Wegen Zollerhöhungen: Victoria’s Secret senkt Gewinnprognose
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In der vergangenen Woche hatte der US-amerikanische Wäscheanbieter Victoria’s Secret & Co. die Veröffentlichung seiner endgültigen Resultate für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 noch verschieben müssen. Seinerzeit hatte ein sicherheitsrelevanter Vorfall im IT-System die rechtzeitige Fertigstellung des Zwischenberichts verhindert.
Am Mittwoch konnte die Muttergesellschaft der Marken Victoria’s Secret, Pink und Adore Me nun ihre kompletten Zahlen vorlegen. Die boten keine Überraschungen, schließlich hatte das Unternehmen vor wenigen Tagen bereits vorläufige Eckdaten veröffentlicht. Allerdings senkte das Management seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Begründet wurde dies mit den zu erwartenden Zusatzbelastungen aufgrund der jüngsten Zollerhöhungen.
Der Konzernumsatz geht leicht zurück
Im ersten Quartal, das am 3. Mai abgeschlossen wurde, belief sich der Konzernumsatz auf rund 1,35 Milliarden US-Dollar (1,18 Milliarden Euro). Das entsprach einem Rückgang um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Trotzdem wurde die ursprüngliche Prognose des Managements damit geringfügig übertroffen.
In den stationären Stores in Nordamerika sanken die Erlöse um 1,1 Prozent auf 721,3 Millionen US-Dollar, im Onlinegeschäft gingen sie um 3,5 Prozent auf 433,2 Millionen US-Dollar zurück. Ein Umsatzplus von 9,3 Prozent auf 198,4 Millionen US-Dollar im internationalen Geschäft reichte nicht aus, um diese Einbußen vollständig zu kompensieren.
Victoria’s Secret kann den Quartalsverlust deutlich verringern
Trotz Einsparungen bei den Betriebskosten sank der ausgewiesene operative Gewinn um 24,7 Prozent auf 19,8 Millionen US-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte schrumpfte er um 20,0 Prozent auf 31,7 Millionen US-Dollar und lag damit ebenfalls leicht über den Erwartungen.
Seinen auf die Anteilseigner entfallenden Nettoverlust konnte der Konzern allerdings aufgrund geringerer Finanzierungskosten und niedrigerer Steuerbelastungen mehr als halbieren. Er verringerte sich von 3,64 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal auf 1,66 Millionen US-Dollar (1,44 Millionen Euro). Der verwässerte Verlust pro Aktie sank von 0,05 auf 0,02 US-Dollar.
Das Management bekräftigt seine Umsatzprognose, senkt aber das Gewinnziel für das laufende Jahr
Auf der Basis der vorliegenden Zahlen und der aktuellen wirtschaftspolitischen Entwicklungen justierte der Konzern seine Jahresprognosen. Das Umsatzziel blieb unverändert und liegt damit weiterhin bei 6,2 bis 6,3 Milliarden US-Dollar.
Die Prognose für den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn, die bisher bei 300 bis 350 Millionen US-Dollar gelegen hatte, wurde allerdings auf 270 bis 320 Millionen US-Dollar gesenkt. Das Unternehmen begründete den Schritt damit, dass aufgrund von Zollerhöhungen nun mit zusätzlichen Kosten in Höhe von etwa 50 Millionen US-Dollar zu rechnen sei.