Zwangsarbeit von Uiguren: NGOs klagen in Frankreich gegen SMCP, Inditex und Uniqlo
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Nichtregierungsorganisationen und ein uigurischer Überlebender haben in Frankreich Klage gegen vier multinationale Bekleidungsunternehmen eingereicht. Sie werfen den Modeunternehmen Inditex, Uniqlo, SMCP und dem Sportschuhhersteller Skechers vor, von der Zwangsarbeit zu profitieren, die Chinas turksprachige muslimische Minderheit der Uiguren auferlegt wird..
Zara Mutterkonzern Inditex, der japanische Modefilialist Uniqlo, SMCP (Sandro, Maje, ...) und der Sportschuhhersteller Skechers werden in der Klage der "Verschleierung von Zwangsarbeit und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" beschuldigt. Die Klage wurde von der Anti-Korruptionsvereinigung Sherpa, dem Kollektiv Ethique sur l'étiquette, dem "Uyghur Institute of Europe" (IODE) und einer uigurischen Frau, die in der Provinz Xinjiang (Nordwestchina) interniert wurde, eingereicht.
Basierend auf einem im März 2020 veröffentlichten Bericht der australischen Nichtregierungsorganisation Australian Strategic Policy Institute (ASPI) über den Einsatz von Zwangsarbeit durch die uigurische Minderheit, fordern die Kläger die französische Justiz auf, gegen diese Unternehmen zu ermitteln. Denn die Unternehmen vergeben "weiterhin einen Teil ihrer Produktion dorthin oder vermarkten Waren mit in der Region produzierter Baumwolle", damit machten sie sich mitschuldig an den dort begangenen schweren Verbrechen machen, heißt es in der Erklärung.
Viele Länder, darunter auch die USA, sprechen von einem "Völkermord", dessen Opfer die Uiguren mutmaßlich sind. Menschenrechtsorganisationen werfen Peking vor, seit 2017 mehr als eine Million von ihnen in politischen Umerziehungszentren interniert zu haben. Das kommunistische Regime bestreitet diese Zahl und versichert, dass es sich um "Berufsausbildungszentren" handelt, die Uiguren vom Islamismus und Separatismus abbringen sollen, nachdem ihnen eine Reihe von Anschlägen zugeschrieben wurde.(AFP)
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.fr.
Bild: Kundgebung vor der chinesischen Botschaft in Solidarität mit dem uigurischen Volk (Juli 2020). NOÉMIE COISSAC / HANS LUCAS / HANS LUCAS VIA AFP