Zalando-Aktie schwächelt: Investor Kinnevik verkauft erneut Aktien
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Nach einer Aktienplatzierung durch den Investor Kinnevik AB sind die Aktien von Zalando am Dienstag unter Druck geraten. Am Ende des MDax der mittelgroßen Börsentitel büßten die Anteilsscheine des Online-Modehändlers bis zum Mittag 4,37 Prozent auf 58,62 Euro ein. Allerdings hatten sie auch erst am Mittwoch vergangener Woche mit gut 66 Euro noch ein Rekordhoch erreicht.
Der schwedische Finanzinvestor Kinnevik hatte zuvor 11,25 Millionen Aktien oder 4,4 Prozent des Grundkapitals bei institutionellen Investoren platziert. Der Preis lag gemessen an der genannten Summe - 645 Millionen Euro -, die eingenommen wurde, bei etwas mehr als 57 Euro je Aktie. Der Großaktionär hat sich zudem verpflichtet, die kommenden drei Monate keine weiteren Aktien aus dem eigenen Bestand zu verkaufen. "Zalando ist gut aufgestellt, seine Position als führende europäische Online-Modeplattform auszubauen", sagte Kinnevik-Chef Georgi Ganev.
Dem Anteilsverkauf vorausgegangen war ein sehr starker Kursanstieg der Aktie. Beflügelt durch die Erwartung, dass der Online-Modehändler als ein Gewinner aus der weltweiten Corona-Krise hervorgeht, waren die Papiere vom Tief Mitte März bis zum Rekordhoch um gut 140 Prozent nach oben geschnellt. Zum Vergleich: Der europäische Einzelhandelssektor hatte in der Erholung nach dem Corona-Crash lediglich um rund 40 Prozent zugelegt.
Im September vergangenen Jahres hatte Kinnevik bereits ein Paket von mehr als 13 Millionen Zalando-Aktien auf den Markt geworfen. Seinerzeit lag der Verkaufspreis mit rund 42,50 Euro deutlich unter dem nun erzielten Erlös je Aktie. Kinnevik hält nach der jüngsten Transaktion nun noch 21,3 Prozent und hat sich verpflichtet, in den kommenden drei Monate keine weiteren Aktien aus dem eigenen Bestand zu verkaufen.
Nach der Platzierung im September war klar, dass Kinnevik wohl weitere Anteile verkaufen werde, sagte ein Marktteilnehmer. Die Zalando-Aktie sei deutlich höher bewertet als die anderer auf Mode spezialisierte Online-Händler. "Auf dem hohen Kursniveau sind die Gewinnmitnahmen von Kinnevik daher keine Überraschung", urteilte der Börsianer. (dpa)
Bild: Zalando