Pure London, Scoop: Was die SS24-Ausgaben der Modemessen zu bieten hatten
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Die britischen Modemessen Pure London und Scoop kehrten am Sonntag in die englische Hauptstadt zurück und präsentierten auf getrennten, aber gleichzeitig stattfindenden Veranstaltungen die neuesten SS24-Kollektionen.
Die führende Damenmode-Messe Pure, die am Dienstagnachmittag an ihrem angestammten Platz im Messezentrum Olympia London zu Ende ging, begrüßte Hunderte von Marken, Einkäufer:innen und anderen Fachleuten der Branche, um die neuesten Kollektionen aus den Bereichen Mode, Schuhe und Accessoires zu präsentieren.
Zu den Marken, die in dieser Saison anwesend waren, gehörte eine bunte Mischung aus neuen Gesichtern und wiederkehrenden Labels, darunter Desigual, Emme Marella, Penny Black, Mirla Beane, GWD by George Davies, Haris Cotton, Glamorous, Humility, Joules, La Fee Maraboutee, Les Waves und One Hundred Stars.
Zu den Neulingen der Juli-Ausgabe der Pure gehörte die Londoner Designerin Jocie Juritz, die ihr gleichnamiges Schuhlabel vorstellte. „Dies ist meine erste Messe und es ist eine völlig neue Erfahrung, aber bisher war es wirklich interessant“, sagte Juritz am ersten Tag der dreitägigen Veranstaltung.
„Ich denke, dass ich tolle neue Kontakte geknüpft und mich mit vielen Leuten vernetzt habe, die ich sonst nicht getroffen hätte, was sehr aufregend ist“, fügte Juritz hinzu. „Ich habe den besten Platz, ich bin direkt neben dem Networking-Hub und nicht weit vom Laufsteg entfernt, also gibt es hier viel Laufkundschaft.“
Die Marke Jayley, die wieder dabei war, freute sich über eine „fantastische Resonanz“ auf ihre Kollektionen, die auf dem Pure London Catwalk präsentiert wurden. „Es herrscht eine wirklich starke und positive Energie - es ist wunderbar“, schwärmte Sinead Bradford von Jayley.
Die Veranstaltungsleiterin der Pure London, Gloria Sandrucci, ist stolz auf die Modenschauen als eines der Merkmale der Pure London, die sie von der nationalen und internationalen Konkurrenz abhebt. Die „Catwalk Show“ findet dreimal täglich im Zentrum des weitläufigen Messegeländes statt und zeigt die Kollektionen der teilnehmenden Marken.
Was gab es Neues?
In dieser Saison hat sich Pure zum ersten Mal mit der Graduate Fashion Week zusammengetan, um einige der Entwürfe der diesjährigen Gewinner:innen zu präsentieren, darunter Lucy James von der Arts University Bournemouth, Rachel Hunt Piers von der Birmingham City University und Phoebe Potter vom Edinburgh College of Art.
Laut Sandrucci ist die Partnerschaft eine Möglichkeit, „neue Talente und Designer:innen zu unterstützen“ und gleichzeitig eine jüngere Zielgruppe für die Veranstaltung zu gewinnen - ein Aspekt, auf den sich Messen in den letzten Jahren zunehmend konzentriert haben.
Eine weitere Initiative von Pure, um jüngere Besucher:innen anzulocken, ist die Einführung eines neuen „Pop“-Bereichs, der eine sorgfältig zusammengestellte Mischung aus Streetwear, alternativen Unisex-Kollektionen, Vintage-Labels und Festival-Kleidung präsentierte.
Laut Sandrucci hebt sich die Pure auch durch ihre Partnerschaft mit dem Trendberatungsbüro Vesuvius von der Konkurrenz ab. Am Montag hob Malaika Ewande, die Kreativdirektorin von Vesuvius, zwei übergreifende Trends für die Saison SS24/25 hervor: „Quest for innovation“ und „Ultra Elevated Basics“.
Halten Sie in den nächsten Tagen Ausschau nach einer ausführlicheren Berichterstattung von FashionUnited über die Vesuvius-Trendanalyse SS24/25.
