GDS: Die Schuhbranche bleibt verhalten optimistisch
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Die Düsseldorfer Schuh- und Accessoiremesse GDS, die zweimal im Jahr in den Messehallen stattfindet, konnte diese Saison ein leichtes Besucherplus verzeichnen. Die Veranstalter sind mit der allgemeinen Frequenz zufrieden und freuen sich über das positive Feedback von Besuchern und Ausstellern. Außerdem fand am Donnerstag die traditionelle Pressekonferenz der Schuh- und Lederwarenindustrie e.V. (HDS|L) auf dem Messegelände statt, bei der die aktuelle Lage der Branche diskutiert und analysiert wurde.
Die Wintersaison 2015 ist in Düsseldorf vorbei und die Messeveranstalter der GDS zufrieden. 900 Labels präsentierten ihre Kollektionen in den drei 'Welten', die die Messe bereits in der vergangenen Sommersaison einführte, und weitere 160 Aussteller waren auf der 'tag it!'. Besonders freuen sich die Veranstalter über die allgemein positive Stimmung auf der Messe. Von dem schwierigen vergangenen Jahr für die Modebranche war scheinbar nichts zu spüren. Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, sagt: „Die neue GDS führt Industrie und Handel zu einem Zeitpunkt zusammen, an dem Informationen am wertvollsten sind. Genau deshalb ist für uns auch die gute Stimmung in den Hallen und der rege Austausch der Gradmesser unseres Erfolges. Und hier habe ich viel positives Feedback erhalten. Dass wir zusätzlich mehr Besucher auf der Messe hatten als im Sommer, ist ein erfreulicher Bonus.“
Eine Befragung der GDS bestätigte die gute Stimmung: 92,3 Prozent der Besucher gaben an, mit der GDS “sehr zufrieden“ zu sein. Die unterschiedlichen GDS-Welten erhielten sogar mehr Zustimmung als beim letzten Mal: Highstreet bleibt unverändert der am stärksten nachgefragte Bereich, gleichzeitig stieg aber das Interesse der Besucher für Pop up und Studio an.
Bei der Umfrage kam außerdem raus, dass viele Besucher vor allem nach Düsseldorf anreisten , um sich zu informieren. “Dabei schließen sich der Wunsch nach Information und die Orderbereitschaft zum Saisonstart nicht aus, wie die GDS-Besucher bei der Befragung bestätigten. Obwohl die meisten Befragten angaben, primär zu Informationszwecken und zum Networking nach Düsseldorf zu kommen, haben parallel 60 Prozent am Nachmittag des zweiten Messetages bereits auf der GDS geordert, beziehungsweise planten dies noch zu tun“, heißt es im Abschlussbericht der Messe.
Kirstin Deutelmoser, Director GDS und 'tag it!', sagt: „Nach unserer zweiten Veranstaltung ist das Feedback eindeutig: Unser Timing stimmt, genau am Anfang der Saison sind die Kunden offen für Neues und die Hersteller können sich auf einer internationalen Bühne präsentieren. Genau dies macht die GDS als Informationsplattform so wertvoll. Natürlich freut es uns, wenn wir zusätzlich von Geschäftstätigkeiten auf Ständen unserer Aussteller erfahren.“
„Alles in allem gibt es zahlreiche Herausforderungen für 2015 "
Auch bei der traditionellen Pressekonferenz des HDS|L war man guter Dinge und berichtete von “vorsichtigem Optimismus” für 2015. Über das vergangene Geschäftsjahr kann sich die Schuh- und Lederwarenindustrie laut HDS|L ebenfalls nicht beklagen. „Das Jahr 2014 verlief für die deutsche Schuhindustrie, dank der guten ersten neun Monate, besser als es die Stimmung bei den Unternehmen zum Jahresende vermuten ließ”, eröffnete der HDS|L-Vorsitzende Ralph Rieker die gestrige Konferenz, bei der außerdem Kirstin Deutelmoser, Director GDS und ‘tag it!’, Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie e.V. und Brigitte Wischnewski, Präsidentin des Bundesverbandes des Deutschen Schuheinzelhandels e.V. (BDSE) im Podium saßen.
Rieker sagte weiter: „Die Umsätze der deutschen Schuhhersteller stiegen 2014 relativ deutlich.“ Laut Rieker entwickeln sich die Umsätze im In- und Ausland jedoch sehr unterschiedlich, was er zum Anlass nahm, um im Rahmen der Pressekonferenz die Auswirkungen des aktuellen Weltgeschehens ebenso kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen, wie politische Rahmenbedingungen und Handelstraditionen.
„Alles in allem gibt es zahlreiche Herausforderungen für 2015. Die Unternehmen der deutschen Schuhindustrie sind jedoch gut aufgestellt...Vorsichtiger Optimismus scheint deshalb angebracht, wobei die Wachstumsraten des Vorjahres für 2015 schwer zu erreichen sind, sagt Rieker abschließend. Manfred Junkert schloss sich Riekers Meinung an: „Nach dem Konjunkturindex des Ifo-Institutes sind die Erwartungen der deutschen Schuhhersteller für die nächsten sechs Monate eher gedämpft,“ erklärte Junkert, nachdem er zunächst die Ausführungen seines Vorredners mit Details zum Schuhaußenhandel sowie mit Details zu Beschäftigten, Betrieben, Produktionen und Preisen untermalte. „Dies ist vermutlich auf Probleme wichtiger internationaler Absatzmärkte, Währungsrisiken und dem schwierigen Saisonverlauf im Schuhhandel zurückzuführen. Da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aber gut sind, bleiben wir für 2015 verhalten optimistisch.“