Wie läuft die HW25-Order bei Maerz München?
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Die Ordersaison HW25 ist in vollem Gange. Wie läuft sie für Modeunternehmen an und mit welchen Erwartungen beginnen sie das Jahr? Geschäftsführer Louis Bezner gibt einen Einblick bei Strickwarenspezialist Maerz München.
Wie nehmen Sie die Lage und Stimmung in der Branche nach dem Weihnachtsgeschäft wahr?
Die Modebranche steht weiterhin vor großen Herausforderungen, aber auch vor Chancen. Das Jahr 2024 zeigt einmal mehr, wie anspruchsvoll die Modebranche aktuell ist. Besonders im ersten Halbjahr sind wir weit unter unseren Erwartungen geblieben. Das zweite Halbjahr war deutlich positiver und am Ende im Weihnachtsgeschäft waren die Umsätze bei unseren Partner:innen und in unserem eigenen Retail und Onlineshop erfreulich. Somit spüren wir eine gute und optimistische Stimmung zum Jahresanfang, was uns den nötigen Rückenwind gibt.
Insgesamt hat Maerz München einen leichten Umsatzrückgang im vergangenen Jahr verbucht – mit welchen Erwartungen starten Sie 2025?
Wir sind im vergangenen Jahr mit der Damenkollektion und im eigenen Retail gewachsen. Für 2025 nehmen wir uns ein Wachstum über alle Vertriebskanäle und auch für die Herrenkollektion vor. Wir setzen unseren strategischen Weg konsequent fort. Unser Fokus liegt auf der Stärkung der Marke als International Premium Knitwear Brand, der gezielten Weiterentwicklung unserer Kollektionen und einem nachhaltigen Wachstum – sowohl in bestehenden Märkten als auch international. Die hohe Nachfrage der Konsument:innen nach unseren qualitativ, hochwertigen Maerz Muenchen Strickprodukten in unseren eigenen, direkten Vertriebskanälen bestätigt unseren Kurs, die Marke im Premiumsegment weiterzuentwickeln und gezielt auszubauen.
Wie läuft die Ordersaison HW25 an?
Die ersten Signale sind sehr positiv. Der Auftakt auf der Pitti Uomo mit der Präsentation unserer Menswear Collection war für uns ein starkes Statement und ein wichtiger Impuls.
Mit den Kollektionshighlights konnten wir die wichtigsten Einkäufer:innen der Branche und die Presse begeistern. Das ist ein guter Start in die Orderphase und es ist uns gelungen, diese Dynamik auch nach Düsseldorf zu tragen. Das Momentum für uns ist da: Neben einer hohen Frequenz der Besucher:innen in unseren Showrooms konnten wir gezielte Termine mit unseren wichtigsten Partner:innen wahrnehmen. Das durchweg positive Echo bestätigt unseren strategischen Kurs. Besonders unsere Strickkompetenz sowie die konsequente Produkt- und Kollektionsweiterentwicklung standen im Mittelpunkt. Der nächste wichtige Termin für uns ist die Supreme in München, wo wir den Fokus auf unsere Womenswear-Kollektion legen.
Auf welche Styles setzen Sie? Was läuft gut?
Bei den Herren spielt der Troyer und Strickjacken als Highlight eine große Rolle. Bei den Frauen sind es die Total-Stricklooks, zum Beispiel Strickhosen mit weiterem Bein und Capes.
Wie gehen Sie in der kommenden Kollektion mit unbeständigen Wetterkonditionen um?
Wir haben unsere Kollektion unter dem Aspekt der „Transseasonal Looks“ entwickelt. Dabei geht es stark um Layering von Stricklooks, die von Juli bis Oktober getragen werden können.
Wie schätzen Sie das Ordervolumen für HW25 ein?
Der Start der Ordersaison Fall/Winter 2025 ist äußerst vielversprechend verlaufen. Wir erleben durchweg positive Rückmeldungen aus unseren Terminen. Besonders erfreulich ist, dass das Gesamtpaket aus den Inhalten der Kollektion in Kombination mit unserer neuen Bildsprache sehr gut angenommen wird. Die Veränderung, die wir mit unserem neuen Fokus auf komplette Looks angestoßen haben, zeigt klare Wirkung und wird vom Markt begrüßt. Insbesondere unsere neue strategische Ausrichtung und das überarbeitete Positionierungsmodell – von einer produktorientierten hin zu einer stärker markenfokussierten Perspektive – werden positiv aufgenommen.
Und international?
Auch im internationalen Bereich konnten wir einen stärkeren Fußabdruck hinterlassen. Die Zusammenarbeit mit neuen Agenturen, beispielsweise in Österreich für Damen und in den Niederlanden für Herren, ist sehr vielversprechend. Durch unsere Präsenz auf der Pitti Uomo in Florenz konnten wir zudem weitere internationale Kund:innen gewinnen – insbesondere aus wichtigen Märkten wie Italien, Japan und darüber hinaus. Der Markt zeigt uns deutlich, dass echte Marken mit einer klaren Identität und Vision gefragt sind. Diese Rückmeldungen bestätigen uns darin, dass wir mit unserer Weiterentwicklung den richtigen Weg eingeschlagen haben.
Wie ist das Verhältnis zwischen Vororder und Nachorder? Was ermöglichen Sie als Brand?
Traditionell zeichnet sich unser Unternehmen durch eine starke NOS-Kompetenz aus, die einen signifikanten Anteil in der HAKA einnimmt. Auch im Bereich der DOB ist unser Angebot in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und wird vom Markt äußerst positiv angenommen. In unserer modischen Kollektion arbeiten wir mit klar definierten Clustern, die von zeitloser Mode über trendige Fashion-Elemente bis hin zu Premium-Artikeln reichen. Diese klare Struktur ermöglicht es uns, den Modegrad präzise zu steuern und gleichzeitig eine klare Differenzierung in Bezug auf Lagerfähigkeiten sicherzustellen. So schaffen wir für unsere Partner:innen eine transparente Grundlage, die eine gezielte Aufteilung der Saisonbudgets ermöglicht.
Wie sieht der Orderprozess mittlerweile aus – wo muss man digital und physisch als
Brand heute sein?
Der direkte Austausch mit unseren Partner:innen ist für uns essenziell. Wir setzten stark auf die Order in unseren Showroom, um im Dialog mit den Partner Potenziale und Chancen zu besprechen. Zusätzlich sind Messen wie Pitti Uomo, Düsseldorf Fashion Days und Supreme wieder ein wichtiger Treffpunkt für uns als Marke.
Dieses Interview wurde in schriftlicher Form geführt.