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Frankfurt jubelt: Jil Sander Retrospektive kommt

Von Reinhold Koehler

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Kultur

Die gebürtige Hamburgerin Jil Sander gilt neben Karl Lagerfeld als die wohl relevanteste und international renommierteste Modeschöpferin Deutschlands. Sander, die aufgrund ihrer minimalistisch schlichten Entwürfe und ihrer Vorliebe für luxuriöse Stoffe von der Presse anerkennende Beinamen wie „Queen of less“ oder „Kaschmir-Queen“ erhielt, prägte vor allem eine schlichten, modernen Stil und feierte mit ihrem 1986 gegründeten Label weltweit Erfolge.

Ihr eigenes Unternehmen verließ Sander jedoch bereits im Jahr 2000, nachdem es von dem italienischen Luxushaus Prada übernommen worden war und Differenzen über die künftige Ausrichtung der Marke zum Bruch geführt hatten. In den Folgejahren wechselte Jil Sander immer wieder die Eigentümer und die Designerin kehrte immer wieder in unterschiedlichen Funktionen zu ihrer Marke zurück. Zuletzt verließ Sander das Label, das mittlerweile einem japanischen Textilkonzern gehört, kurz vor ihrem 70. Geburtstag im Jahr 2013.

Da nicht zu erwarten ist, dass die Grande Dame der deutschen Mode noch einmal ins Tagesgeschäft zurückkehren wird, ist es höchste Zeit, Sander zu ehren und auf ihre große Geschichte zurückzublicken. Geplant ist daher, erstmals eine große Retrospektive zu ihrem Werk zu zeigen und so eine stilprägende Epoche der Damenmode noch einmal aufleben zu lassen.

Weitere Stationen in New York und Tokio

Seit die Pläne einer solchen Veranstaltung publik wurden, bewarben sich etliche deutsche Museen um die Schau. Nun steh der Gewinner fest: es ist Frankfurt am Main. Hier, im Museum für Angewandte Kunst, soll die Ausstellung im November dieses Jahres eröffnet werden und gleichzeitig Weltpremiere feiern.

Entsprechend stolz zeigt sich Museumsdirektor Matthias Wagner K. Schließlich habe man gegen große Konkurrenz den Zuschlag erhalten. Zudem habe es sehr lange gedauert, die einflussreiche Modedesignerin zu einer Einzelschau über ihre Kreationen zu bewegen. Für Frankfurt habe letztlich auch der markante Museumsbau - 1985 vom US-Stararchitekten Richard Meier errichtet - den Ausschlag gegeben, so Wagner K.

Entsprechnd viel Raum sollen Sanders Kreationen in Frankfurt bekommen. Die Schau werde das gesamte Haus einnehmen, heißt es aus Museumskreisen, man rechnet mit üppigen Besucherzahlen. Schließlich dürfte Frankfurt vorerst der einzige deutsche Standort sein, an dem die Ausstellung gezeigt werden wird. Im Anschluss an die Premiere soll sie 2018 nach New York und Tokio weiterreisen, so Direktor Wagner K.

Eröffnet werden soll die weltweit erste Jil Sander Einzelausstellung am 4. November 2017.

Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

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