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Wie Einkäufer:innen SS26 bestellen: Multibrand-Retailer Holzhaus

Von Natasja Admiraal

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Business|Interview
Als dritte Generation steht Babette Holt bereit, das Familienunternehmen fortzuführen – mit Respekt vor der Vergangenheit und einem frischen Blick in die Zukunft. Foto: Holzhaus.

Ob Branchenneuling oder etablierter Profi: Der Einkauf bleibt ein entscheidender Aspekt des Modegeschäfts. Das gilt auch für Holzhaus in der niederländischen Stadt Haarlem, das 1932 als kleines Denim-Fachgeschäft gegründet wurde und sich zu weit mehr als nur einem 'blauen Laden' entwickelt hat. FashionUnited spricht mit Babette Holt, die das Geschäft von ihren Eltern übernehmen wird.

Die Geschichte des Geschäfts: ein kurzer Überblick

„Unser Geschäft besteht seit 93 Jahren. Es begann 1932 als kleiner Laden für Arbeitskleidung mit Artikeln wie Overalls, Fischerpullovern und Jeans. Denim ist dabei immer der rote Faden geblieben. Als sich Denim von der Arbeitskleidung zur Freizeitmode entwickelte, haben wir diesen Wandel mitgemacht. Mein Vater stieg vor vierzig Jahren in das Geschäft ein und übernahm es vom vorherigen Inhaber. Meine Mutter begann als Praktikantin und ist nie wieder gegangen. Gemeinsam führen sie den Laden seit Jahrzehnten."

War die Übernahme des Geschäfts von Anfang an geplant?

„Nein, zunächst überhaupt nicht. Meine Eltern rieten mir während der Finanzkrise sogar davon ab. Trotzdem zog es mich weiterhin zur Mode. Während meines Studiums am AMFI entschied ich mich für Business & Development. Ich spezialisierte mich auf digitale Schnittmuster und 3D-Prototyping – was ich auch eine Zeit lang am AMFI unterrichtete – und arbeitete nebenbei immer im Laden. Schließlich spürte ich: Das ist es. Vor drei Jahren bin ich dann vollständig eingestiegen."

Holzhaus in der Cronjéstraat: seit Generationen ein Begriff in Haarlem. Foto: Holzhaus.

Wie fühlt es sich an, bald die Führung zu übernehmen?

„Wie ein Privileg. Ich bekomme den Raum, meinen eigenen Kurs innerhalb des Fundaments unseres Familienunternehmens zu bestimmen. In der heutigen Zeit, in der es schwierig ist, ein Geschäft zu eröffnen, ist das eine großartige Chance."

Wie war die FS25-Saison für Sie?

„Sehr gut, 2024 war unser bestes Jahr überhaupt und auch in dieser Saison setzen wir diesen Trend fort. Wir liegen etwas vor unseren Zielen: ein gesundes Plus, wie wir es nennen. Als etabliertes Geschäft ist es immer wieder besonders, dass wir jedes Jahr wachsen. Angesichts der steigenden Kosten ist das aber auch notwendig. Wir verändern und erneuern uns ständig, um das durchzuhalten. Dass uns das gelingt, gibt viel Vertrauen und Energie."

Wie beeinflusst das Ihren Einkauf für FS26?

„Unseren Einkauf für FS26 richten wir größtenteils danach aus, wie FS25 abschneidet. Marken, die gut laufen, bekommen mehr Budget. Wenn etwas nicht den Erwartungen entspricht, überdenken wir die Platzierung. Die Ergebnisse dieser Saison bestimmen also weitgehend, was nächstes Jahr im Laden hängt."

Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?

„Vor allem aus Geschäften und Messen wie der Modefabriek und der Preview. Meine Eltern fahren im August zur CIFF nach Kopenhagen und ich hoffe, nächstes Jahr selbst dabei zu sein. Die Pitti in Mailand steht auch auf meiner Wunschliste. Außerdem verfolgen wir Online-Trends über Magazine und Plattformen. Seit Kurzem bin ich in einem Netzwerk mit jungen Frauen, die eigene Geschäfte führen oder übernehmen werden. Wir tauschen Erfahrungen und Erkenntnisse aus. Sehr wertvoll."