Suche nach Lösungen in einer sich entwickelnden Branche
Die Suche nach Lösungen in einer sich schnell entwickelnden und oft herausfordernden Mode- und Einzelhandelslandschaft war eines der drängendsten Themen dieser Saison. Die Source Fashion, die als kleinerer Teil der Pure London begann, sich aber inzwischen zu einer eigenen Messe für Herstellung und Beschaffung entwickelt hat, behandelte Themen wie Nachhaltigkeit und das Navigieren in der Post-Brexit-Landschaft.
Jack Stratten, Trendprognostiker bei Insider Trends, sprach über disruptive neue Geschäftsmodelle und die Bedeutung neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz, die seiner Meinung nach in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der ethischen Beschaffung spielen werden. „KI kann helfen, Verschwendung zu reduzieren“, sagte er. „Einzelhandelsunternehmen müssen offen dafür sein, wie Technologie helfen kann, Abfall zu reduzieren.“
Ein weiteres Thema, das in dieser Saison behandelt wurde und das häufig auf britischen Messen diskutiert wird, waren die Auswirkungen der Veränderungen nach dem Brexit auf die Modebranche. Das Thema wurde am Montag auf einem Seminar mit dem Titel „Was bedeutet das neue britische Abkommen über unilaterale Präferenzen für die globale Beschaffung?“ behandelt, auf dem Karen Johnson, Sofie Kinsey und Rupert Casson vom britischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, Commonwealth und Entwicklung (FCDO) und dem Ministerium für Wirtschaft und Handel (DBT) einen Einblick in die neue britische Gesetzgebung - das Handelssystem für Entwicklungsländer (DCTS) - gaben.
Auch das Thema Nachhaltigkeit spielte auf der Pure London wieder eine wichtige Rolle: Am Montag wurden auf einer Podiumsdiskussion die drängendsten Fragen wie regeneratives Design, Resale und Recycling behandelt.
Scoop: eine Ode an Marokko
Die Scoop, die Premium-Messe für zeitgenössische Mode, die ebenfalls von der Muttergesellschaft Hyve Group veranstaltet wird, fand von Sonntag bis Dienstag in einem angrenzenden, aber separaten Gebäude statt.
Die Veranstaltung, die ein gehobeneres Angebot als Pure bietet, präsentierte über 250 Designer:innen sowie Einkäufer:innen aus Unternehmen wie McElhinneys, Annas, Katherine Draisey, Applause, Courtyard, 32 The Guild, Cordelia James, Sister, Moda Rosa und Lulu & M. Zu den neuen Gesichtern der Saison gehörten unter anderem Marches Rosa, Saint Armont und Agua Bendita.
„Dies ist das erste Mal, dass ich auf der Scoop ausstelle, und es war bisher eine großartige Messe. Ich habe die Einkäufer:innen getroffen, die ich treffen wollte, und ich fand die Messe inspirierend und motivierend“, kommentierte Caroline Edge von der Unterwäschemarke Aubade.
„Das ist genau so, wie es sein sollte. Ich traf nicht nur die Einkäufer:innen, die ich sehen wollte, sondern habe auch viel Interesse von neuen Vertriebskanälen bekommen. Die Scoop hat wirklich eine tolle Atmosphäre und eine großartige Energie“, fügte Edge hinzu.
In dieser Ausgabe von Scoop wurden die Besucher:innen in einem marokkanisch inspirierten „Wunderland“ willkommen geheißen - mit Wänden, die mit gemusterten Tapeten verziert waren, Entspannungsbereichen aus Rattan und Holz und großen Blumenkästen.
Die Skinwear-Marke The Seated Queen, die alle ihre Produkte in Großbritannien herstellt und von rückverfolgbaren Lieferbetrieben bezieht, darunter Frauenkooperativen in Ghana und Marokko, nahm dieses Jahr ebenfalls zum ersten Mal an der Veranstaltung teil.
Libby Banks von The Seated Queen sagte, dass die veganen und natürlichen Inhaltsstoffe „bei den Ladenbesitzer:innen sehr gut ankommen und wir viel Interesse und tolle Gespräche hatten“.
Pure London und Scoop endeten am Dienstag und kehren für die nächste Saison im Januar 2024 zurück.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.