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Wormland ist erneut insolvent

Der Bekleidungshändler Theo Wormland GmbH hat erneut Insolvenz angemeldet. Laut einer Bekanntmachung des Amtsgerichts Osnabrück wurde das vorläufige Verfahren am Mittwoch eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde demnach der Rechtsanwalt Stephan Michels bestellt.

Ralf Napiwotzki, der als Chief Restructuring Officer (CRO) die Sanierungsbemühungen unterstützen wird, begründete den Schritt unter anderem mit der derzeit besonders schwierigen Lage im Herrenmode-Handel. „Wormland befindet sich erneut in einer wirtschaftlichen Schieflage. Der Fashion-Markt steht vor großen Herausforderungen, wie überhaupt der gesamte innerstädtische Einzelhandel“, erklärte er in einem Statement. „Wormland ist zwar eine starke Marke und spricht junge Männer erfolgreich an. Aber der Bereich Men’s Fashion leidet unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung. Aufgrund zu geringer Nachfrage steht Herrenmode derzeit unter noch größerem wirtschaftlichem Druck als die Segmente Damen- und Kindermode.“

Der Herrenmode-Händler hatte erst im vergangenen Jahr ein Insolvenzverfahren durchlaufen

Wormland hatte erst im vergangenen Jahr ein Insolvenzverfahren durchlaufen. Im Januar 2024 musste das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen. Begründet wurde dies seinerzeit mit den Auswirkungen der Inflation, höheren Mieten und gestiegenen Kosten im Energie-, Logistik- und Personalbereich.

Im Zuge des Verfahrens hatte der Einzelhändler einige Filialen geschlossen. Zudem fand er mit den Gesellschaftern des Osnabrücker Familienunternehmens Lengermann & Trieschmann (L&T) einen neuen Investor. Ende August vergangenen Jahres war das Insolvenzverfahren abgeschlossen worden.

Der Eigentümer L&T räumt Fehleinschätzungen ein

Mark Rauschen, der geschäftsführende Gesellschafter von L&T, räumte strategische Fehleinschätzungen ein. „Rückblickend haben wir als Familienunternehmer in dritter Generation Fehler gemacht. Unsere Stärke ist eine jahrzehntelange Einzelhandelskompetenz, wir haben aber als Investor keine Erfahrung bei Firmenübernahmen“, erklärte er laut einer Mitteilung. „Aus einer optimistischen Grundhaltung heraus haben wir zu viel von dem bewahrt, was wir 2024 bei Wormland vorgefunden haben. Wir sind in die Planung der damaligen Geschäftsführer eingestiegen und haben zu spät erkannt, dass wir viele deutlichere und tiefere Einschnitte hätten vornehmen müssen.“

Die beiden zum Zeitpunkt der Übernahme amtierenden Geschäftsführer Peter Wolff und Tim Kälberer schieden bereits im Herbst vergangenen Jahres aus dem Unternehmen aus. Daraufhin wechselte Daniel Reid von L&T an die Spitze von Wormland. Reid werde den Einzelhändler noch „während des nun begonnenen Sanierungsverfahrens“ begleiten und anschließen „das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln“, teilte Wormland mit.

Ein weiterer Investorenprozess ist geplant

Der vorläufige Insolvenzverwalter sucht indessen nach neuen Geldgeber:innen. „Wir werden in Kürze einen Investorenprozess starten, um Wormland neu aufzustellen. Erste Interessenten haben sich bereits bei mir gemeldet – das ist ein gutes Zeichen“, erklärte Michels. Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf zusätzliche Sparmaßnahmen.

Vorerst bleiben die bestehenden neun Filialen aber geöffnet. Die Gehälter der derzeit rund 250 Mitarbeiter:innen sollen „für drei Monate über einen Insolvenzgeldantrag bei der Agentur für Arbeit gesichert werden“, teilte das Unternehmen mit.

Dieser Beitrag wurde am 5. November um 13.50 Uhr mit weiteren Informationen aus einer Pressemitteilung von Wormland aktualisiert.


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