2019 erweiterte Holzhaus das Geschäft um das Eckgebäude, ein goldener Schachzug, der zusätzlichen Raum, Schaufenster und Sichtbarkeit brachte. Bild: Holzhaus.

Mit welchen Marken verzeichnen Sie derzeit das größte Wachstum?

„Opus, Someday und Yaya. Diese Marken sind alle gut organisiert. Sie arbeiten datengesteuert und liefern wöchentlich oder monatlich kleine, aktuelle Drops. So bekommen wir kurze Hosen erst, wenn es wirklich warm ist, und Winterjacken bleiben im Lager, bis es kalt wird. Dadurch, dass wir aktiv Zahlen austauschen, entsteht eine echte Zusammenarbeit. Die Kollektion passt so besser zum Wetter und zu den Kundschaftsbedürfnissen."

Sind in letzter Zeit neue Marken hinzugekommen?

„Ja, Colorful Rebel, A-View und Co-Couture. Damit bringen wir etwas Verspieltheit und Spannung in den Laden."

Wie sieht es mit dem Mix aus neuen und etablierten Marken aus?

„Wir haben einen festen Kern, wie Opus, Someday, Yaya, Msch Copenhagen, und ergänzen ihn mit kleineren, unverwechselbaren Labels für ein Boutique-Gefühl. Das gilt auch für Herrenmode, wo wir mit Marken wie PME Legend, G-Star, Dstrezzed und Butcher of Blue arbeiten."

Wie verteilen Sie die Vor- und Nachorder während der Saison?

„Wir reservieren jetzt bewusst Budget für Direktlieferungen, um schneller auf die Nachfrage reagieren zu können. Marken wie Sisters Point schneiden dabei gut ab. Dieser flexible Ansatz funktioniert für uns."

Gibt es für FS26 noch Platz für neue Marken?

„Wir sind ziemlich voll, bleiben aber neugierig. Wir verfolgen Marken wie By-Bar, JcSophie, My Jewellery, Neo Noir, Freequent und Minus mit Interesse. Außerdem träumen wir davon, das Geschäft hier vor Ort zu erweitern – was unsere Einkaufsmöglichkeiten natürlich nur vergrößern würde."

Von Skinny bis Wide Leg: Die meterlange Jeanswand mit fahrbarer Leiter ist die große Stärke von Holzhaus und bietet für jeden Kunden die richtige Passform. Foto: Holzhaus.

Verfolgen Sie Trends?

„Sicher. Wide Leg Jeans bleiben beliebt, aber mit unserer Jeanswand bieten wir das ganze Spektrum: von Skinny bis Barrel-Fit. Bei den Herren setzen wir auf lockere Passformen, aber auch da haben wir alle Formen im Angebot. Bei den Non-Jeans-Kollektionen achten wir vor allem auf den Stil und die Signatur jeder Marke. So halten wir das Angebot vielfältig: von weiblich und blumig bis Vintage oder clean. Farben sind oft trendabhängig, da machen wir teilweise mit. So sehen wir in diesem Herbst viel Burgunderrot, aber wir wollen nicht, dass der ganze Laden in dieser Farbe erstrahlt. Wir suchen bewusst die Balance, auch weil wir nach Marken präsentieren, nicht nach Farben."

Abschließend: Wie wollen Sie den Kurs Ihrer Eltern fortsetzen?

„Das Schöne ist: Wir teilen die gleiche Vision. Service steht bei uns an erster Stelle, von einer Tasse Kaffee bis zur individuellen Beratung und dem kostenlosen Ändern von Hosen. Außerdem legen wir Wert auf Expertise, besonders bei Jeans, denn eine gute Passform macht wirklich den Unterschied. Wir wollen auch eine große Auswahl bieten, damit alle Kund:innen fündig werden. Das sind Säulen, die ich unbedingt erhalten möchte. Gleichzeitig möchte ich der Nachhaltigkeit einen größeren Stellenwert einräumen. Das bleibt eine Herausforderung in unserer Branche, aber ich glaube, dass wir da immer bewusster und transparenter werden können. Darüber hinaus sehe ich die Bedeutung der Digitalisierung, in der für uns sicherlich noch große Chancen liegen."

Dieser Artikel wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.

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