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Fokus Japan: Magic Japan wird zu Project Tokyo

Von Barbara Russ

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Messen|INTERVIEW

Die Messe Magic Japan stellt sich zukünftig neu auf: Unter dem neuen Namen Project Tokyo biete die „sorgfältig kuratierte Veranstaltung" zeitgenössischen Mens- und Womenswear-Kollektionen sowie Denim und Accessoires, wie es in der Mitteilung des Veranstalters heißt, im März ihr Debüt und zieht vom Stadtrand das Tokyo International Forum um - mitten in dem Tokyo-Business-Distrikt in unmittelbarer Nähe von Ginza.

Die Messe gehört zum Portfolio der UBM Plc., die die MAGIC Japan in der Vergangenheit veranstaltet hat und will mit seinen Handelskontakten ausländischen Brands helfen, im japanischen und anderen asiatischen Märkten Fuß zu fassen. FashionUnited sprach mit Hayato Ishihara, Direktor der Messe, darüber, was sich in der kommenden Ausgabe ändert und warum diese Schritte nötig waren.

Wie haben Sie das Ziel und die Mission des Project Tokyo (ehemals Magic Japan) neu definiert?

Wir haben viel Zeit damit verbracht, mit Marken und Käufern zu sprechen, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Dabei kam heraus, dass die Bedürfnisse vor allem eine bessere Terminierung, ein bequemer zu erreichender Veranstaltungsort, ein klareres Konzept sowie mehr Vor- und Nachbereitung waren. Wir haben unsere neue Messe komplett an diese Bedürfnisse angepasst.

Was wird sich also im Vergleich zu früher konkret ändern?

Wir haben alle angesprochenen Punkte geändert. Die Daten wurden von Ende April auf den 27. bis 28. März vorgezogen. Wir haben die Show von Tokyo Big Sight (am Rand von Tokio) ins Tokyo International Forum (im Herzen von Tokio) verlegt. Das neue Konzept Project Tokyo ist keine All-Genre-Magic-Japan-Show, sondern es bietet und kuratiert Marken von Contemporary bis hin zu führenden und aufstrebenden Designermarken und führt japanische und internationale Einkäufer und Marken zusammen. Wir werden künftig alle Marken überprüfen, und es wird kein Sourcing mehr ausgestellt. Dadurch wird die Show kleiner sein, mit etwa 200 bis 250 erwarteten Marken. So können wir die Marken vor und nach der Messe noch umfassender unterstützen.

Warum hatten Sie das Gefühl, dass die Show eine Veränderung braucht?

Weil wir mit Einkäufern und Marken sprachen und uns anhörten, was sie zu sagen hatten. Sowohl japanische als auch internationale Aussteller und Besucher äußerten diese Wünsche.

Wer werden die Zielmarken und Besucher der Project Tokyo sein?

Unsere Zielmarken sind Contemporary bis Leading & Emerging Designerbrands. Wir werden Marken nicht nur nach ihren Preiskategorien beurteilen, sondern die Geschichte hinter ihrer Marke und ihren Produkten, Originalität und Merkmale in Betracht ziehen. Das ist es, worauf wir uns bei der Auswahl der Marken konzentrieren werden.

Natürlich wollen wir die besten Einzelhändler Japans anziehen, darunter Isetan, Takashimaya, Tomorrowland, Estnation und andere. Auch regionale unabhängige Boutiquen, die über ganz Japan verstreut sind kommen zu uns, viele von ihnen sind unbekannt und für europäische Marken schwer zu erreichen. Zudem wollen wir Online-Einzelhandelsseiten, wie Amazon Japan, Zozotown, Rakuten, Nissen und ähnliche Anbieter anlocken. Zu guter Letzt sprechen wir andere asiatische Einzelhändler an, darunter 19 aus China, zwei aus Taiwan, zwei aus Hongkong und zwei aus Korea, die bereits zugesagt haben.

Wir möchten uns als Tor nach Asien für europäisch-amerikanische Marken positionieren, und durch den Messeauftritt können Marken zahlreiche Märkte ausprobieren. Die Liste der Teilnehmer wird immer weiter aktualisiert und kann auf unserer Website eingesehen werden.

Was unterscheidet den japanischen Markt von den USA, wo Project herkommt?

Die Mode hier in Japan sehr vielfältig, von Street Fashion, Avantgarde bis hin zu Tradition und Moderne. Wir haben auch unsere eigenen einzigartigen Harajuku-Styles sowie traditionelle japanische Stoffe und Kleidungsstücke.

Was sind die Vorteile und Herausforderungen in diesem speziellen Markt?

Die Vorteile sind, dass Japan ein gut etablierter, reifer Markt ist, in dem Käufer und Verbraucher Details und Unterschiede von Produkten verstehen. Japan ist geografisch klein und die Bevölkerung ist ziemlich stark auf die Großstädte konzentriert, so dass die vielen Geschäfte sehr konzentriert sind.

Die Herausforderungen sind definitiv die Sprache, und die japanischen Einzelhändler sind streng in Bezug auf Qualität und Zeit. Aus diesem Grund kann es sein, dass japanische Einzelhändler vorsichtig sind, wenn es darum geht, Geschäfte mit einer neuen Marke aus dem Ausland zu tätigen. Es wird oft gesagt, dass es Zeit braucht, um mit einem neuen japanischen Einzelhändler eine Geschäftsbeziehung einzugehen, aber wenn man einmal angefangen hat, ist es langfristig - und manchmal sogar schwer zu entkommen!

Für welche deutschen/europäischen Marken/Aussteller lohnt es sich, sich mit dem japanischen Markt befassen?

Besonders spannend ist Japan für Marken, die eine starke Geschichte mit Details und Charakter hinter ihrer Marke und ihren Produkten haben, oder eine Marke, die sich an die japanischen Größen und den hiesigen Geschmack angepasst. Zum Beispiel neigen Japaner dazu, kleiner und dünner zu sein als Amerikaner oder Europäer und sie zeigen eher weniger Haut als Kunden im im Westen. Sie sind auch ein wenig konservativer bei den Farben, die sie wählen, das sieht man auch im Vergleich zu den Chinesen. Zu guter Letzt sollten Marken, die den japanischen Markt erobern wollen Geduld haben und eine langfristige Strategie für den Markt haben.

Wie schwierig ist es, als ausländische Marke in den japanischen Markt einzusteigen und wie würden Sie vorgehen?

Wie bereits erwähnt, wird oft gesagt, dass es eine Zeit braucht, um mit einem neuen japanischen Händler eine Geschäftsbeziehung aufzubauen, aber wenn man dies einmal angefangen hat, ist es von langer Dauer. Aus diesem Grund haben wir die Unterstützung für die Show erweitert und bieten einen Match Making-Service vor der Show sowie Kommunikationsunterstützung nach der Show für die Marken. Unsere Mission ist es nicht nur, Flächen auf einer Ausstellungsfläche zu verkaufen, sondern sich mit Einzelhändlern zu connecten und sie zu unterstützen, bis sie Ordern erhalten. Soweit wir wissen, ist Project Tokyo die einzige Veranstaltung in Japan, die eine so umfassende Unterstützung für die Marken bietet.

Was können Besucher von der Projekt Tokyo mit nach Hause nehmen?

Japanische Besucher können eine große Auswahl an ausgewählten Marken aus der ganzen Welt entdecken, viele davon sind neu auf dem Markt. Ausländische Besucher können hochwertige japanische Marken mit Charakter entdecken, die in ihren Märkten noch nicht sehr bekannt sind.

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Bilder: MIt freundlicher Genehmigung von Project Tokyo

Magic Japan
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UBM