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Zwangsarbeit in China? Zara Canada weist Verantwortung zurück

Von Regina Henkel

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Ein Zara Geschäft in Spanien. Credits: Inditex.

Die kanadische Ombudsstelle für verantwortungsbewusstes Unternehmertum (Canadian Ombudsperson for Responsible Enterprise, CORE) hat einen Bericht über den Verlauf eines Verfahrens zwischen Zara Canada und 28 kanadischen Menschenrechts-Organisationen veröffentlicht. Die Organisationen hatten Zara Canada vorgeworfen, Lieferbeziehungen zu drei chinesischen Fabriken zu unterhalten, die uigurische Zwangsarbeiter*innen einsetzen. Grundlage dieser Anschuldigung sind Feststellungen des Australian Strategic Policy Institute (ASPI) im März 2020 und des Helena Kennedy Centre for International Justice (HKCIJ) im Juni 2022, die die betreffenden chinesischen Unternehmen als Fabriken identifiziert haben, die uigurische Zwangsarbeit einsetzen oder davon profitieren. Den Vorwürfen zufolge begann der Einsatz von uigurischer Zwangsarbeit durch Zara bei seinen Zulieferern vor dem 1. Mai 2019 und dauert an. Die Beschwerde beim CORE wurde im Juni 2022 eingereicht.

Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Zara Canada argumentiert, dass die Beschwerde leichtfertig oder schikanös sei, da sie sachlich unbegründet sei und unzureichende Sachinformationen enthalte. Zara Canada wiederholt frühere Argumente, insbesondere, dass es keine Geschäftsbeziehungen zu einer Fabrik in Xinjiang unterhalte und dass die Beschwerde keine Informationen enthalte, die Zara Canada mit den Fabriken in Xinjiang in Verbindung brächten.

Somit wirft das Verfahren die grundsätzliche Frage auf, ob eine nationale Tochtergesellschaft eines Unternehmens mit Hauptsitz in Spanien – wie es bei Zara der Fall ist - für die Lieferkettenbeziehungen der Muttergesellschaft verantwortlich gemacht werden kann.

Zudem verweist Zara auf die eigenen Systeme zur Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette von Inditex sowie auf die Anwendung von Sorgfaltsprüfungsverfahren durch Inditex.

Die Ombudsstelle wurde von der kanadischen Regierung eingerichtet. Sie soll Menschen und Organisationen die Möglichkeit geben, Menschenrechtsverletzungen durch kanadische Unternehmen der Bekleidungs-, Bergbau-, Öl- und Gasindustrie außerhalb Kanadas zu ahnden.

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