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Bündchen-Entdecker: Was genau macht ein Modelbooker?

Von Marta De Divitiis

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Mode|INTERVIEW

Geboren in Bahia und aufgewachsen in Rio de Janeiro, kennt Sergio Mattos heute die brasilianische und internationale Modeszene gut. Nach 31 Jahren kontinuierlicher Arbeit war er für die Entdeckung und Karriere mehrerer berühmter Models verantwortlich, von Isabeli Fontana bis zum Schauspieler Cauã Raymond und Gisele Bündchen. So will er durch Gisele erkannt haben, dass die Persönlichkeit manchmal bedeutender ist als ein perfektes Gesicht. Lesen Sie das Interview, das er exklusiv für FashionUnited gegeben hat.

Sie haben '88 bei der Elite-Agentur als Booker angefangen. Seitdem haben Sie sich unter den Bookern einen Namen gemacht: Ihre Agentur namens 40 Graus Models wurde im Jahr 2004 gegründet und ist bis heute in der Modebranche sehr bekannt. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?

Ich denke, es ist, weil ich liebe, was ich tue, schon immer. Ich habe mich auch immer für alles eingesetzt, was ich mir vorgenommen habe, sei es die Entdeckung von Modellen, das "Buchen" für die Arbeit oder das Verschicken von Modellen ins Ausland.

Welche Modelle haben Ihnen am meisten Freude bereitet und warum?

Cauã Reymond, Paulo Zulu, Carlos Casagrande, João Vellutini, Daniella Sarahyba, Ana Beatriz Barros, Isabeli Fontana, Gisele Bündchen, Maria Fernanda Cândido, Carla Barros, Georgia Worthman, Márcio Garcia, Rodrigo Hilbert, Raica, Danah Costa und Walter Rosa, weil sie immer sehr professionell und höflich waren.

Worauf sind Sie in Ihrer gesamten beruflichen Laufbahn am stolzesten?

Gisele, Cauã, und viele andere, die ich entdeckt habe und die am Ende großen Erfolg hatten, entweder auf den Laufstegen und Fotos oder im Fernsehen wie Agatha Moreira, Pablo Morais, Juliana Paiva, Beatriz Arantes, Rômulo Arantes, Felipe Roque, Mariana Rios und viele andere.

Heute wird viel über Vielfalt gesprochen, nicht nur in Bezug auf die Ethnie, sondern auch in Bezug auf Alter und körperliche Behinderungen. Was raten Sie Anfängern, um ein vielfältigeres Portfolio von Modellen aufzubauen? Was wäre wichtig zu beachten?

Wir müssen immer vorsichtig sein, besonders bei diesem Segment, um viel Respekt vor der Würde und der Sensibilität jeder Person zu haben, weil wir mit Menschen zu tun haben. Die Mode ist heute demokratischer und akzeptiert nicht nur, sondern verlangt auch Menschen außerhalb des “Laufsteg-Standards”; Plus-Size-Models zum Beispiel treiben bereits den internationalen Markt an, und die Marken setzen zunehmend auf Vielfalt.

Neben dem Thema Vielfalt werden auch sexuelle und emotionale Belästigung vor allem in der Kreativ- und Modeindustrie viel diskutiert. Was denken Sie darüber?

Es ist immer gut, dass die Mode die notwendigen Fragen stellt und seelische und sexuelle Belästigung im Blickfeld der Weltpresse stehen und es keine Ausreden mehr gibt. Belästigung ist verwerflich und lässt tief blicken! Belästigung ist gefährlich und muss bekämpft werden.

Welche Schritte muss ein Booker unternehmen, um Probleme wie diese zu vermeiden? Wie können sich Modelle vor brenzligen Situationen schützen?

Wir raten den Modellen und Akteuren immer, transparent zu sein und uns über alle Probleme zu informieren, die bei einer Arbeit oder beim Casting auftreten. Wir gehen sehr sorgfältig mit diesem Thema um.

Welche Eigenschaften sollte ein Modell haben?

Wenn es sich um ein kommerzielles Modell handelt, ist es von grundlegender Bedeutung, dass es Ausdruckskraft hat. Wenn es um ein Laufstegmodel geht, sollte es einen Körpertyp haben, der sich gut kleiden lässt. Schauspieler und Schauspielerinnen brauchen viel Zeit für Studium, viel Lektüre. Ich sage immer, dass man, bevor man sich als Model bewirbt, sich selbst gut kennen muss, um zu sehen, welche Blickwinkel man auf Fotos und Filmen bevorzugt.

Welche Qualitäten sollte ein guter Booker entwickeln?

Ein gutes Auge und ein Verständnis von Markttrends sowie Sensibilität im Umgang mit den Egos von Modellen und Kunden. Wie ich bereits gesagt habe, haben wir immer mit Menschen zu tun, und das bedeutet, dass wir den Respekt und die Würde jedes Einzelnen schätzen und darauf achten müssen.

Rückblickend, wie sehen Sie die Modeindustrie heute?

Die Branche verändert sich stark, vor allem durch die sozialen Netzwerke. Die Menschen sind stärker exponiert, alles ist einfacher und schneller, die Sichtbarkeit ist beeindruckend und deshalb muss der Aufwand verdoppelt werden. Es gibt viele "Fakes" in diesem Universum. Man sollte sich daran erinnern, dass es viele Fake-Talentscouts, Fale-Einladungen, Fake-Agenturen gibt.. Man muss wissen, wie man die Spreu vom Weizen trennen kann!

Photos: Reinaldo Hingel, courtesy of Sergio Mattos and Carla Reichert

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.br veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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