Wie Snapchat mit Augmented Reality die letzten Barrieren beim Online-Shopping beseitigt

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Business
Snapchat AR Fashion and Beauty Experience. Foto via PR-bureau Baas

Es gibt nur noch wenige Unannehmlichkeiten beim Online-Shopping: Man muss das Haus nicht verlassen, kann es zu jeder Tages- und Nachtzeitzeit erledigen und die Bestellung wird am nächsten Tag (manchmal sogar am selben Tag) geliefert. Aber was ist mit Sonnenbrillen und Make-up? Für diese scheinen die Menschen lieber in den Laden zu gehen. Die Kommunikations-App Snapchat will das Online-Shopping dieser Kategorien durch Augmented Reality noch einfacher machen. FashionUnited hat die Veranstaltung ‚Snap AR Fashion & Beauty Experience‘ auf Einladung besucht und taucht in die digitale – oder augmented – Welt ein.

Augmented Reality (AR) ist eine Technologie, die computergenerierte Bilder auf den Bildschirm projiziert und sie so über das Abbild der realen Welt legt. Snapchat nutzt AR-Technologie bereits seit Jahren. Angefangen hat es mit humorvollen Filtern, aber jetzt beginnt die Technologie, eine ernsthafte Rolle in der Mode- und Kosmetikbranche zu spielen. Große Unternehmen wie Adidas, Dior, Nike und Prada nutzen sie bereits. Snapchat versucht, das Offline-Einkaufserlebnis zu imitieren, indem es seiner Kundschaft die Möglichkeit gibt, Produkte virtuell anzuprobieren.

Viele Mode- und Make-up-Stände sind in den Hallen Studios in Amsterdam zu erkunden. Alle sind mit gelben Schildern mit einem Snapcode versehen. Der Snapcode – ähnlich wie ein QR-Code, versehen mit einem kleinen Symbol des betreffenden Artikels – muss mit der Snapchat-Kamera gescannt werden. Das Element erscheint als Filter auf dem Bildschirm. Egal, ob es sich um eine Jacke, eine Tasche, eine Hose, einen Schuh oder eine Uhr handelt, sie werden auf den Körper des Menschen projiziert, der sie gescannt hat, und simulieren, wie sie in Wirklichkeit aussehen könnten. Dies ist auf drei technologische Innovationen der Snapchat-Kamera zurückzuführen. Die Linse verfügt über die Funktionen ‚World object scale‘, ‚Body Mesh Enhancement‘ und ‚Ray Tracing‘. ‚World object scale‘ sorgt dafür, dass das Objekt in seiner tatsächlichen Größe zu sehen ist. Mit ‚Body Mesh Enhancement‘ passt sich das Objekt an den Körper der Konsument:innen an. ‚Ray tracing‘ fügt Licht- und Schatteneffekte hinzu, so dass das Objekt ‚echt‘ aussieht. Auf diese Weise wird das realistischste Bild des Gegenstands nachgebildet.

Die Snap-Codes müssen gescannt werden, um einen AR-Filter zu erhalten. Foto: Sylvana Lijbaart für FashionUnited

Snapchat imitiert Offline-Einkaufserlebnis mit Augmented Reality

Ein Gegenstand, bei dem es während des Events (fast) keinen Unterschied zwischen AR und Realität gibt, ist ein roter Puma-Sneaker. Sogar die weißen Details auf der Spitze des Schuhs und das Muster der Sohle sind in der AR-Version enthalten. Sobald Interessierte das Produkt virtuell anprobiert haben und überzeugt sind, es zu kaufen, können sie über den Filter zum Online-Shop gelangen. Den Kund:innen wird der virtuell passende Artikel angezeigt und sie können eine Bestellung aufgeben. Damit will Snapchat die Anzahl der Rücksendungen reduzieren und dadurch die negativen Auswirkungen auf die Umwelt verringern. „Etwa 66 Prozent der Verbraucher:innen in den Niederlanden geben an, dass sie weniger zurückgeben, weil sie das Produkt bereits ‚im wirklichen Leben‘ gesehen haben. Die Verbraucher:innen sehen, wie es an ihnen aussieht, das schafft mehr Sicherheit beim Kauf“, so Toccara Baker, Product Marketing Lead bei Snapchat EMEA. Ein Nachteil einer virtuellen Anprobe ist, dass die Verbraucher:innen (noch) keinen Größenvorschlag erhalten. Das kann dazu führen, dass mehrere Größen bestellt werden, was eine Rückgabe der unpassenden Größen zur Folge hat.

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