Windeln.de strukturiert um und entlässt 100 Mitarbeiter
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Die windeln.de AG will den Shopping Club nakiki aufgeben. Das hat das in München ansässige Unternehmen im Rahmen der Veröffentlichung eines umfangreichen Maßnahmenpakets zur Prozessoptimierung und Steigerung der Profitabilität verkündet.
Erst vor wenigen Monaten wurde der auf Kinderkleidung und Kinderbedarf spezialisierte Shopping Club in Nakiki umbenannt. Nun soll er ganz eingestellt werden. Etwa 100 Mitarbeiter will das Unternehmen so einsparen, das sind 22 Prozent der gesamten Belegschaft in Deutschland. Durch das Herausrechnen des Shopping Club Geschäfts von nakiki sollen sich gemäß der im Mai verkündeten Guidance für die fortgeführten Aktivitäten ein Umsatzwachstum von rund 25 Prozent von 161 Millionen Euro in 2015 auf 200 Millionen Euro im laufenden Jahr 2016 ergeben. Die Prognose für die bereinigte EBIT Marge der fortgeführten Aktivitäten im Geschäftsjahr 2016 liegt bei minus 10 Prozent bis minus 12 Prozent.
Zum Maßnahmenpaket gehören weitere Aktivitäten: die Verlagerung der Logistik und die Konzentration des Produktsortiments auf die rund 290 umsatzstärksten Lieferanten, die mit über 60.000 Artikeln mehr als 95 Prozent des Umsatzes repräsentieren, wodurch eine deutliche Verringerung der Komplexität bei weiterhin voller Sortimentsbreite erzielt wird. Das Programm umfasst auch bereits kommunizierte Maßnahmen, wie die beschleunigte Integration der süd- und osteuropäischen Online Shops bebitus und feedo, die Zentralisierung des Einkaufs und stärkere Automatisierung von Funktionen im Unternehmen, wodurch weitere Effizienz- und Kostenvorteile erzielt werden.
Die Umsetzung des Maßnahmenprogramms wird durch Veränderungen im Management unterstützt. Neben Jürgen Vedie, der zum 1. Juli als COO den Vorstand verstärkt hat, wird das Managementteam für das deutsche und chinesische Geschäft vom Shop windeln.de auf zweiter Ebene neu ausgerichtet.
Auf Basis vorläufiger Zahlen erreichte windeln.de im ersten Halbjahr 2016 (ohne das Shopping Club Geschäft von nakiki) ein Wachstum von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr und eine bereinigte EBIT-Marge von minus 14 Prozent, was nach den regulatorischen Änderungen in China und der damit verbundenen Kundenunsicherheit sowie der Einführung eines neuen ERP Programms im zweiten Quartal den Erwartungen entspricht.
Fotos: www.nakiki.de