Der Tod zieht an: Ausstellung zeigt mörderische Mode
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Mode macht die Welt bunter, interessanter und abwechslungsreicher. Sie ist es, die das Leben für viele Menschen erst richtig lebenswert macht, die Positivismus verbreitet und die Individualität ihres Trägers unterstreicht. Und trotzdem schwingt oft der Tod mit, wenn es um Bekleidung geht – als Stilmittel, als Motiv, als Statement. Zentrales Element des Vergänglichen in der Mode ist der Totenkopf. Warum dies so ist, versucht nun eine Ausstellung in Kassel zu beleuchten.
Die Ausstellung mit dem Titel „Das Sepulkralkaufhaus - Buy now, die later!“, die noch bis zum 8. November 2015 im Sepulkralmuseum zu sehen ist, versucht aufzuzeigen, was den Erfolg der morbiden Zeichen in der Mode ausmacht und was Menschen dazu bringt, sich mit Todessymbolen zu schmücken.
„Wir sind im Alltag von Todesmotiven umgeben. Mode ändert sich schnell, aber das Totenkopfmotiv bleibt», so die Kuratorin Ulrike Neurath. Vor allem Filme wie „Fluch der Karibik“, aber auch Künstler wie Damien Hurst hätten zur Verbreitung beigetragen. Ihr Kuratoren-Kollege Gerold Eppler untersucht das Phänomen hingegen eher vor einem geschichtlichen Hintergrund. So habe ein Totenkopf die Menschen früher in Angst und Schrecken versetzt, während die Motive heute so sehr kommerzialisiert seien, dass kaum mehr jemand über deren Bedeutung nachdenke. „Manche sehen in der Piratenflagge nur noch den Piraten und nicht mehr ein Todesmotiv“, so Eppler.
Versteigerung der Ausstellungsstücke geplant
Aufgeteilt in thematisch unterschiedliche Bereiche wie Piraten, Kinder, Sport oder Dessous sind in der als Kaufhaus inszenierten Ausstellung nicht nur T-Shirts und Taschen zu sehen, sondern auch Baby-Strampler oder BHs mit Totenköpfen. Ed-Hardy-Taschen von Audigier, ein Totenkopf-Hemd von McQueen, aber auch Trikots aus dem Rad- und Motorradsport sowie von Kampfsportarten werden ausgestellt. „Sportler wollen damit Risikobereitschaft oder die eigene Unerschrockenheit symbolisieren“, so Eppler.
Mit Totenköpfen verzierte Biker-Kutten, die die Zugehörigkeit zu einer Rocker-Gruppe symbolisieren, sind übrigens nicht zu sehen. „Die Rocker-Szene rückt ihre Kutten nicht heraus“, lässt Eppler wissen. Dafür sollen gemäß dem Motto „Buy now, die later“ sollen viele Teile in einem „Sale“ zum Ende der Ausstellung versteigert werden. Darüber hinaus hat das Sepulkralmuseum dazu auch eine eigene T-Shirt-Kollektion herausgebracht, die vor Ort zu erwerben ist.
Die Ausstellung ist Dienstags bis Sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr und Mittwochs 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beläuft sich auf sechs, ermäßigt vier Euro. An jedem ersten Mittwoch im Monat ist der Zugang jedoch von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr frei.
Foto: Wilson Urlaub / pixelio.de