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Grüne Zukunft: Ethical Fashion Show und Green Show Room

Von Reinhold Koehler

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Die Ethical Fashion Show und der Green Show Room 2016 starteten diesen Dienstag als Teil der Berliner Fashion Week. 166 Labels internationaler, nationaler als auch lokaler Herkunft stellten im Postbahnhof am Ostbahnhof in Berlin ihre Kollektionen für die kommende Saison Herbst/Winter 2016/17 vor. Ergänzt wurde das Programm durch zwei Laufsteg-Shows sowie Informationsstände und zahlreiche Vorträge und Podiumsdiskussionen. Die nachhaltige Produktionsweise der vorgestellten Kleidung war im Unterschied zu anderen Veranstaltungen dieser Woche zentrale Voraussetzung für die Teilnahme. Der Look der präsentierten Mode hat darunter jedoch keineswegs gelitten.

Ein Streifzug durch die Hallen des Postbahnhofes führte zunächst direkt in den Green Showroom. Neben einer Reihe von kleinen Labels, die ihre Kollektionen aus so unterschiedlichen Materialien wie Kamelhaar, Seide, aber auch schlichter ungefärbter Bio-Baumwolle fertigen, präsentierten Jungdesigner im Rahmen des Frankfurt Style Awards sowie der ESMOD Berlin ihre nachhaltigen Kreationen. Im Mittelpunkt der Arbeiten der Berliner Modeschule stand das Cradle-to-Cradle Konzept, d.h., recyclebare oder recycelte Mode zu konzipieren und umzusetzen, die zusätzlich möglichst ohne die Produktion von Müll auskommt. Prof. Friederike von Wedel-Parlow, Leiterin des Masterstudiengangs „Sustainability in Fashion“, fasste die Problematik am Mittwoch in ihrem Vortrag „Fashion in Cycles – ein Paradigmenwechsel“ nochmals eindrucksvoll zusammen.

Umfassendes Angebot überzeugt

Auf der Fläche der Ethical Fashion Show gab es neben Größen des Business, wie dem Label Knowledge Cotton Apparel und People Tree, allerhand Neues. Auf den ersten Blick schien jeder Style und jede Altersgruppe bedient. Ob schlicht oder elegant, Skater oder Hipster, hier konnte man sicher jede modische Ausdrucksform wiederfinden. Sogar das Bedürfnis des Sneakerfreaks nach modischem Schuhwerk konnte hier mit einer Extraportion Sozial- und Umweltverantwortung ausreichend bedient werden.

Die Fashionshows am Dienstag Nachmittag präsentierten sich im gewohnten Schein von Blitzlichtgewitter und Prominenz und Sternchen. Die Gelegenheit zumindest eine Auswahl der vorgestellten Kollektionen auf dem Laufsteg inszeniert zu sehen, rundeten das Programm hinreichend ab.

Wer sich zusätzlich über die Möglichkeit informieren wollte, sein Label zertifizieren zu lassen, dem bot sich dazu an den Info-Points der Fair Wear Foundation oder des Global Organic Textile Standard (GOTS) Gelegenheit. Allgemeine Einblicke hielten die lehrreichen Vorträge dazu bereit.

Trotz der Tatsache, dass jedes der vorgestellten Labels eine eigene und durchaus unterschiedliche Motivation nachhaltige Mode zu produzieren mitbrachte, vereinte alle das Streben nach einer langfristigen Lösung der derzeitigen Probleme der Modeindustrie. Es vollzog sich ein befruchtender Austausch zwischen Erfahrenen und Debütanten. Auf diese Weise bildeten die Ethical Fashion Show und der Green Show Room ein Forum, um voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Auseinandersetzung mit der Thematik und die Vorbildfunktion dieser beiden Ausstellungen in Zukunft auch auf weitere Veranstaltungen der Berliner Fashion Week übertragen wird.

Foto: Thomas Lohnes/gettyimages for Messe Frankfurt

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