: Die Preise starten mit den T-Shirts bei 95 Euro und gehen aktuell bis 260 Euro für Kleider und Hosen.
  • Produktion: Produziert wird regional in Mannheim und Weinheim in kleinen Mengen. Somit können Bestseller immer wieder bestellt oder individuell an die Kund:innen angepasst werden. In Weinheim werden die Produkte in einer Inklusionswerkstatt hergestellt. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Die Stoffe sind alle GOTS-zertifiziert.
Iiania Biasini Bild: Iiania Biasini

Iiana Biasini

Das Lingerielabel Iiana Biasini verbindet deutsche Handwerkskunst mit der italienischen Liebe zur Schönheit. „In Deutschland gibt es auf der Schwäbischen Alb eine lange Tradition der regionalen Textilproduktion. Daran möchte ich anknüpfen“, sagt die Designerin. Sie stellt aus den hochwertigsten Materialien in ihrem Atelier in Mannheim Dessous her, die mit Liebe gemacht sind.

Darüber hinaus will das Label einen Wandel im Kaufverhalten der Konsument:innen fördern: weniger zu kaufen und Ware länger zu tragen. „Wir glauben, dass wir der Idee 'buy less, buy better' die richtige Grundlage in Form von Produkten bieten“, so Biasini. „Was unsere Produktion besonders macht, ist die Wertschätzung des Handwerks. Unsere Handwerkskünstler:innen produzieren immer ganze Teile, sprich nicht nur Teilschritte in einer Massenproduktion. Wir glauben, dass nur so die Produkte eine Seele erhalten und wir die höchste Qualität sichern können.“

Über Iiana Biasini:

  • Gründung: Januar 2023
  • Kollektionsgröße: Aktuell verfügbar ist die Launch-Kollektion SBI: Ein Bügel-BH mit Stickerei, ein Slip und ein Nachtwäsche-Set ist jeweils verfügbar schwarz/schwarz und beige/schwarz. Das Label will seine Produktpalette aber deutlich erweitern. Es gibt bereits eine NOS-Linie, die es um weitere Produkte ergänzen wird, insbesondere im Lingerie- und Nachtwäsche-Bereich.
  • Zielpublikum: Luxusliebende Frauen, die schon Erfahrung mit Luxusprodukten haben. Diese Frauen haben ein hohes verfügbares Einkommen. Sie sind statusbewusst und schätzen Exklusivität, Qualität und personalisierte Erlebnisse.
  • Verkaufsstellen: Im eigenen Onlineshop, sowie Pop-up-Events bei Breuninger (München, Freiburg und Stuttgart)
  • Vertrieb: Das Label glaubt an einen Omnichannel-Ansatz, den es aktuell aufbaut. Zu diesem Zweck steht es im Gespräch mit Multibrand-Departmentstores wie Breuninger, Boutiquen und Online-Marktplätzen.
  • Preise: Slips liegen bei 180 - 200 Euro, BHs zwischen 400 - 450 Euro und ein Seidenkimono kann bis 3.500 Euro kosten.
  • Produktion: Alle Materialien stammen aus Europa. Die Seide kommt von Taroni aus Italien. Die Stickerei aus Österreich von Hämmerle & Vogel. Produziert wird in Mannheim.
  • Messen: Salon de Lingerie in Paris
Belle Ikat
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