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Chic Shanghai endet mit Besucherrekord

Von Reinhold Koehler

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Die chinesische Modemesse Chic, die vom 18. bis 20. März nach etlichen erfolgreichen Jahren in Peking erstmals in Shanghai stattfand, konnte ihre Relevanz auf dem asiatischen Markt eigenen Angaben zufolge nochmals steigern. Die Messe, die zudem erstmals gemeinsam mit den Sourcing-Messen Intertextile, Yarn Expo und PH Value stattfand, belegte rund120.000 Quadratmeter Fläche in einem nagelneuen Messezentrum.

1.200 Aussteller präsentierten sich auf der Chic, davon reisten 450 aus 21 internationalen Nationen und Regionen an, so viele wie noch nie zuvor. Zudem sorgte die Messe mit über 125.000 Fachbesuchern für einen neuerlichen Rekordwert. Gelobt worden sei seitens der Aussteller jedoch nicht nur die hohe Frequenz der Messe, sondern vor allem die Qualitätsverbesserung der Besucher. Shanghai als die Modemetropole mit einem der größten Einzelhandelsaufkommen Chinas trug wohl seinen Teil dazu bei, dass sich die Zahl der chinesischen Fachbesucher signifikant erhöhte.

Ihre Erwartungshaltung sei „weit übertroffen“ worden, so die Veranstalter. Die Verlegung von Beijing nach 22 Jahren nach Shanghai habe sich als „überaus erfolgreich“ und als „wichtiger Schritt in der Entwicklungsgeschichte der Chic“ erwiesen, heißt es. Eine erste Besucheranalyse habe deutlich gemacht, dass „dieses einzigartige und große Event über eine Anziehungskraft von Fachbesuchern aus ganz China, aber auch aus vielen anderen asiatischen Staaten“ verfüge. Fakt sei, dass neben China verstärkt Fachbesucher aus Hong Kong, Japan, Malaysia, Myanmar, Singapur, Südkorea und Taiwan festgestellt worden seien. Selbst über Verkaufsgespräche mit Einkäufern aus Israel, Großbritannien, Russland und weiteren Staaten hätten Aussteller berichtet, heißt es seitens der Organisatoren.

Strukturwandel in der chinesischen Modeindustrie

Chen Dapeng, Excecutive Vice President der China National Garment Association erklärte: „Die chinesische Bekleidungsindustrie unterliegt einem großen Strukturwandel. Während in früheren Jahren Messestände chinesischer Retailbrands ihr Corporate Store-Design in riesigen Inszenierungen ihrer Stores auf der Messe mit bis zu 2.000 qm großen Aufbauten demonstrierten, nutzen viele jetzt die Messe als Image-Auftritt“. Habe früher noch die Devise „die Großen schlucken die Kleinen“ gegolten, so könne heute gesagt werden: „Die Schnellen schlucken die Langsamen“.

In der Tat scheint sich China derzeit vom reinen Textilproduzenten immer mehr zum Mode- und Design-Land zu entwickeln. Neue chinesische Lifestyle-Marken wie K-Boxing, Body Wild, Peacebird, Fairwhale, Metersbonwe oder Koriadior sind international auf dem Vormarsch und zeugen von einem Strukturwandel in der Modeindustrie. Statt nur billig für westliche Unternehmen zu produzieren, legen die Chinesen immer mehr Wert auf das Upgrading der Marken, den Einsatz von hohen Qualitäten und eine klare eigene Linienführung. Um langfristig auf dem chinesischen Markt bestehen und der immer stärker werdenden, nationalen Konkurrenz Paroli bieten zu können, wird sich die westliche Modebranche in Zukunft wohl stärker an der chinesischen Ästhetik orientieren müssen. Gerade bei den Kollektionen der alteingesessenen Luxuslabels aus Paris und Mailand wird künftig wohl abzulesen sein, dass nicht mehr Russland und der Nahe Osten im Fokus stehen, sondern China.

Foto: Chic Shanghai

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