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Berlin Showroom wird immer mehr zum Erfolgsmodell

Von Reinhold Koehler

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Mode |HINTERGRUND

Der Berlin Showroom, eine vom Projekt Zukunft der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung initiierte Plattform für Berliner Designer und Labels, blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Das Modell, das vor allem jungen Designern die Möglichkeit gibt, ihre Entwürfe im Ausland zu präsentieren, wird sowohl bei den Teilnehmern als auch den Besuchern immer beliebter.

Allein von Januar bis Anfang März dieses Jahres präsentierte der Berlin Showroom 21 Berliner Designer mit ihren Autumn/Winter 2015/16 Kollektionen im Rahmen der Fashion Weeks in Paris und New York und zog damit eigenen Angaben zufolge insgesamt über 1.000 internationale Einkäufer und Pressevertreter an. Dabei startete die Plattform mit einem überarbeiteten Konzept in die Saison, bestehend aus einem stärker selektierten Portfolio an Designern, eigens engagierten Sales Agenten sowie neuen Locations für New York und Paris Women.

Vom 23. bis 25. Januar 2015 stellten sieben ausgewählte Berliner Menswear-Labels ihre aktuellen Kollektionen ein drittes Mal in Folge im Espace Modem in Paris aus und profitierten so vor allem durch nah angesiedelte, beliebte Messen, die hier zum Erfolg der steigenden Besucherzahlen beitrugen. So zog der Showroom internationale Einkäufer aus Stores wie Desperado in Tokyo, Springsioux in Paris oder Wormland an. 50 Prozent der Einkäufer kamen aus Europa, 30 Prozent aus Asien und zehn Prozent aus den USA.

Kritische Stimmen begleiten Designer-Auswahl

Im darauffolgenden Monat präsentierte der Showroom vom 23. bis 25. Februar die Womenswear-Kollektionen von sechs Designern in New York, eingebettet in die High-End Messe Edit. Mithilfe des Vertriebsfokus der Messe sei es hier zusätzlich zu einer „signifikanten Steigerung des Ordervolumens“ gekommen, so die Organisatoren. Hier kamen 80 Prozent der Einkäufer aus Nordamerika, darunter auch Größen wie Harvey Nichols, Henrik Vibskov oder Opening Ceremony.

Zum Abschluss der Saison ging es für die Modelabels zurück nach Paris. Vom 06. bis 08. März präsentierte der Berlin Showroom hier zwölf der aktuellen Womenswear-Kollektionen von Berliner Designern im Espace Modem zur Paris Fashion Week. Auch hier besuchten viele internationale Retailer den Showroom und platzierten ihre Order, darunter etwa Opening Ceremony, Galaries Lafayette, Dover Street Market, Isetan oder Set & Sekt. Darüber hinaus kamen viele renommierte Pressevertreter und Agenten wie Sara Maino (Senior Editor, Vogue Italy), Boris Provost (Director, Who’s Next Show), Anne-Laure Druguet (French Ready-To-Wear Federation), Takako Urano (Fashion TV Japan) und Edda Gudmundsdottir (Stylist) in den Showroom.

Trotz des stets wachsenden Erfolgs des Berlin Showrooms macht sich jedoch auch zunehmend Kritik an den Organisatoren breit, vor allem in der Berliner Agenturlandschaft. Da das Projekt neben der IDZ Designpartner Berlin GmbH und der Landesinitiative Projekt Zukunft vor allem auch von der Agentur Arne Eberle press+sales organisiert wird, vermuten manche Branchenvertreter, dass Eberle die wenigen Aussteller-Plätze vor allem seinen eigenen Modekunden zugute kommen lässt. Junge, aufstrebende Labels, die sich von anderen PR-Agenturen vertreten lassen, hätten oftmals das Nachsehen, heißt es.

So ist die Herausforderung, der sich die Organisatoren des Berlin Showrooms in den kommenden Monate stellen müssen, weniger die Aussteller-Akquise sondern der Versuch, die oft zersplitterte Berliner Designer- und Agenturlandschaft wieder zu einem einheitlichen, glanzvollen Gemälde zu formen. Erst dann wird sich das Projekt zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt haben.

Foto: Berlin Showroom

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